Baugenehmigung mit einer Grabungsgenehmigung

4,60 Stern(e) 5 Votes
D

danixf

Das hatten Bekannte von uns auch. Dort wurde direkt am Anfang irgendeine Münze gefunden und der Baustart hat sich um über ein Jahr gezogen. Ein alter Marktplatz wurde dort vermutet. Als dann auch noch teilw. Teller und Besteck gefunden wurde ging gar nichts mehr. Mal kamen sie zu zweit und mal mit 5 Mann. Manchmal gar nicht. Die hatten die Ruhe weg. Baustart hat sich um über ein Jahr gezogen. Div. Termine mussten gestrichen werden bzw. neugeplant. Bereitstellungsfreie Zeit adieu. All in all ging ein mittlerer 5 stelliger Betrag für die Aktion weg.
 
S

Steven

@Bob1983
Ich selbst bin Archäologin
Hallo Grillhendl

denkt man wirklich, mit dieser Gesetzgebung kann man Archäologisch interessante Sachen vor der Vernichtung retten?
Wenn jemand baut, dann kann er nicht riskieren, dass er Monate oder jahrelang nicht weitermachen darf. Also landen die Teile im Container.
Wäre eine Kostenübernahme für die Maßnahmen und den Ausfall nicht zielführender?
Wie bei mir: Die Bedrohung, den Elch zu bergen und mir die Kosten von bis zu 40.000 Euro aufzudrücken stand im Raum. (Elch ist uninteressant und wurde zur Vernichtung freigegeben) Hätte man mir mitgeteilt: Elch wird auf unsere Kosten in 3 Wochen geborgen. Dann hätte ich hocherfreut zugestimmt.

Steven
 
G

Grillhendl

das weiss ich nicht. Hier in Deutschland ist es mit der Archäologie schwierig. Zum einen fehlt das Verständnis der Leute und zum anderen, wenn es dann da ist, kannst einen Tritt in den Allerwertesten bekommen (wie in deinem Fall). Es müsste ein Mittelweg gefunden werden. Aber da fehlt es an Lobbyarbeit.

andererseits auf der Baustelle: Manches wird teurer, auf einmal braucht es das mehr und jenes mehr. Das wird hingenommen, auch wenn derjenige nix davon hat. Aber bei den Archäologen (was im Vorfeld ja bekannt ist, wenn eine Begleitung gefordert ist) ist dann das Geschrei groß....

In Bayern selbst gibt es ja den Denkmalatlas, da kann jeder gucken ob sein Grundstück archäologisch "belastet" sein kann. Da ist halt auch ein bisschen Eigeninitive dann gefragt mal nachzuschauen, ob was auf einen zukommen könnte...

Ich weiss nicht, wie es in anderen Bundesländern gehandhabt wird. In Bayern sind das mittlerweile nur noch private Grabungsfirmen, da kann der Bauherr sich Angebote einholen und dann individuell vergeben. Mit "die haben die Ruhe weg" ( @danixf ) ist da leider nix. Kann sich weder der Bauherr noch die Archäologiefirma hier leisten.... Aber das ist ja von Bundesland zu Bundesland verschieden.

bei Einfamilienhäusern hat man ja nicht so das "Problem": das Baufenster ist klein, die bauseitige Tiefe reicht (gut wenn man "nur" eine Bodenplatte hat) und der Rest kann konservatorisch überdeckt werden.
 
Y

Yosan

Ich arbeite zwar nicht als Archäologin, bin es vom Abschluss her aber auch und ich kann @Grillhendl da nur zustimmen...die Gesetzeslage ist wohl weder aus Laiensicht, noch aus Archäologensicht wirklich gelungen aber sie ist, wie sie ist und idR sind Archäologen bemüht mehr Verständnis und Akzeptanz bei der Bevölkerung zu erreichen und werden daher wohl nicht unnötig langsam arbeiten und dadurch unnötig hohe Kosten verursachen. Davon hat keiner was. Mitunter ist aber eben zu entscheiden, wo es grad dringender ist. Also vielleicht musste an nem Tag, wo auf Baustelle A niemand kam, eben bei Baustelle B was ganz akut vor Witterung geschützt/geborgen werden o.ä. Da müssen die Archäologen dann eben Prioritäten setzen im Sinne ihrer Wissenschaft.
Und ja, man sollte sich bei einem Hausbau eben auch vorher etwas informieren, ob man in einem Gebiet baut, wo archäologische Funde erwartbar sind und das dann ggf. bei der Planung berücksichtigen.
 
Zuletzt aktualisiert 23.04.2024
Im Forum Bauland / Baurecht / Baugenehmigung / Verträge gibt es 3126 Themen mit insgesamt 42346 Beiträgen


Ähnliche Themen
Alle Bilder dieser Forenkategorie anzeigen
Oben