Ankleideschrank mit oder ohne Türen? Erfahrungen und Langzeitberichte?

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E

Eldea

Hallo zusammen,

wir planen gerade unser Schlafzimmer und stehen vor einer grundsätzlichen Frage: offener Ankleideschrank oder Modell mit Türen? In der letzten Wohnung stand eine freie Kleiderstange; wegen zwei Schwangerschaften blieben manche Teile über zwei Jahre ungetragen und waren am Ende verstaubt. Seitdem denke ich, dass eine geschlossene Lösung die vernünftigere Wahl ist, vor allem für selten genutzte Stücke.

Aktuell haben wir noch keine kontrollierte Wohnraumlüftung, künftig wohl schon. Reicht KWL, um einen offenen Ankleideschrank sauber zu halten, oder schützt ein Modell mit Fronten zuverlässiger vor Staub, Licht und Gerüchen? Für mich sprechen für Türen: weniger Putzen, ruhigerer Look, etwas Schalldämpfung. Gegen Türen spricht: Ein offenes System macht Outfits schneller greifbar, motiviert zur Ordnung und spart Budget. Die begehbare Variante reizt mich optisch, weil sie leicht wirkt und Platz spart. Ein Mittelweg wäre ein Ankleideschrank mit Schiebetür, Lamellentür oder auch ein Vorhang.

Spannend fände ich eure Erfahrungen zu Feuchte und Schimmel an Außenwänden hinter größeren Schrankmöbeln, zu Gerüchen aus Küche oder Bad, zu Haustieren und Kinderhänden. Welche Innenaufteilung hält bei euch am längsten ordentlich: Schubladen, Körbe, geschlossene Boxen im Schrank? Nutzt jemand Lüftungsgitter oder kleine Ventilatoren in der Schranklösung, um Luftzirkulation zu fördern?

Auch die Budgetfrage treibt mich um. Lohnt sich eine maßgefertigte Lösung gegenüber einem System wie PAX, gerade was Stabilität, Beschläge, Softclose und Beleuchtung mit Bewegungsmelder angeht? Falls Türen: Drehtür oder Schiebetür – wie alltagstauglich sind sie wirklich, auch in schmalen Räumen?

Ich tendiere noch zum geschlossenen Ankleideschrank, bin aber offen für gute Gegenargumente, Fotos und Pflege-Tipps. Wie oft wischt ihr Fronten und Böden, welche Tücher funktionieren, nutzt jemand Antistatik-Spray?

Danke für eure Erfahrungen und gern auch Langzeitberichte.
 
305er

305er

Hey, ich kenne beide Varianten aus dem Alltag und würde in eurer Situation klar zu Türen tendieren. Offene Fächer sehen am ersten Tag super aus, nach ein paar Wochen wirkt es schnell unruhig. Mit Türen bleibt der Raum entspannter und man kann abends einfach zumachen, wenn der Tag chaotisch war.

Zur Praxis: Stellt den Schrank nicht direkt an die Außenwand, eine Handbreit Luft reicht. Ab und zu hinten fühlen, ob es sich klamm anfühlt, dann ein Stück abrücken. Mit KWL ist die Luft insgesamt angenehmer, aber ein offener Schrank bleibt trotzdem ein Staubmagnet, besonders bei Teilen, die man selten nutzt.

Drehtüren funktionieren im Alltag am unkompliziertesten. Man hat den ganzen Zugriff auf einmal und sie sind leise, was morgens oder spätabends Gold wert ist, wenn jemand noch schläft. Schiebetüren sparen Platz, aber man greift immer nur auf eine Seite zu. Das merkt man erst, wenn man es täglich nutzt.

Innen ist weniger offen mehr. Viele Schubladen und ein paar geschlossene Boxen halten die Ordnung besser als endlose Regalbretter. Saisonteile nach oben, Alltagsstücke in Griffhöhe, Lieblingssachen an einen festen Platz, den man blind findet. Haustiere und Kinderfinger sind auch ein Thema. Türen verhindern, dass die Katze es sich im Wollpulli gemütlich macht oder dass der Zweijährige jeden Morgen eine neue Stapel-Challenge startet.

Gerüche und Licht sind unterschätzt. Türen halten Kochdünste draußen und dunkle Shirts bleichen am Fenster weniger aus. Ein kleines Bewegungslicht im Schrank ist angenehm, man findet alles, ohne das Zimmer zu fluten.

Wenn ihr einen Kompromiss mögt, plant eine schmale offene Strecke für die Outfits der Woche und macht den Rest zu. So bleibt es optisch ruhig, ihr habt schnellen Zugriff, und der Alltag läuft trotzdem entspannt.
 
Y

ypg

Ja, es liegt in offenen Regalen irgendwann Staub. Auch oder gerade mit Lüftungsanlage.
Aber in meinem damaligen Schrank hat sich ebenso Staub gesammelt.

Eine Ankleide oder Schrankraum hat ja gerade den Vorteil, dass man seine Kleidung mit einem Blick sehen und abscannen kann.
Einen Raum für einen Schrank, das ist irgendwie sinnlos. Ein Portemonnaie für die Geldbörse sozusagen

Gruß, Yvonne
 
ares83

ares83

Hi,

Yvonnes Vergleich hinkt ein wenig, ein Portemonnaie schützt ja gerade vor dem, was sonst überall herumfliegt. KWL reduziert Feuchte und transportiert Gerüche ab, sie sortiert aber keinen textilbedingten Staub aus. Offenes System bedeutet sichtbare Ablagerung auf jedem Boden und jeder Kante, geschlossene Fronten bremsen das und schützen zusätzlich vor UV, Kochdünsten und Tierhaaren. Wenn dir der schnelle Überblick wichtig ist, kannst du ihn gezielt an einer schmalen offenen Strecke herstellen und den Rest schließen, statt den ganzen Raum aufzureißen.

Feuchte an Außenwänden bleibt ein bauphysikalisches Thema, unabhängig vom Schrankmodell. Abstand zur Außenwand, oben und unten Luftzirkulation, Raumluft im Bereich 40 bis 55 Prozent, dann ist das Risiko im Griff. Eine vollflächig dichte Rückwand direkt auf kalter Wandfläche ist ungünstig, lieber einen umlaufenden Spalt oder passiv belüftete Sockel und Kranzbereiche vorsehen. Aktive Lüfter im Schrank sind Spielerei, sie ziehen eher Staub in den Korpus und verursachen Geräusche.

Zur Innenaufteilung hält Ordnung am längsten, wenn Kleinteiliges in Schubladen landet und nur das hängende Zeug offen sichtbar bleibt. Tiefe Fächer ohne Unterteilung werden zwangsläufig zu Stapelfallen. Strick gehört auf Fachböden mit vorderer Leiste, Hosen auf Auszüge oder Klemmbügel, Saisonteile in geschlossene Boxen mit Label. Für Licht taugen 24 Volt LED-Profile mit Türkontaktschalter besser als Bewegungsmelder im Korpus, Farbtemperatur um 3000 Kelvin und hohe Farbwiedergabe, sonst wirken Farben morgens seltsam.

Hingucker-Thema Türen: Drehtüren sind im Alltag klar im Vorteil, weil du die volle Breite auf einmal hast und keine Führungsschiene am Boden verdreckt. Schiebetüren sind in sehr schmalen Gängen das Mittel der Wahl, dann aber oben laufend mit Bürstendichtung planen, sonst hast du Staubspalten und Klappergeräusche. Lamellenfronten und Vorhänge sehen luftig aus, filtern aber Staub und Geruch kaum, das ist eher Optik als Funktion.

PAX funktioniert sauber, solange du dich in den Standardmaßen bewegst und nicht deckenhoch flächenbündig werden willst. Maßarbeit lohnt sich, wenn ihr bündige Fronten bis zur Decke mit ordentlicher Schattenfuge, durchgängige 19 Millimeter Korpusseiten, solide Rückwände und hochwertige Beschläge mit definierter Zyklenzahl wollt. Softclose ist kein Luxus, sondern Lärm- und Verschleißbremser. Wenn du planst, in zehn Jahren nicht wieder an die Beschläge zu müssen, ist der Schreiner vorn.

Pflege ist simpel: leicht feuchtes Mikrofasertuch, trocken nachwischen, keine Silikon- oder Antistatik-Sprays, die bauen Filme auf und ziehen mehr Staub an. Fronten alle paar Wochen, Innenflächen saisonal beim Umräumen. Und ja, Haustiere und Kinderfinger sind ein Argument pro Tür, das spart Diskussionen und Fusselrollen.

Magst du die Raumdaten teilen, also Gangbreite vor dem Schrank, Deckenhöhe, Lage der Außenwand und ob die KWL Zuluft im Schlafzimmer vorsieht, sowie euer Budgetkorridor für die Schranklösung? Dann lässt sich entscheiden, ob Drehtüren praktikabel sind oder ob eine sauber ausgeführte Schiebeanlage die bessere Wahl ist.
 
B

Bieber0815

Hi,

offen wirkt leicht, geschlossen wirkt lange. KWL nimmt dir Feuchte und Gerüche aus dem Raum, sie hält aber den textilen Eigenstaub nicht von den Flächen fern. Das ist der Punkt, an dem offene Systeme schneller müde aussehen. Yvonnes Einwand verstehe ich, der schnelle Überblick ist nett, nur ist ein Ankleideraum eben kein Gag, sondern eine Pufferzone für Licht, Schall und Gerüche. Genau dafür nimmst du die Fronten in Kauf.

Wenn du die begehbare Optik magst, plan eine ruhige Hülle und innen mit Licht zu arbeiten statt außen offen zu lassen. Matte, geschlossene Fronten mit sauberer Kantenauflage, ein geringer Türspalt und eine Bürstendichtung oben bremsen Eintrag spürbar. Für schmale Räume macht eine oben laufende Schiebeanlage Sinn, aber nur mit ordentlicher Überlappung und Softclose, sonst greifst du fluchend immer an der falschen Seite. Drehtüren sind im täglichen Takt einfacher, wenn du vor der Front realistisch mindestens 80 Zentimeter freie Bewegungsfläche hast. Glasfronten nur, wenn UV-Schutz gesichert ist, sonst bekommst du in einem Jahr zwei Töne Schwarz im Stapel.

Schimmel hinter großen Schränken entsteht nicht, weil Türen davor sind, sondern weil die Wandoberfläche zu kalt bleibt und die Luft dort nicht wechselt. Ein paar Zentimeter Abstand, ein Sockel mit Rücksprung und eine nicht vollflächig anliegende Rückwand sind die halbe Miete. Ein kleines Hygro und ein Infrarotthermometer hinter dem Schrank entzaubern die Sorge schnell. Aktive Lüfter im Korpus sind am Papier schlau und in der Praxis Staubsammler mit Geräusch. Passiv zirkulieren lassen ist verlässlicher.

Innen hält es länger ordentlich, wenn Greifhöhe aus Schubladen besteht und das Hängegut klar getrennt ist. Strick liegend, Hosen auf Auszüge oder Klemmbügel, Saisonteile in geschlossene Boxen mit Beschriftung, sonst räumst du die gleichen drei Stapel jede Woche neu. Achte auf sinnvolle Segmentbreiten, alles deutlich über einem Meter hängt und wackelt. Licht im Korpus bitte mit 24 Volt, vernünftigem Farbwiedergabeindex und Türkontaktschaltern, Bewegungsmelder im Korpus reagieren gern auf alles außer dem Moment, in dem du davor stehst.

Zu PAX und Maß: Wenn du mit Standardhöhen und einem sichtbaren Deckenabschluss leben kannst, bekommst du solide Funktion fürs Geld. Sobald es deckenbündig, fugenarm und akustisch ruhig werden soll, spielen ein massiver Korpus, eine stabile Rückwand und hochwertige Beschläge ihre Stärke aus. Softclose ist dabei nicht Luxus, sondern Lärm- und Verschleißbremse. Fingerprints vermeidest du mit matten, leicht strukturierten Oberflächen besser als mit jeder Putzroutine.

Haustiere und Kinderhände sind am Ende ein pragmatisches Pro Fronten. Türen entschärfen morgens schon vor dem ersten Kaffee zwei Probleme.

Kannst du sagen, wie breit die Laufzone vor dem Schrank wird, wo die Zuluft der KWL im Raum sitzt und wie die Fenster ausgerichtet sind? Davon hängt ab, ob Drehtüren entspannt funktionieren oder eine saubere Schiebelösung wirklich nötig ist.
 
D

daniels87

Wir haben einen "begehbaren" Kleiderschrank mit 4m Pax. Sind seit 8 Monaten im Haus, und das mit dem Staub hält sich in Grenzen.

Weißer begehbarer Kleiderschrank mit offenen Regalen, Schubladen und Kleiderstange, Leiter im Flur


Das war auch direkt nach dem Aufbau.

Ich hätte den Kleiderschrank im Schlafzimmer integriert, aber meine Frau wollte das nicht. Im Nachhinein finde ich es auch gut - weil so mehr Platz ist, und das Schlafzimmer ist einfach Schlafzimmer.

Weiße begehbare Garderobe mit Regalen, Kleiderstangen und Holzboden
 
Zuletzt aktualisiert 06.10.2025
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