Neuling sucht Rat - wann sollte Planung beginnen?

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WilderSueden

WilderSueden

Dieses mit den Wartelisten muss ich noch erst verstehen, ich hatte bisher keine expliziten Websites für die diversen Gemeinden/Stadtteile aus Mülheim gefunden nur die generelle der Stadt Mülheim selbst. Dort sind auch nach Stadtteilen ein paar Parzellen aufgelistet aber auch nur sehr "mager", vielleicht 7 oder 8 insgesamt.
Im wesentlichen läuft es so dass man sich bei der Gemeinde meldet dass man gerne ein Grundstück im Neubaugebiet X hätte. Die wendet dann irgendein Vergabeverfahren an (als ortsfremder idealerweise first come first serve, in der Regel aber Punktesystem) und reserviert die Grundstücke. Für alle die kein Grundstück bekommen haben gibt es die Möglichkeit sich auf eine Nachrückerliste setzen zu lassen die dann genutzt wird wenn jemand sein Grundstück doch nicht will.

Alternative Fakten :cool: : Eigentumsquoten nach Bundesländern mit Stand 2018. Nur in 2020 ist die Quote das erste Mal seit 1993 gesunken, bezogen auf D.
Von daher würde ich den Traum nicht als aussichtslos bezeichnen.
Die Summen für einen Neubau sind schon Wahnsinn. Wenn ich unsere Angebote nehme und alles wegstreiche was extra ist dann komme ich selbst mit Town & Country (Bodensee 129 auf BP) auf 450 TE Gesamtbudget (inklusive Grundstück 75TE). Dann hat man ein Haus nach Energieeinsparverordnung mit Gasheizung und Heizkörpern und den Jahresurlaub fast komplett für Eigenleistungen verbraucht. Meine Schwester kommt mit ihrer Doppelhaushälfte von einem lokalen Bauträger in einfachem Standard auch etwa in dem Bereich raus. Viel billiger ist nicht, zumindest nicht hier im Süden. Und wenn ich dann überlege dass man hier in Konstanz für den Preis eine 3 Zimmer Wohnung (Baujahr 1980) im Wohnblock höchstens noch durch Beziehungen kaufen kann aber nicht mehr auf dem freien Markt, dann ist der Traum vom Eigenheim für die meisten ausgeträumt.
Bei der aktuellen Wertentwicklung ist es auch fast unmöglich dagegen anzusparen. 5% von 400 TE (dafür bekommt man hier im Süden unsanierte 70er Jahre Häuschen ohne Kaufnebenkosten) sind halt 20 TE, wer hat das schon übrig? Gerade dort wo die Preise hoch sind und man am meisten Eigenkapital bräuchte sind auch die Mieten hoch und verhindern große Ersparnisse.
 
C

criberg

Jep. Googel mal nach boris nrw. Dort sind die Bodenrichtwerte hinterlegt und auch der Grundstücksmarktbericht der Stadt Mülheim. Im Übrigen auch für ganz NRW.
Habe da mal reingeschaut und es ist schon krass irgendwie. Logischerweise würde keiner Nein sagen wenn man ein Grundstück aus den Land-/Forstwirtschaftsbereichen abgreifen könnte wo der Quadratmeterpreis bei 5€ beziehungsweise bei 1,9€ liegt. Da würde ich wahrscheinlich heute noch in der Bank einbrechen und ein Darlehen klarmachen.
Wir hatten gerade auch mal in Zellen geschaut wo Freunde von uns jeweils wohnen/angemietet haben, wie kann es sein das mit Stand 2020 Häuser in Fortwirtschaftsgebieten eingeteilt werden? Und dabei reden wir von Häuser die schon mehrere Jahre dort stehen wohlgemerkt.

Im wesentlichen läuft es so dass man sich bei der Gemeinde meldet dass man gerne ein Grundstück im Neubaugebiet X hätte. Die wendet dann irgendein Vergabeverfahren an (als ortsfremder idealerweise first come first serve, in der Regel aber Punktesystem) und reserviert die Grundstücke. Für alle die kein Grundstück bekommen haben gibt es die Möglichkeit sich auf eine Nachrückerliste setzen zu lassen die dann genutzt wird wenn jemand sein Grundstück doch nicht will.


Die Summen für einen Neubau sind schon Wahnsinn. Wenn ich unsere Angebote nehme und alles wegstreiche was extra ist dann komme ich selbst mit Town & Country (Bodensee 129 auf BP) auf 450 TE Gesamtbudget (inklusive Grundstück 75TE). Dann hat man ein Haus nach Energieeinsparverordnung mit Gasheizung und Heizkörpern und den Jahresurlaub fast komplett für Eigenleistungen verbraucht. Meine Schwester kommt mit ihrer Doppelhaushälfte von einem lokalen Bauträger in einfachem Standard auch etwa in dem Bereich raus. Viel billiger ist nicht, zumindest nicht hier im Süden. Und wenn ich dann überlege dass man hier in Konstanz für den Preis eine 3 Zimmer Wohnung (Baujahr 1980) im Wohnblock höchstens noch durch Beziehungen kaufen kann aber nicht mehr auf dem freien Markt, dann ist der Traum vom Eigenheim für die meisten ausgeträumt.
Bei der aktuellen Wertentwicklung ist es auch fast unmöglich dagegen anzusparen. 5% von 400 TE (dafür bekommt man hier im Süden unsanierte 70er Jahre Häuschen ohne Kaufnebenkosten) sind halt 20 TE, wer hat das schon übrig? Gerade dort wo die Preise hoch sind und man am meisten Eigenkapital bräuchte sind auch die Mieten hoch und verhindern große Ersparnisse.
Frage wäre auch was man letztlich für eine Größe benötigt bzw. generell veranschlagen sollte bei nem Haus von 130-140qm.
 
S

stfn_86

Viele Grüße aus Essen!

Wie schon einige andere angemerkt haben, wird das bei deinem Budget eher knapp mit dem Neubau.

Ich würde dir insgesamt raten, dich nicht zu sehr auf den Standort Mülheim festzulegen und mal zu schauen was noch akzeptabel zum Pendeln zur Arbeit ist. Dafür kannst Du zum Beispiel ein Online-Tool nutzen, das dir Wegzeiten berechnet (Oalley z.B.). Gib da einfach mal deinen Arbeitsort ein, und lass dir anzeigen was in einem akzeptablen Pendelradius da drum rum liegt (45 min z.B.). Dann hast Du schon mal eine Idee welche Orte ungefähr in Frage kommen. Tendenziell würde ich mich eher von Düsseldorf wegbewegen, also eher Richtung nördliches Ruhrgebiet, Niederrhein etc. Hinterfrage auch, ob es wirklich notwendig ist, nah an der Stadt zu wohnen. Jetzt geht man vielleicht noch viel aus etc. (wenn kein Lockdown ist), aber wenn Ihr mal Kinder habt, wird das deutlich weniger werden. Nach Corona wird man vielleicht auch nicht jeden Tag ins Büro pendeln.

Dann kannst Du auf den Internetseiten der Städte/Landkreise/Gemeinden suchen, meistens gibt es eine Rubrik auf der Homepage wo über Grundstücke und Neubaugebiete berichtet wird, oder halt direkt anrufen.

Du könntest Du noch die Lokalpresse (z.B. über Google News Suche) zum Thema Neubaugebiete durchsuchen. So sind wir auf das Neubaugebiet in Duisburg aufmerksam geworden, wo wir jetzt ein Grundstück kaufen werden.

Du könntest auch nach Bauträgern schauen. Diese verkaufen häufiger Doppel- oder Reihenhäuser und das wird dann evtl. eher in dein Budget passen.

Ansonsten gibt es hier im Forum auch einige Tipps vom Nutzer 11ant zum Thema Grundstückssuche. Dazu mal nach "11ant Barthel" suchen.
 
WilderSueden

WilderSueden

Du brauchst Minimum 2000€ pro Quadratmeter für Haus mit Bodenplatte, eher deutlich mehr. Rechne zur Sicherheit mal mit 2500€. Dazu 40-50 TE Baunebenkosten, Grundstück (+ Grunderwerbsteuer, etc), Küche, Garage/Carport und Außenanlagen (evtl + Gartenhaus). Garten und Carport bieten sich aber gut für Eigenleistung an sodass das nicht extrem teuer wird. Sachverständigen nicht vergessen. Kleinkram wie 20 neue Lampen, neues Sofa, etc. Das gibt so grob folgende Kalkulation:

Grundstück 400qm a ~300€ + Nebenkosten ~ 135 TE
Haus 140qm a 2500€ = 350 TE
Baunebenkosten 50 TE
Rest 50 TE
---------------
585 TE
Nach oben beliebig abänderbar, nach unten nur begrenzt. Mit geringerem Standard und gewissen Eigenleistungen (sagen wir mal 2300€/qm) und 130qm Haus käme dann das Haus auf 300 TE, insgesamt also 535 TE. Das dürfte so etwa deine Bandbreite sein.
 
C

criberg

Viele Grüße aus Essen!

Wie schon einige andere angemerkt haben, wird das bei deinem Budget eher knapp mit dem Neubau.

Ich würde dir insgesamt raten, dich nicht zu sehr auf den Standort Mülheim festzulegen und mal zu schauen was noch akzeptabel zum Pendeln zur Arbeit ist. Dafür kannst Du zum Beispiel ein Online-Tool nutzen, das dir Wegzeiten berechnet (Oalley z.B.). Gib da einfach mal deinen Arbeitsort ein, und lass dir anzeigen was in einem akzeptablen Pendelradius da drum rum liegt (45 min z.B.). Dann hast Du schon mal eine Idee welche Orte ungefähr in Frage kommen. Tendenziell würde ich mich eher von Düsseldorf wegbewegen, also eher Richtung nördliches Ruhrgebiet, Niederrhein etc. Hinterfrage auch, ob es wirklich notwendig ist, nah an der Stadt zu wohnen. Jetzt geht man vielleicht noch viel aus etc. (wenn kein Lockdown ist), aber wenn Ihr mal Kinder habt, wird das deutlich weniger werden. Nach Corona wird man vielleicht auch nicht jeden Tag ins Büro pendeln.

Dann kannst Du auf den Internetseiten der Städte/Landkreise/Gemeinden suchen, meistens gibt es eine Rubrik auf der Homepage wo über Grundstücke und Neubaugebiete berichtet wird, oder halt direkt anrufen.

Du könntest Du noch die Lokalpresse (z.B. über Google News Suche) zum Thema Neubaugebiete durchsuchen. So sind wir auf das Neubaugebiet in Duisburg aufmerksam geworden, wo wir jetzt ein Grundstück kaufen werden.

Du könntest auch nach Bauträgern schauen. Diese verkaufen häufiger Doppel- oder Reihenhäuser und das wird dann evtl. eher in dein Budget passen.

Ansonsten gibt es hier im Forum auch einige Tipps vom Nutzer 11ant zum Thema Grundstückssuche. Dazu mal nach "11ant Barthel" suchen.
Grüße zurück aus Mülheim! :)
Klar mit den Pendeln könnte man in Betracht ziehen, meine Freundin pendelt schon seit mehreren Jahren nach Düsseldorf (Düsseldorfer Norden). Ich selbst arbeite in Mülheim, dazu sollte man sagen das ich das letzte Jahr komplett im Homeoffice bin und in Zukunft wohl auch min. 2 Tage pro Woche auch von zu Hause arbeiten dürfte.
Meine Freundin war zuvor aus Oberhausen nach Düsseldorf gependelt und ist mehr als froh den Engpass kurz unter Oberhausen entgangen zu sein. Wie lange Sie allerdings in Ddorf weiter arbeitet ist mit einem Fragezeichen versehen sollte man da sagen. Da könnte sich in diesem/nächsten vielleicht was tun.
Ich selbst bin sehr glücklich über den Arbeitsort im Wohnort selbst, da ich erst Anfang letzten Jahres nach Mülheim gezogen bin von Wuppertal aus und sehr viel Glück hatte in Mülheim selbst meine Stelle zu bekommen.
Wir sind derweil so eingestellt das man sich ohnehin in die Außengebiete orientiert und wir nicht abgeneigt wären in Richtung Mintard zu gehen. Die Gegend dort gefällt uns beiden sehr gut da wir auch recht viel zum spazieren unterwegs sind. Wenn's da einen ersten Wunschort gäbe wäre es definitiv Mintard.

Du brauchst Minimum 2000€ pro Quadratmeter für Haus mit Bodenplatte, eher deutlich mehr. Rechne zur Sicherheit mal mit 2500€. Dazu 40-50 TE Baunebenkosten, Grundstück (+ Grunderwerbsteuer, etc), Küche, Garage/Carport und Außenanlagen (evtl + Gartenhaus). Garten und Carport bieten sich aber gut für Eigenleistung an sodass das nicht extrem teuer wird. Sachverständigen nicht vergessen. Kleinkram wie 20 neue Lampen, neues Sofa, etc. Das gibt so grob folgende Kalkulation:

Grundstück 400qm a ~300€ + Nebenkosten ~ 135 TE
Haus 140qm a 2500€ = 350 TE
Baunebenkosten 50 TE
Rest 50 TE
---------------
585 TE
Nach oben beliebig abänderbar, nach unten nur begrenzt. Mit geringerem Standard und gewissen Eigenleistungen (sagen wir mal 2300€/qm) und 130qm Haus käme dann das Haus auf 300 TE, insgesamt also 535 TE. Das dürfte so etwa deine Bandbreite sein.
Frage wäre dann noch was für ein Haus, von was für einem Hersteller. Nicht das man/ich den günstigsten Scheiß anschaffen wollen würde, aber Schnäppchen wird man auch hier vielleicht abgreifen können?
 
Zuletzt aktualisiert 24.04.2024
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