Ich glaube einfach, dass die Außendarstellung heute (v.a. in Neubaugebieten) viel wichtiger ist als früher. Da wird lieber am Keller gespart um sich dann die goldenen Wasserhähne zu kaufen (übertrieben gesagt). Deswegen ja - meist wird am Bodenbelag jetzt eher weniger gespart.
Ich gebe dir teilweise recht. Wenn es einen Keller geschenkt gäbe, würden viele zugreifen. Aber auch welche einen Keller ablehnen. Denn er ist eben vielen gar nicht wichtig, sondern gegenteilig eher störend. Du hast von Werkzeugraum geschrieben, den wollen die wenigsten. Mein Opa war Tischler und hatte einen Gemüsegarten mit einem riesen Schuppen, wo seine Werkstatt drin war. Er hatte aber auch einen Keller, der gehörte quasi meiner Oma mit Einweckgläsern und Mangelraum. Es wäre ein Unding gewesen, wenn er seine Montage- und Hobelbank sowie Kreissäge im Keller betätigt hätte - das professionelle Gerät wie auch die Endprodukte hätten im Keller gar nicht rein- oder rausgepasst.
Aber es ist nun mal so, wie es ist: Einmachen tun die wenigsten noch, gemangelt wird auch nicht mehr. Wäschetrocknen tut ein Gerät. Statt alte Dinge sammeln sammelt man lieber Dateien in der Cloud, und zum Überprüfen der Heizung oder Kontrollierte-Wohnraumlüftung will man ja nicht zwangsweise in ein anderes Geschoss, wenn es auch einfacher geht. Kohlen muss man auch nicht mehr lagern. Man baut heutzutage raumoptimiert und zeitgemäß, und Fakt ist da, dass die meisten sehr gut an einem Keller sparen können und auch wollen.
Für ein Bruchteil des Geldes lässt man sich dann einiges an netten Sachen ins Haus bauen, wovon man dann mehrmals am Tag etwas hat. Und auch wenn einem die Optik egal ist, so weiß man, dass man mit Dingen, die Akzeptanz in der Gesellschaft haben, einen dazugehören lassen.