Kamin und Fußbodenheizung - Umluft oder Speicherung sinnvoller?

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E

erazorlll

Guten Tag liebes Forum,

wir haben in unserem Neubau einen gemauerten Kaminofen als Trennung zwischen Wohnzimmer und Esszimmer geplant.

=> Link zum Planungsthread
(der geplante Kamin geht weiter in den Raum hinein, nicht wie im aktuellen Plan)

Das primäre Ziel sind rein optische Aspekte (Feuer) und eine entsprechende Wohlfühlatmosphäre. Die Heizung ist sekundär, da wir eine Fußbodenheizung haben. Zusätzlich gibt es noch eine kontrollierte Be- und Entlüftung. Ich bin mir dem Thema Kosten vs. Nutzen bewusst und dass es sich um ein reines Luxusobjekt handelt.

Der Raum, in dem der Ofen montiert wird hat ca. 50m² mit großen Fensterflächen.

Ich habe immer wieder von Problemen der Überhitzung im den Räumen gelesen, wenn der Ofen zu groß dimensioniert ist bzw. wenn gleichzeitig eine Fußbodenheizung vorhanden ist. Dafür dann das Fenster zu öffnen macht nicht wirklich Sinn.

Jetzt habe ich von zwei Ofenbauern ein Angebot erhalten, die mir jedoch unterschiedliche Aussagen gemacht haben und den Kamin unterschiedlich aufbauen würden.
Variante 1: 12kW als Umluft-Kamin (Luft ansaugen, am Ofen vorbei führen und erwärmen, wieder in den Raum lassen) und zusätzlich Schamott-Steinen zur Speicherung
Variante 2: 11kW als einer Speicherkamin mit Schamottsteinen ohne eine Umluft/Luftführung.

Beide Kamine sind mit 11 und 12kW sehr leistungsstark dimensioniert? Ich habe das Thema Überhitzung bei beiden Anbietern angesprochen.
Variante 1 sagt, dass man mit der Luftführung den Raum super schnell erhitzen kann, wenn sich außen die Temperatur senkt und die Fußbodenheizung nicht so schnell hinterher kommt. Die Speichersteine würden dann die Wärme abgeben, wenn das Feuer wieder aus ist. Wenn man es ohne Umluft macht, würde der Kamin nichts bringen, weil es dann zu lange dauert bis es warm wird. Überhitzung wäre kein Problem.

Variante 2 sagt, dass die Fußbodenheizung ausreichend heizen würde und daher mit einer Umluft-Variante der Raum zu schnell erhitzt und überhitzt werden würde. Der Speicherkamin würde die Wärme langsam und gleichbleibend abgeben und dadurch einer Überhitzung vorbeugen. Die Glasscheibe des Kamins würde genug Wärme für kurzfristigen Bedarf abgeben, da benötigt man keine zusätzliche Umluft.

Jetzt frage ich mich natürlich: wer hat recht bzw. was ist die sinnvollere Lösung?

Danke für eure Einschätzung und Hilfe.
 
B

Benutzer200

Wenn nur Optik, dann höchstens Umluft und möglichst keine Speichersteine.

Wir hatten einen Durchsichtkamin mit mehr Leistung, aber auch 75qm Wohn-/Essbereich. Feuer an, Temperatur leicht hoch (max. +3 Grad am Abend), Großteil der Wärme durch den Schornstein. Alles entspannt.
 
Y

ypg

Beide Kamine sind mit 11 und 12kW sehr leistungsstark dimensioniert?
Ja, völlig!
Ich kenne diese Umluftführung nicht, aber ich hoffe, Du kannst dennoch etwas aus meinem Beitrag herausziehen:
Variante 1 sagt, dass man mit der Luftführung den Raum super schnell erhitzen kann, wenn sich außen die Temperatur senkt und die Fußbodenheizung nicht so schnell hinterher kommt.
Das empfinde ich als Quatsch: eine Fußbodenheizung muss nicht „auf einem Mal“ powern, sodass sie nicht zurechtkommt oder hinterher kommt. Sie läuft ja ständig mit einem Außenfühler, sodass es immer behaglich warm wird.
Die Speichersteine würden dann die Wärme abgeben, wenn das Feuer wieder aus ist. Wenn man es ohne Umluft macht, würde der Kamin nichts bringen, weil es dann zu lange dauert bis es warm wird.
Und wann geben die Steine dann die Wärme ab? Genau, wenn ihr ins Bett geht. (Fußbodenheizung wird nicht ausgestellt)
Überhitzung wäre kein Problem.
Von Überhitzung spricht man, wenn man mit zu viel kW einen Raum aufheizt. Das ist bei zusätzlichem Kamin fast immer der Fall.
Variante 2 sagt, dass die Fußbodenheizung ausreichend heizen würde und daher mit einer Umluft-Variante der Raum zu schnell erhitzt und überhitzt werden würde. Der Speicherkamin würde die Wärme langsam und gleichbleibend abgeben und dadurch einer Überhitzung vorbeugen. Die Glasscheibe des Kamins würde genug Wärme für kurzfristigen Bedarf abgeben, da benötigt man keine zusätzliche Umluft.
Auch in diesem Fall hast Du eine zusätzliche Wärmequelle im Raum, die in dieser Zeit mehr Wärme abgibt als ihr braucht.
Wir haben 50qm Wohnraum mit großem Luftraum ins OG. Mit unserem 7 KW Kamin heizen wir quasi das ganze Haus, also alle erreichbaren Räume zusätzlich. Da man situationsbedingt den Kamin betreibt, wird man nicht großartig in die Fußbodenheizung eingreifen, sodass Du nicht umhinkommst, bei zu viel Wärme bei Betrieb mal kurz zu lüften oder auf die Terrasse zu gehen. Bei Euch ist der Raum auch noch geschlossen - ihr werdet alle Türen öffnen ;)
Was soll’s: der Wohlfühlfaktor macht warm, und für eine Überhitzung musst Du manuell etwas machen. Speichersteine mögen nett sein, aber sie speichern für die Nacht, und da braucht ihr die zusätzliche Wärme auch nicht.
Weitere zusätzliche Technik für einen Wohlfühlofen halte ich für rausgeschmissenes Geld, auch einen überdimensionierten Kamin.
 
S

Snowy36

Also wir haben Variante zwei und sind sehr zufrieden damit.
Zum einen ist es eben doch so das in der Übergangszeit die Fußbodenheizung nicht hinterher kommt… Sie sagt einfach draußen noch zu warm um anzugehen und wenn sie dann mal angeht braucht sie ja eine Zeit bis sie alles erwärmt hat in dieser Zeit habe ich als Frau mir den Popo ab gefroren . Einfach den Ofen an und gut ist.

die Speichersteine finde ich sehr wohl sinnvoll weil sie etwas von der Wärme eben wegnehmen und es eben dann nicht 800° auf einmal in dem Raum wird.

mein Vater hat einen normalen Schweden Ofen in seinem KFW 55 Haus und das hält man nicht aus wenn man den anmacht.
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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