Grundriss Einfamilienhaus in leichter Hanglage + Grundstückpositionierung

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nordanney

Ansonsten vertrete ich weiter meine Weltsicht: Wenn ich die Architektur meines Hauses priorisiert für den Zeitraum auslege in dem Kinder im Vorschulalter sind, dann mache ich meinen Planungshorizont extrem eng.
Du legst den Planungshorizont auf 15-20 Jahre. Mindestens so lange wird Dich das Thema Kinder beschäftigen. Das Thema Bad wird als Kleinkind zum Problem, aber mit Teenies vom Problem zur Katastrophe.
Also plane für das Jetzt und nicht für 2045 - dann ist das Haus für Euch eh viel zu groß und Ihr mögt überlegen, ob so viel Platz nicht völlig unnötig für zwei ist.
Vor allem, weil Du sowieso eher im Garten sitzen wirst (egal ob mit nassen Haaren oder mit dem Glas Wein).
Das sagt die Lebenserfahrung als Vater von drei Kindern ;)
Kinder bewegen mache ich, solange bis es ihnen zu peinlich wird und sie Moped fahren können. :) Gedanken mache ich mir aber schon über den klassischen Nachmittagsrundgang, da gebe ich dir recht.
Ist es so ländlich, dass sie gar nicht rausgehen? Im Sommer kannst Du eigentlich die Tür und/oder zum Garten immer offen lassen. Da geht keiner durch den Haupteingang "Garage".
Klar, und zusammen sitzen wir gerne auf der Terrasse. Wie würdest du den Zeitraum mit kleinen Kindern abwägen in Relation zur Zeit mit größeren oder gar keinen Kindern mehr im Haus?
Gar nicht. Ich würde eine Zeit mit Kindern abwägen - die Beziehung und die Interaktion mit und zu Kindern ändert sich. Und Dein Entwurf passt weder zu kleinen Kindern noch zu größeren oder gar fast erwachsenen. Also eine Fehlplanung (in Bezug auf Beziehung zu Kindern, deren Bedürfnissen und deren Wünsche) für die nächsten 20 Jahre. Stell mir das schon vor, wenn Deine Tochter / Dein Sohn oben mit Freund/in ein schönes Stündchen verbringt und während Freundesbesuch von Euch da ist, zur Dusche runter muss. Nur ein schönes Beispiel für Kopfkino. Wobei Du das Badproblem ja selber schon langsam einsiehst.
 
Y

ypg

Stell mir das schon vor, wenn Deine Tochter / Dein Sohn oben mit Freund/in ein schönes Stündchen verbringt und während Freundesbesuch von Euch da ist, zur Dusche runter muss.
Für Dich ein noch besseres Kopfkino: Ich hatte eine Situation in meinem Berufsleben, wo wir in einem Kleiderschrank auf dem unteren Regalbrett in einem Dach-Kizi eines Reihenhauses zig halb gefüllte Flaschen mit gelblicher Flüssigkeit vorgefunden haben. Du willst nicht wissen, was da an Flüssigkeit drin war. Der Jugendliche war schlicht zu faul, die Treppe ins OG zur Toi zu gehen.

Aber egal: der TE denkt ja jetzt darüber nach, wo er ein Dusch-WC im OG einplanen kann.

Ich gehe auf sowas nicht weiter ein,
Das musst Du auch nicht.
Klar, und zusammen sitzen wir gerne auf der Terrasse. Wie würdest du den Zeitraum mit kleinen Kindern abwägen in Relation zur Zeit mit größeren oder gar keinen Kindern mehr im Haus?
Also, es geht ja um den Balkon:
Ich sitze nicht auf dem Balkon, ob allein, zu zweit oder damals mit Kindern oder jetzt mit Gästen oder Enkel-Besuch, wenn ein Garten mit Terrasse zur Verfügung steht. Meine Eltern haben es nicht getan und meine Großeltern auch nicht. Deshalb haben wir jetzt und ohne Kinder ohne Balkon gebaut. Allerdings muss man erwähnen, dass wir alle keinen Gärtner oder Hilfen hatten oder haben, die uns entweder beim regelmäßigen Pflanzenzuppeln geholfen oder uns Getränke nach oben serviert hätten. Das ist halt alles umständlich und nicht alltagstauglich, wenn man alle Dinge selbst machen muss. Auch die teuren Pflanzen in Töpfen sind regelmäßig vertrocknet oder erfroren. Ja, und die zwei mal im Jahr (Mondfinsternis näher betrachten oder Liebesschwüre), dafür ist doch schlicht das Geld zu schade. Unsere Nachbarn hatten einen Balkon als Anbau (Holzständer), den haben sie abbauen lassen. Der hat denen außerdem viel Licht im Haus genommen.
Hätten wir jetzt einen Balkon, dann würde ich mich wie auf dem Präsentierteller fühlen. Aber ihr habt ja ein viel größeres Grundstück, da ist man mehr für sich.
Aber schön und dekorativ sieht er natürlich aus. Aber „mathematisch“ oder eher pragmatisch ist er eben nur ein Teil, was man nicht braucht, aber viel Geld kostet.

Ich bin da sehr mathematisch: Sehr wahrscheinlich bin ich mit meiner Frau noch 40-50 Jahre in dem Haus.
Sag das nicht. Die Zeiten und die Einstellung zum großen EFH ändert sich oft im Laufe des Lebens.
Die Frage ist, ob wir uns zwei große Garderobenbereiche leisten können. Wieviele Leute kennst du, die das so haben?
Keinen! Ich rede, wenn nötig, jedem den zusätzlichen Zugang zum Flur aus, weil er Platz- und somit wieder Kostenfresser ist. Die meisten hier im Forum wollen den Zugang als Status, weil sie denken, dass es ständig regnet, sie ja nass werden könnten oder alles über die Garage machen. Dennoch kann sich ein 160qm EFH oder kleiner diese 5-6qm als Zusatz nicht leisten, weil es dann bei anderen Räumen zwackt. Meist hakt es ja auch schon an der Garagengrösse: da ist meist nichts mit viel Bewegung an der PKW-Seite. Als Eltern kann man froh sein, wenn das Kind die Tür sanft aufschlägt statt die Türkante anschlagen. Mit Einkaufskorb aus dem Kofferraum und Babyschale in der Hand, das andere Kind ums Auto rumgescheucht, weil ja sonst der schmale Gang zum Kofferraum verstopft ist, wird das oft ein Händeln ohne Spaß, sodass man dann irgendwann vor der Garage parkt und doch den Hauseingang nutzt. In diesem Sinne: schau Dir mal die beiden Nasen innerhalb der zusammengesetzten Garagen an, das könnte hier ein ähnliches Problem werden.

Es sei hier aber auch mal gesagt, dass Du mit den 200qm plus Keller hier schon den oberen Bereich der Messlatte erreichst.
Die meisten können sich die vielen Qm und all das alles schlicht nicht leisten.

Grundsätzlich bist Du ja hier, um Resonanz und Verbesserungen zum Grundriss sowie Infos zu den Kosten zu bekommen.
Der Grundriss wird hier nach Alltagstauglichkeit von uns bewertet. Ja, das mit dem Bad habe ich nicht sofort gesehen, und auch Anderes gerät oft in einer Diskussion erst beim dritten Absatz und Blick in den Fokus.
Der eine hat Erfahrung mit dem Kamin, der nächste Erfahrung mit dem Leben Balkon und Kinder, der nächste weiss, dass der Garten viel an Bares versenkt. Die meisten Aktiven hier haben die gelebte Erfahrung von über drei oder vier Generationen, haben wieder neu (um)gebaut und/oder beschäftigen sich schon mit Ihrer xten Immobilie
 
Papierturm

Papierturm

Da habe ich ja mit dem Hinweis auf das Badezimmer was ausgelöst.

Meine Meinung ist zweierlei:
Einerseits soll jeder das Haus bauen, mit dem er/sie glücklich wird. Soll ja euer Traumhaus werden, nicht meins.
Andererseits finde ich die Frage der Nutzbarkeit im Alltag super wichtig. Ich bin so ein typischer Fall von "Funktion vor Form".

Beispiel die Mini-Speisekammer: 20cm breiter, und die würde um Welten besser funktionieren. 30cm, und sie könnte sogar richtig gut werden.

Bei der Bad-Frage zeigt sich für mich - und ich will nun wirklich niemanden auf die Füße treten -, dass da viele Szenarien einfach nicht durchdacht worden sind.

Klar geht das auch so. Ich erinnere mich da an das Haus meiner Großeltern, wo der Weg von den Schlafräumen zum (einzigen) Badezimmer skurril lang war. Kommt man mit zurecht. Nur will man das, wenn man selbst baut? Will man mit den Nachteilen leben, die sich daraus ergeben? Insbesondere bei absehbaren Problemen?

Typisches Beispiel: Krankheiten. Durchfall als Extrembeispiel, aber Fieber reicht auch schon. Bei meinen Großeltern haben Kranke im Wohnzimmer geschlafen, weil der Weg von den Schlafräumen zum Badezimmer einfach zu lang war. Was haben dann die neuen Besitzer gemacht? Ein Wanddurchbruch, durch den der Weg von den Schlafräumen zum Bad um 2/3 kürzer wurde.

Ich finde die Idee des Hauses schön. Ich habe nur das Gefühl, und darüber möchte ich zum Nachdenken anregen, dass es sein Potential aktuell noch bei nicht ausschöpft. Das finde ich schade. Mit den Himmelsrichtungen im Kopf mal eine zweite Planung versuchen.
(Wenn ich mir heute unsere erste Planung anschaue, schaudert es mich auch. Das ist nicht schlimm. Teil des Prozesses.)
 
Zuletzt aktualisiert 17.11.2025
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