Als Single, 29, vorhandenes Grundstück, ohne Eigenkapital bauen?

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C

cringer

Hallo Zusammen

Ich hätte ein paar Fragen zwecks der Finanzierung eines Eigenheimes. Mein Vater wohnt zusammen mit meiner Oma auf einem Bauernhof der auch noch meiner Oma gehört also so viel ich weiß wurde der Hof noch nicht überschrieben. Ich bin auf diesem Hof groß geworden und als sich meine Eltern trennten bin ich mit meiner Mutter und meiner Schwester weggezogen. Habe aber mit meinem Vater noch guten Kontakt und ich helfe ihm auch öfters wenn ich Zeit habe. Natürlich bin ich jetzt in einem Alter wo man sich zunehmend um ein Eigenheim Gedanken macht. Als ich 23 war hatte mich mein Vater schonmal gefragt wie es ausschaut aber damals war ich noch nicht so weit. Mein Vater ist jetzt Mitte 50, geht noch arbeiten und macht halt nebenher die Landwirtschaft. Wie schon erwähnt gehört der Hof meinem Vater noch nicht auf dem Papier und was noch hinzukommt ist, dass er 2 Brüder hat (die aber jeweils schon Eigenheim besitzen) Mein Patenonkel hat mich jetzt auch schon drauf angesprochen wie es denn aussieht, das man sich bald mal überlegen sollte was mit dem Grundstück passieren soll und meint zu mir das ich doch mal versuchen soll alle an einem Tisch zu bekommen um darüber zu sprechen.

Also da ich mich nach wie vor auf dem Hof sehr heimisch fühle könnte ich mir vorstellen auch da zu bauen. Nur macht es mir zum einen Mal Bedenken das ich leider kein Eigenkapital vorweisen kann. Zum Andern finde ich sollte das alles doch erst einmal eine Generation vor mir geregelt sein. Denn wenn ich da baue muss ich die anderen auszahlen. Ich kenne mich mit dem allen leider wenig aus und beschäftige mich erst seit einiger Zeit damit. Meine Sorge ist halt auch zwecks Erbschaft das man sich miteinander verkracht und das will ich auf keinen Fall. Wie gehe ich die ganze Sache am besten an. HILFE :)
 
B

Bauexperte

Hallo,

...Wie gehe ich die ganze Sache am besten an.
In dem Du Dich zunächst mit allen Beteiligten an einen Tisch setzt und deren Vorstellungen von der Erbschaftsfolge erfragst.

Anschließend suchst Du einen Notar Deines Vertrauens auf und schilderst ihm den Sachverhalt und erfragst in der Folge die Konsequenzen der gemeinsamen Besprechung mit der Familie; am Besten noch nimmt die gesamte Familie an diesem Gespräch teil. Anschließend solltest Du ziemlich genau wissen, "wie der Hase laufen kann" :D

Freundliche Grüße
 
Musketier

Musketier

Was du für dich selbst klären müsstest, ob du dort wohnen möchtest/kannst. Bist du in der Landwirtschaft tätig? Falls nicht, kannst du deinen Job von dort aus ausüben? Ein Bauernhof hat ja meist einige Gebäude, die auch unterhalten werden wollen. Bist du überhaupt finanziell in der Lage dazu?

Wenn du diese Fragen geklärt hast, solltest du dich mit deinem Vater und deiner Oma hinsetzen und über das Thema sprechen.
Wenn ihr dann irgendwie einig geworden seit, ob das überhaupt möglich ist, erst dann würde ich mich mit den Geschwistern deines Vaters zusammen setzen.

Da die Geschwister beide Häuser haben und den Hof daher nicht brauchen, werden beide nicht böse sein, wenn der Hof irgendwie übernommen wird und für die beiden noch etwas rausspringt. Einer hat dich ja schon angesprochen.
Ich denke mal, die werden auch akzeptieren, dass du nicht unbedingt den Marktpreis für das Grundstück bezahlen wirst/kannst.
Deine Oma wird ebenfalls froh sein, wenn ihr jemand die Entscheidung abnimmt und Sie den Hof in guten Händen weiß.


Wie das ganze dann abläuft, dafür gibt es die verschiedenen Varianten.

Eine Variante für dich wäre vielleicht z.b. einen Teil (ungenutztes Nebengebäude) zu kaufen und diesen für dich auszubauen.
Die finanzielle Belastung wäre dann erstmal geringer. In Schritt 2 könntest du in ein paar Jahren den Rest des Hofes übernehmen.

Falls du doch sofort den kompletten Hof von deiner Oma übernehmen möchtest, könnte deiner Oma z.B. ein lebenslanges Wohnrecht eingetragen werden. Dann ist der Hof an sich nicht soviel wert und du müßtest deiner Oma nicht so viel zahlen. Die würde dann das Geld an die 3 Geschwister vererben. In dieser Variante könnten die Geschwister nur was gegen die Höhe des Kaufpreises haben.

Überschreibt deine Oma den Hof dagegen an ihre 3 Kinder (Schenkung), und du kaufst den Hof von den 3 Geschwistern,
dann müsstest du die Geschwister deines Vaters und deinen Vater auszahlen. Mit deinem Vater könntest du wiederum eine lebenslanges Wohnrecht vereinbaren und damit deine finanzielle Belastung drücken.

Hier würde ich aber auf jeden Fall Kontakt mit einem Steuerberater/Anwalt aufnehmen, um die bestmögliche Variante durchzuspielen.


Noch einen Tipp
Da ich das in der nächsten Verwandtschaft gesehen habe, würde ich mein Geld nicht in etwas stecken, was nicht mir gehört.
 
Musketier

Musketier

Ich habe gerade gesehen, du willst selbst dort bauen und nicht ausbauen.
Dann ist meine Antwort nur bedingt hilfreich.
 
M

Marit

Also Schritt 1, alle zusammen setzen und Klarheit verschaffen, zwecks Erbe.

Schritt 2, zu einem Steuerberater. Evtl. zwecks Hofübergabe, betriebsvermögen, etc. Da lauern etliche Steuerfallen...
 
C

cringer

ok Vielen Dank nochmal für die Antworten. Ja das wir zusammen an einen Tisch sitzen sollten ist mir bewusst. Mich macht es eben stutzig bzw ich habe Angst mich 1. hoch zu verschulden und 2. Mit meiner Familie wegen Geld in Streit zu geraten. Der Hof gehört noch meiner Oma. Mein Patenonkel hatte mich mal angesprochen ja und in dem Gespräch kam es für mich schon so durch die Blume hindurch das da zu bauen und dann nichts auszuzahlen nicht geht, was mir aber auch klar ist, will da nichts für mich alleine beanspruchen. Wir hatten es halt so ein bisschen davon da es einfach auch an der Zeit ist, dass da was passiert. Er meinte auch sowas wie das mann am besten eine Generation überspringt und es direkt mir überschrieben wird...ich selber finde halt einfach, dass es eine Sache ist, die erst einmal eine Generation vor mir geklärt sein müsste. Meine Mutter ist dagegen da sie nicht will, das ich damit in finanzielle Schwierigkeiten gerate. Es scheint alles kompliziert zu sein. Man sollte dazu auch erwähnen das die Parteien sich schonmal versucht hatten an einem Tisch zu setzen aber nichts dabei heraus kam. Mein Vater ist auch nicht das leibliche Kind von meiner Oma (Seine Mutter starb bei der Geburt und der Opa hatte dann nochmal früh geheiratet, aus dieser Ehe mit meiner jetzigen Oma entstanden dann die 2 Brüder) Für mich ist das alles etwas undurchsichtig. Mein Vater ist auch nicht so der Mann der großen Worte und hab manchmal das Gefühl er weiß es selbst nicht so richtig was passieren soll. Wir hatten mal drüber gesprochen aber passiert ist konkret noch nichts und ich hab nur zu gesagt das wenn er neu bauen möchte ( Das aktuelle Haus ist uralt und müsste eigentlich abgerissen werden, sehr schlechter Zustand) ich ihn unterstützen würde aber eben erst wenn alles klar sei.
Ich für mich weiß das wenn ich bauen würde könnt ich mir das dort gut vorstellen. Wäre bereit mein restliches Leben da zu verbringen nur mit der Landwirtschaft hab ich es nicht soh. Ich helfe ihm wo und wann ich kann und würd ihm auch helfen solange er kann aber für mich ist klar dass mit der Landwirtschaft irgendwann bei mir Schluss sein wird...
Ich bin Krankenpfleger und arbeite im Schichtdienst. Mein Verdienst, joah gibt schlechtere in der Branche. Es beläuft sich mit 100 % auf 1800-1900 Euro netto. Aber eben wenn ich alle 3 Schichten, Früh/Spät/Nacht arbeite. Kann mir daneben einfach nicht vorstellen noch in Wald zu gehen, Holz zu machen oder Stall misten vor dem Frühdienst...
 
Zuletzt aktualisiert 29.03.2024
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