Wärmepumpe 6kW für KfW70 Haus ausreichend? Erfahrungen Dimplex?

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H

hawken

Hallo,
wir bauen ein Kfw 70 Haus welches mit Luft-Wasser-Wärmepumpe betrieben werden soll.
Zusätzlich wird ein Schwedenofen installiert. Hauptsächlich weil wir einen sehr guten haben und das „Ambiente“ mögen.
Das Haus hat eine Nutzfläche von 177 m²
Errechnet wurde ein „Energiebedarf von 6,03 kW/m³
Nun soll eine Dimplex LA 6TU eingebaut werden.
Dies kann maximal 6,00kW/m³ leisten.
Aber unser Heizungsbauer hält dies für ausreichen da:
„gerne gestern besprochen auf das kleine Gerät setzen – da wir den Energiebedarf immer für – 10 Grad auslegen -- und in diesen 3 Tagen haben wir ja zur Entlastung des Holzofen“
Denkt Ihr das passt?
Hat jemand Erfahrung mit Dimplex?
Kann man das von einem Sachverständigen überprüfen lassen und was kostet so etwas?

Vielen Dank im Voraus!
 
H

Häuslebauer40

Das kann man so pauschal nicht sagen. Abgesehen mal davon, dass man ohne eine explizite Bedarfsberechnung ohnehin keine vernünftige Aussage treffen kann, halte ich jedoch die kleine Pumpe für 177m² Wohn- bzw. Nutzfläche (sofern vollumfänglich beheizt) evtl. für stark unterdimensioniert.

Such mal in Google nach "Wärmebedarfsberechnung". Da findest Du viele Links, wo Du zumindest überschlägig Deinen Wärmebedarf berechnen kannst.
 
H

hawken

Hallo,
wir haben ja Geld bezahlt für eine solche Berechnung!
Einige Zahlen:
Jahres Primärenergiebedarf 52,78 kW/m²
Jahresendenergiebedarf (absolut) : Energieträger 1 / Strom Mix = 3339kWh
Energieträger 2 / Hilfsenergie(Strom) = 261kWh
das beheizte Gebäudevolumen : 6,03 kWh/m³


Nochmal selbst ausrechnen kann ich eh nicht.
Habe aber hier gelesen das diese Berechnungen öfters nicht stimmen bzw. mit den realen Heizkosten wenig zu tun haben.
Daher meine Frage. Dachte mal "sicher meldet sich ein spezieller Nutzer" welche auf solche Fragen meistens Antwortet........
 

€uro

..wir haben ja Geld bezahlt für eine solche Berechnung!
Einige Zahlen:...
Diese Zahlen sind hierfür relativ nutzlos! Sie dienen, wie vom Gesetzgeber vorgesehen, ausschließlich einem primärenergetischen, qualitativen Vergleich. Es ist unzulässig danach Heizungsanlagen zu dimensionieren bzw. Verbräuche abzuleiten. Hierzu mal das Kleingedruckte im Nachweis lesen!
....Habe aber hier gelesen das diese Berechnungen öfters nicht stimmen bzw. mit den realen Heizkosten wenig zu tun haben.
Genauso ist es!
Primär wäre zu prüfen, ob eine Luftwärmepumpe grundsätzlich sinnvoll ist. Wenn ja, dann ist ein sinnvolles Gerät passend zu den Anforderungen und Notwendigkeiten auszuwählen. Die sind hier schon mal vollkommen unklar. Also erst einmal die Grundlagen klären lassen (tatsächlicher Bedarf (Leistung, Energie) für Heizung u. WW. Erst damit lässt sich im Zusammenhang beurteilen, welches Gerät geeignet ist.
Luftwärmepumpe besitzen ein paar Besonderheiten gegenüber z.B. Solewärmepumpe.

Es ist Abtauenergie für den Verdampfer erforderlich. Diese ist um so höher, je stärker ein Gerät überdimensioniert ist. (Keine Leistungsmodulation)
Luftwärmepumpe sind zu Heizzwecken "mißbrauchte" Klimageräte, die dann ihre höchste Leistung bereitstellen, wenn es überhaupt nicht notwendig ist. Daher ist Vollmodulation nahezu zwingend erforderlich.
Auch ist bei sehr tiefen AT die Hilfe eines Heizstabes erforderlich. Durch eine exakte Planung, Dimensionierung der Gesamtanlage, Geräteauswahl lässt sich erreichen, dass dieser Energieanteil lediglich 0,2..Max 2% der Jahresheizarbeit beträgt und daher wenig die Verbrauchskosten insgesamt beeinflußt.
Luftwärmepumpe besitzen herstellerspezifisch, sehr differenzierte Heizleistungs- u. Cop Kennlinien. Berücksichtigt man dies nicht hinreichend, ist mit höheren Verbrauchskosten zu rechnen.
Anders als bei anderen WE, sind solche Angaben wie 6 kW Leistung völlig sinnfrei, denn die Leistung ist neben andren Parametern von der AT abhängig

Gut geplante Luftwärmepumpe Anlage erreichen JAZ ~ 3,5 (Heizung, WW) oder besser. Ohne hinreichende Planung kann man Pech haben und muß sich mit einer JAZ 2,3...2,7 zufrieden geben. Beispiele hierfür gibt es genügend

Bsp: tatsächlicher Energiebedarf für Heizung u. WW = 10000 kWh.

JAZ = 3,5 => Verbrauch 2857 kWh/a
JAZ = 2,3 => Verbrauch 4348 kWh/a

Mehrverbrauch: 1491 kWh/a jetzt mal mit dem Strompreis über 20..25 Jahre rechnen. Hierbei eine angemessene Preissteigerung berücksichtigen. Da kommen schnell mal 3..4 stellige €-Beträge zusammen. Hierzu sind die Kosten für eine exakte Gesamtplanung Pillepalle
Bei Fragen eine e-Mail oder PN an mich.

v.g.
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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