Erfahrung mit "Bau-doch-direkt"

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Hirschfeld

Nun ist es fast ein Jahr her, dass wir uns zum Bau eines Hauses entschieden haben. Die Wahl für den richtigen Bauträger fällt wie immer sehr schwer und so haben wir uns verschiedene Angebote eingeholt. Ein Angebot war uns sehr sympathisch, da wir der Überzeugung waren, dass das Risiko hier überschaubar ist. Auch passte das Preisangebot in unseren finanziellen Rahmen. Die Freude war groß, als wir uns am 14.01.2011 mit Herrn Krüger von der Firma "Bau-doch-direkt" trafen. Voller Erwartungen unterzeichneten wir den Kaufvertrag und freuten uns auf unser Bauprojekt. Leider war dies nur der einzigste Tag, an dem wir uns freuen konnten, denn sehr bald trat die Ernüchterung ein. All was uns über die Internetseite der Firma versprochen wurde, als auch was vertraglich vereinbart wurde, wurde teilweise nicht eingehalten. Denn das Team als Baubegleiter zur Seite gestellt wurde kam uns nicht erfahren vor. Der vermittelte Bauleiter hat den Vertrag nicht unterzeichnet und nach Erhalt von 80% des Honorars hat er erklärt, dass er den Bau nicht weiter begleiten wird und seine Aktivitäten einstellt. Wir wurden faktisch im Regen stehen gelassen und dabei war der Rohbau nicht einmal fertig gestellt. Unter großer Anstrengung und viel Einsatz konnten wir das Projekt fortsetzen, nun leider ohne Bauleiter. Wir hatten viel Unterstützung von den einzelnen Handwerksfirmen erhalten. Ohne diese hätten wir sicherlich psychisch versagt. Die Bauform ist zwar gut, doch sollte man nicht immer auf alles hören, was auf den einzelnen Internetseiten steht. Ich kann aus heutiger Sicht nur von dem Bauvermittler "Bau-doch-direkt" warnen. Unser Traumhaus konnten wir jedenfalls nicht mit Ihm bauen.
 
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Herr K

Gegendarstellung

Zunächst spreche ich mein persönliches Bedauern aus, dass es uns bzw. meinem damaligen Partner und Bauleiter tatsächlich nicht gelungen ist, diesen Kunden voll und ganz zufrieden zu stellen. Ich hätte mir auch einen anderen Verlauf der Dinge gewünscht.

Nun lesen hier viele Menschen diesen Bericht und kennen bis hierher nur die eine Seite. Wie immer im Leben gibt es aber auch eine zweite!

Der Kunde hatte sich aus Insolvenzbestand zwei kleinere Grundstücke gekauft, die erst einmal zu einem Grundstück zusammengeführt werden mussten, bevor der Bauantrag gestellt werden konnte. Dies dauerte erheblich länger, als von allen Seiten angenommen wurde, war Kundenaufgabe und wir konnten hieran nichts ändern, sodass von Anfang an erhebliche Zeitverzögerungen eintraten, die wir nicht zu verantworten hatten. Als dann endlich alle Formalitäten erfüllt waren, der Bauantrag gestellt werden konnte und dann auch genehmigt wurde, waren bereits an die 5 Monate verstrichen. Um etwas Zeit wieder aufzuholen, bot mein Partner den dann vom Kunden gewünschten Keller in Fertigbauweise gegen einen Mehrpreis zum Einkaufspreis (!!) an. Dieses Angebot wurde vom Kunden mit seinem ausdrücklichen Einverständnis angenommen. Das Bodengutachten ergab zusätzlich felsige Gründungsverhältnisse, welche ebenfalls Mehrkosten erforderten für das Abtragen des Felsgesteins mit ausdrücklichem Einverständnis des Kunden. Selbstverständlich hätte der Kunde wegen dieser Mehrkosten auch ohne Keller bauen können, wir hätten natürlich einer Vertragsminderung jederzeit zugestimmt. Auch eine kostenlose Neuplanung haben wir angeboten.

Dieser Auftrag war kein Werkvertrag mit einem unserer Gruppe angehörigen Bauunternehmer, sondern auf Kundenwunsch ein Betreuungsvertrag mit einem Bauleiter und der Vergabe einzelner Gewerke an ausgesuchte Handwerker zum Festpreis. Der Bauleiter bot an, entweder den Betreuungsvertrag hinsichtlich der vom Kunden ausdrücklich erwünschten Mehrleistungen zu korrigieren oder einen herkömmlichen Bauleitervertrag ohne Forderung eines Mehr-Honorars zu vereinbaren. Dies aber wurde vom Kunden ausdrücklich abgelehnt, sodass der Bauleiter annehmen musste, für die Zeitverzögerungen bei der Grundstücksvereinigung aus der Insolvenzmasse, für die erschwerten Gründungsverhältnisse wegen felsigem Boden ab ca. 2 Mtr. Tiefe sowie die Mehrkosten des Fertigteilekellers zum Einkaufspreis persönlich in Haftung genommen zu werden. Hätte der Kunde einer Anpassung des Betreuungsvertrages bezüglich der ausdrücklich gewünschten Mehrleistungen zugestimmt, hätte der Bauleiter bis zum letzten Tag dem Kunden für alle Arbeiten zur Verfügung gestanden!

Ich selbst hatte dem Kunden angeboten, unter Kontrolle von vereidigten Bausachverständigen, ausgewählt durch den Vorsitzenden der Verband Privater Bauherren ( Verband privater Bauherren ) der zuständigen Region Leipzig einen anderen Bauleiter zu benennen, der dann die Betreuungsaufgaben nahtlos übernehmen sollte. Selbst dieses Angebot nahm der Kunde nicht an.

Es ist also nicht wahr, dass der Kunde allein im Regen stehen gelassen wurde. Wahr ist stattdessen, dass er alle ihm angebotenen Betreuungsleistungen ablehnte.

Mittlerweile sind die meisten Arbeiten durch von uns vermittelte Handwerksbetriebe fertig gestellt; und wie man liest, ist der Kunde mit diesen Handwerkern sehr zufrieden. Er war mit dem Bauleiter nicht zufrieden, aber einen anderen wollte er von uns nicht haben.

Ich bedaure wirklich diesen Verlauf und hätte mir sehr gerne einen anderen gewünscht. Wir haben hieraus die Konsequenzen gezogen, arbeiten mit diesem Bauleiter nicht mehr zusammen und bieten die Vermittlung von einzelnen Handwerkerverträgen nicht mehr an. Unsere Kunden bekommen nur noch einen herkömmlichen Werkvertrag mit dem Partner, der Bauunternehmer ist und persönlich mit der Vertragserfüllung für alles gerade steht.

Alle Leser bitte ich zu bedenken, dass die große Vielzahl von zufriedenen Kunden keine Veranlassung hat, hier einen Bericht zu schreiben. Wer zufrieden ist, klagt nicht. Viele hundert Bauherren sind sehr zufrieden, einer war’s nicht.

Wir hätten gerne auch in diesem Einzelfall dem Kunden geholfen, nur, er ließ es nicht zu. Ich gratuliere ihm trotzdem ganz persönlich, dass sein Haus mit Unterstützung der größtenteils von uns vermittelten Handwerksbetriebe fertig gestellt wird.

Alle anderen Bauherren sind sehr zufrieden! Weitere negative Berichte von Kunden werden Sie nicht finden.

Herzliche Grüße von Erik Krüger.
 
H

Herr K

Nachtrag
zur Gegendarstellung
vom 19.11.2011

Nochmals spreche ich mein persönliches Bedauern über den Verlauf aus und entschuldige mich für das schlechte Verhältnis des Bauleiters zum Kunden!

Alle Inhalte meiner Gegendarstellung entsprechen der Wahrheit.

Trotzdem, damit sich ein solcher Fall nicht wiederholt, haben wir die Konsequenzen gezogen und uns von Herrn Engel getrennt.

Ich wünsche Familie Hirschfeld trotz der Unannehmlichkeiten viel Freude mit seinem neuen Haus!

Herzliche Grüße von Erik Krüger
 
H

Hausfreunde

Nun habe ich einmal wieder etwas Zeit, auf die Gegendarstellung von Herrn Krüger zu reagieren.

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Guten Tag,

hierüber würden sich interessierte Bauherren sicher freuen; aber einfach darauf los schreiben funzt nicht! Bitte schaue in den gelben Kasten oberhalb des moderierten Forums und orientiere Dich an den darin gemachten Angaben. Solltest Du hierzu Hilfe benötigen, kannst Du mich gerne anschreiben.

Liebe Grüsse, Bauexperte
Bauexperte
 
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Zuletzt aktualisiert 28.03.2024
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