Neubau oder doch Hauskauf und Sanierung in Bayern

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K a t j a

K a t j a

So kenne ich es: Bei Omis Schenkung gilt üblicherweise die 10 Jahres-Regel. Das heißt, wenn Oma 10 Jahre nach der Schenkung stirbt, gehört das Grundstück Euch. Ansonsten zahlt ihr für jedes Jahr früher 10% an die Erben. Also z.B. nach 8Jahren sind 80% Euch und 20% werden als Erbteil betrachtet.
 
J

jrth2151

Ihr habt 550T€ Eigenkapital und 4300€ Netto monatlich? + Schwiegervater kann seine Wohnung notfalls verkaufen? Und ihr habt quasi schon ein Grundstück.
Also wenn ihr das nicht realisieren könnt, dann weiß ich auch nicht. Wir haben mit 5500€ Netto, 550T€ letztes Jahr finanziert.
Selbst wenn ihr am Ende noch 100T€ benötigt, könnt ihr das locker finanzieren. Sicherheiten habt ihr ja durch das Grundstück schon.

Das einzige Problem ist mMn noch, dass ihr vieles noch nicht für euch selbst geklärt habt. Sprecht mit Papa, ob er wirklich die Wohnung verkaufen möchte und lasst diese schätzen. Schaut, dass ihr das mit dem Grundstück in trockene Tücher bekommt. Macht das früh genug und trennt das eindeutig vom Hausbau, sonst kann es passieren, dass ihr Grunderwerbsteuer auf beides zahlen müsst.

Anschließend würde ich mich einmal hinsetzen und die finanziellen Mittel genaustens ausrechnen. Mit Wohnungsverkauf und ggf. noch kleinem Kredit solltet ihr doch locker auf 700-800T€ kommen. Damit ist das ganze Projekt dann auch schon gut realisierbar.
 
W

Wo1z3rl

Danke für eure Antworten. Mein Mann ist leider sehr strikt gegen einen Kredit, das muss ich mit ihm nochmal durchsprechen. Ehrlich gesagt hat in unseren Familien (bis auf einen Onkel) niemand gebaut. Alle haben Häuser oder Wohnungen gekauft und saniert. Entsprechend wurden uns da nur Horrorgeschichten zugetragen, von die Kosten ufern aus, der Architekt beutet euch aus, bei einem Neubau könnt ihr nur eine Schuhschachtel bauen usw. usf. Woher die Geschichten ohne Erfahrung kommen weiß ich jetzt auch nicht so genau. ;-) Meine Eltern möchten uns immer eher "Schnäppchenhäuser" (also uralte Burgen für 100-200T Euro) ans Herz legen "und da könnte man ja so viel selbst dran renovieren...". Einmal war das Haus auf einem super steilen, reinen Nordhang... naja.

@11ant
Die Dame ist eine Architektin (FH), ich weiß nicht, ob ich Namen nennen darf? Ich fand den Webauftritt und die Referenzen nett, wie sich die Chemie dann im direkten Gespräch verhält ist natürlich offen. Ich kann natürlich auch die offenen Baufirmen auf meiner Liste nennen, auch wenn die höchstwahrscheinlich nicht überregional bekannt sind.

Die Festanstellung habe ich auch erst seit März, vorher war das eher ein sparsames Leben mit dem Studentengehalt.
 
K a t j a

K a t j a

Spätestens seit dem letzten "Heizungsgesetz" müsste doch jedem klar sein, dass "alte Burgen" gegenüber Neubauten erhebliche Nachteile und Kosten beinhalten. Dazu kommt die individuelle Freiheit in der Gestaltung. Sorry, aber schönen Gruß an die Verwandtschaft: deren Meinung ist so alt wie die benannten Burgen und gehört am besten gleich mit abgerissen oder zumindest "saniert".
 
WilderSueden

WilderSueden

Danke für eure Antworten. Mein Mann ist leider sehr strikt gegen einen Kredit, das muss ich mit ihm nochmal durchsprechen. Ehrlich gesagt hat in unseren Familien (bis auf einen Onkel) niemand gebaut. Alle haben Häuser oder Wohnungen gekauft und saniert. Entsprechend wurden uns da nur Horrorgeschichten zugetragen, von die Kosten ufern aus, der Architekt beutet euch aus, bei einem Neubau könnt ihr nur eine Schuhschachtel bauen usw. usf. Woher die Geschichten ohne Erfahrung kommen weiß ich jetzt auch nicht so genau. ;-) Meine Eltern möchten uns immer eher "Schnäppchenhäuser" (also uralte Burgen für 100-200T Euro) ans Herz legen "und da könnte man ja so viel selbst dran renovieren...". Einmal war das Haus auf einem super steilen, reinen Nordhang... naja.
Ich glaube es gibt kaum einen Hausbau, der im Budget bleibt. Sanierungen aber auch höchst selten. Und beim Hausbau tragen die Bauherren meinem Eindruck nach doch meistens eine gewisse Mitschuld, sei es durch unzureichende Vorbereitungen (schlechter Boden, unterschätzte Hanglage, niedrige Baustandards des GU, etc.), fehlende Disziplin bei der Bemusterung oder spontane Upgrades (bei uns zum Beispiel das Terrassendach). Ob am Ende eine gesichtslose Schuhschachtel herauskommt oder ein schönes Haus, hängt vor allem vom Bauherrn ab.
Natürlich ist Neubau erst einmal teurer, dafür ist alles neu und man hat aktuellen Standard. Bringt man ein altes Haus auf einen halbwegs vergleichbaren Standard, bleibt allenfalls ein entkernter Rohbau und dann ist aber auch nicht mehr so viel mit Eigenleistung wie bei einer oberflächlichen Sanierung.
 
H

HeimatBauer

Mir kommt die Lage recht bekannt vor. Ich hatte bzw. habe zwei Grundstücke nebeneinander, auf einem steht ein Haus Baujahr 1953 und das andere war frei bebaubar. Kapital war einiges da, aber natürlich nicht ausreichend für ein großes Haus. Dann kamen die ganzen Ratschläge von Menschen die weder die aktuelle Bautechnik kennen noch Excel bedienen können. Sorry, war so.

Im Nachhinein muss ich sagen: Leider habe ich damals die Hilfe eines Architekten nicht in Anspruch genommen - würde ich es nochmal machen, würde ich es genauso machen wie von 11ant empfohlen. Es ist aber auch nicht immer alles in der Baugemeinschaft (sprich: Ehepartner) durchsetzbar und ich hatte zu meinem riesigen Glück zwei kompetente Ratgeber die sowohl von mir als auch von meiner Frau akzeptiert waren. Die haben dann erstmal die ganzen Stammtischweisheiten aus uns rausoperiert und uns erklärt, wie man baut und was der Unterschied zwischen Altbau und Neubau ist.

Ergebnis: Wir haben die bebaubare Fläche auf den letzten Zentimeter ausgereizt, uns keine goldenen Wasserhähne geleistet aber dafür schon vor fünf Jahren ein Haus konzipiert wie es erst jetzt zum Mainstream wird. Wenn ich jetzt in das Haus auf dem Nebengrundstück gehe, auch wenn ich da drin aufgewachsen bin, ich will es nur noch abreißen weil ich schlicht nicht genug Geld habe um es zu erhalten.

Ich habe tatsächlich den Lebenskomfort eines Neubau nie verstanden, bis ich dann einen gut berechneten und gebauten Neubau hatte. Bei dem eben solche Kleinigkeiten wie die Luftwechselzahl einfach stimmt. Die Heizung hat keine 87,2 zusammengepuzzelten Komponenten sondern ist ne No-Frills-Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Fußbodenheizung. Kamin haben wir uns überlegt aber wegen der einmaligen und laufenden Kosten, der Umweltbelastung, der Unsicherheit bzgl. Regulatorik und einer kurzen Berechnung des Wärmeeintrags schnell verworfen.

Ein Haus sanieren? Warum sind die Schnäppchen wohl so billig? Klar, je nach Baujahr mag es sanierungsfähige Objekte geben aber die sind meist nicht die Schnäppchen. Wenn man alles rausreißt was saniert werden muss, bleibt doch nix mehr übrig außer einem schauderhaften Grundriss.

Ich würde sagen, dass Du Dir erstmal mit Deinem Mann einig werden musst bezüglich Kredit. Ein neu gebautes Haus lebt viele Jahrzehnte, wenn man für irgendwas einen Kredit aufnimmt, dann dafür. Darüber solltet Ihr zwei Euch einig werden.
Dann gehört das Grundstück eingetütet und zwar so, dass Ihr drauf machen könnt was Ihr wollt. Ohne irgendwelche Verwandtschaftsklauseln im Grundbuch sondern einfach: Euer Grundstück.
Dann geht nach 11ant Plan vor. Peilt einen Einzug in zwei Jahren an - wenn es früher wird, super Sache.

Und wenn ich nur die Beschreibung lese "unsere beiden Kinder sind 2 1/2 und 5 Jahre alt. Ich arbeite Vollzeit, während mein Mann als Hausmann und Papa zu Hause ist" dann ist IMHO auch nur der Gedanke an die Komplettsanierung eines Uralt-Hauses einfach aberwitzig.

Als Bau-Team muss man sein Ding durchziehen. Über Jahre hinweg wurde (natürlich nur dann, wenn wir nicht dabei waren) darüber gelästert, das es ja so unsinnig sei, dass wir überhaupt neu bauen, dass wir so groß bauen, und so weiter. Dann kam Corona und niemand hat mehr über die Größe gelästert. Dann wurde die Energie teuer und niemand hat mehr über energiesparende Bauweise gelacht. Dann waren sie mal im Winter zu Besuch und seitdem lacht auch niemand mehr über die zentrale Lüftungsanlage. Dann waren sie im Sommer zu Besuch und seitdem lacht niemand mehr über die Kühlung.
Also gerade wenn solche Sprüche kommen, dann muss man sich überlegen: Für wen baue ich hier eigentlich? Wer wohnt nachher drin? Die Stammtischbrüder oder ich? Deshalb ist mein Haus genau so wie ich es will.
 
Zuletzt aktualisiert 29.04.2024
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