Grundrissplanung Einfamilienhaus Massivholzbauweise 140qm in Niedersachsen

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-LotteS-

-LotteS-

Das Problem bei den Eigenleistungen ist immer, dass man sich verschätzt und insbesondere auch nicht einplant, dass man für das Material deutlich mehr zahlt, als der Handwerker.
Auch und gerade Bauingenieure verschätzen sich bei sowas sehr, sehr gerne, weil sie dazu neigen den Faktor Profi (den er vom Bau kennt) zu Laie viel zu gering anzusetzen. Würde mir auch passieren, wenn ich meine Arbeit für nen Laien abschätzen sollte.
Das stimmt natürlich - jedoch bekomme ich bei einigen Materialien annähernd die gleichen Preise, wie Handwerker (Baustoffhandel, Mitarbeiterkonditionen)

Ich sagte es ja schonmal. Dir fehlt ne Schelle, du fährst zum Baumarkt. Du kommst wieder, dir fehlt ne Schraube, du fährst zum Baumarkt... der Handwerker geht kurz zum Auto und hat den ganzen Krempel da.
Super nervig, aber klar ist das überall so. Das Meiste kann ich bei uns im Fachmarkt nach Feierabend mitnehmen, für alles andere ist der nächste Baumarkt ca 6km vom Bauplatz entfernt. Unser Mietshaus aktuell genau dazwischen mit 3km Strecke zum Bauplatz. Könnte viel schlimmer sein - aber natürlich müssen wir das auch einplanen. :)

Ein ganz großes Problem bei den Eigenleistungen ist dann auch, es durchzuhalten... ich war mir z.B. sicher, dass ich alle Böden selbst lege, auch die Fliesen. Jetzt hab ich beruflich wieder viel zu tun, die Hausübergabe rückt näher... also haben wir die Fliesen vergeben...
Eigenleistung braucht Zeit... und man kann erst einziehen, wenn gewisse Dinge fertig sind.
Bei den Bodenbelägen hoffe ich insgeheim auch darauf, dass das Budget am Ende noch sagt, dass ich das vergeben kann. :D Ich hoffe, dass wir auch während des Baus noch realistisch genug sind, um im Zweifel umzuplanen, und doch den Profi machen zu lassen - besonders, wenn die Kräfte schwinden und die Zeit drängt...
 
K a t j a

K a t j a

Ich finde den Grundriss auf den ersten Blick recht solide. Bei näherem Hinsehen kommen mir dann allerdings Zweifel bei der Treppe. Die sieht mir zu klein aus. Gibt es dazu exakte Maße und Werte? Welche Geschosshöhen ist dazu geplant?

Die Küche wäre mir in dieser Form etwas altbacken und klein. Der Weg bis zur Terrasse ist von dort auch nervig lang - da fehlt imho der direkte Austritt.
Die Sitzecke zu verschieben, halte ich im EG für keine gute Idee. Im OG auf den 3. Giebel zu verzichten, ist allerdings tatsächlich eine verschenkte Chance.
Den Hauswirtschaftsraum, HAR halte ich im Verhältnis zur Gesamtgröße für ein wenig zu groß. Hier würde ich mal die Technik einzeichnen und radikal Wände schieben. Das Fenster scheint mir auch unglücklich platziert oder zu groß im HAR.

Der niedrige Kniestock im OG sorgt für regelmäßige Kopfnüsse am Bett. Welche Dachneigung war das im Beispiel?

Insgesamt wäre mir das alles zu altmodisch und teilweise unpraktisch. Leider kenne ich mich mit Blockbohlen wenig aus, so dass alternative Vorschläge schnell an der Umsetzung scheitern könnten.
 
Y

ypg

Meins wäre es nicht, so ein Blockbohlenhaus. Auch Symmetrie ist nicht so meins.
Aber warum man das Flair jetzt hier überhaupt im Thread nennt, das erklärt sich mir nicht unbedingt damit, dass das Flair funktioniert wie auch dieser Grundriss funktioniert.
Ich würde Never an ein (meist verputztes) Flair denken, wenn ich Blockbohlenhaus lese. Und wenn man Symmetrie mag, dann soll der dritte Giebel doch symmetrisch angeordnet sein. Warum stellt man diesen denn jetzt in Frage? Warum immer mosern oder ein indirekt andere Hauser nennen, um den Fragesteller zu irritieren?
Auch wenn es nicht „mein„ Grundriss oder „mein“ Haus ist:
Der Grundriss wird funktionieren, auch wenn die Holzwände in den Überschneidungen natürlich auch einengen. Auch muss man sich bewusst machen, dass Treppenantritte vor der Eingangstür ärgerlich sind, wenn man barfuß oder in Socken hoch und runter saust, Bewohner aber auch Schmutz mit ins Haus bringen.
Mir persönlich wäre der Garderobenbereich zu eng und dunkel. Etwas Disziplin braucht auch ein Erwachsener, wenn er der Verlockung widerstehen will, die Schuhe einfach so vor dem WC abzustreifen.
Die Diele finde ich recht groß, aber das passt zum eher konservativen Rest. Ich würde wohl Tür und Ofen tauschen, damit das Haus bei Eintritt einem offen empfängt.
Was mich aber wirklich stören würde, sind die vielen Fenster, die wahllos in die Giebelseiten hingeworfen sind. Das geht doch bei einem so einfachen Grundriss auch etwas eleganter. Dazu sollte man auch die Nordseite mit Fenster attraktiver gestalten. Statt dessen legt der Planer Wert auf Symmetrie bei den Dachfenstern. Gerade die würde ich doch gezielt anordnen, gerade auch, weil ein KS von 40cm die Stehhöhe der Fenster braucht.
Unbedingt den KS so hoch wie möglich und den Erker, wenn er schon aufwändig da ist, auch mit nach oben ziehen. Denn 40cm sind quasi nichts. Auch im Schlafzimmer wird das Bett wohl nicht so stehen können, wie es steht. Das Bad sieht auch nach mehr aus als es ist. Aber es reicht natürlich.
Terrassentür muss unbedingt breiter, sonst geht man ja gar nicht raus. Ich persönlich würde auch größere Fenster wählen, also überall tiefere oder breitere, damit Licht ins Haus kommt. Bedenke, dass Ihr Fichte innen habt und keine weißen Wände wie die meisten. Das Holz wird nichts an Tageslicht reflektieren und viel an Licht absorbieren.
 
i_b_n_a_n

i_b_n_a_n

eure Trauf- und Firsthöhe errechnet sich leider ungünstiger als bei uns über die gemittelte Strassen OK. Da kann die aktuelle Planung bereits zu hoch sein. Denn ein Holzhaus soll ja mEA im Idealfall mit Oberkante Fertigfußboden eine Stufe höher als umgebendes Erdreich / OK Gelände sein. Da wird dann wohl eher keine Luft mehr drin sein Traufe zu erhöhen. Mit GK vor den Wänden war mir erst nach absenden wieder klar, sonst wären ja auch keine Rutschleisten nötig. GK geht mit solchen Wänden ja auch gar nicht. Wir haben "nur" Sichtholzdecken, Wände wäre nur im Einzelfall mit sehr viel Aufwand möglich gewesen.
 
WilderSueden

WilderSueden

Das klingt auf jeden Fall nach einem interessanten Projekt. Budget wird spannend, denn Massivholz ist ja eine eher teure Art zu bauen und ihr liegt bei guten 2800 €/qm inklusive Baunebenkosten.
Was mir persönlich fehlt, ist eine Skizze mit den Grundstücksgrenzen. Aktuell kommt mir der Garten etwas zerstückelt vor, durch Carport hinten im Eck. Den Bebauungsplan finde ich vollkommen bescheuert in seinen Vorgaben, aber damit müsst ihr wohl leben. Die Frage ist aber, ob sich nicht z.B. mit einem Carport am Haus angebaut das Grundstück etwas geschickter ausnutzen lässt

Wir würden vom Hersteller das Haus inkl. Dämmung, Verschalung und Dachaufbau kaufen. Der Aufbau erfolgt dann nach dem Prinzip der Richtmeistermontage (Die Firma stellt zwei erfahrene Leute, dazu kommen 4-5 Bauhelfer von uns - volle Garantie und Einsparungen im Bereich 15.000-20.000 Euro, ca drei bis vier Wochen harte Arbeit) Zusaetzlich sind im "Basispaket" des Herstellers Fenster und Haustuer mit drin, da diese aufgrund der Setzung des Hauses speziell eingebaut werden muessen.
Ihr baut nicht zufällig mit Fullwood wie @Holzhäuschen ?
 
11ant

11ant

Ich habe Dich so verstanden: Du meinst also, die Symmetrie des Hauses komplett zu vergessen, die Essecke statt nur als eingeschossigen "Anbau" weiter nach Westen (= mittig im Kinderzimmer?) zu verschieben, um davon einen über beide Etagen laufenden Giebel dort im Hauptkinderzimmer "herauskommend" zu planen?
Deutlich unter 250 qm verschwende ich keinen achtel Gedanken an Symmetrie. Meine Vorschläge sind auch stets konzeptionell zu verstehen, nicht als Wändeschieberei im jeweiligen Konkretgrundriss mit seinen Maßkonsequenzen. Mir fiel nur auf, daß der EG-Grundriss zu einem Kapitänsgiebel geradezu einlädt, was die Dachflächenfenster obsolet macht. In diesen Maßen ist der Giebel allerdings auf beide Kinderzimmer aufgeteilt m.E. zum Sterben zu viel und zum Leben zu wenig, daher mein Vorschlag, ihn nur dem Kinderzimmer und nicht auch dem Reservezimmer zuzuschlagen. Im Weiteren dachte ich dann wegen junger Familie und Eigenleistung in Richtung Town & Country statt Viebrockhaus.

Weder Eurem gezeigten Grundriss noch dem "Block"haus gilt prinzipiell meine Kritik, noch würde ich dem Putzhaus das Wort reden. Meine Assoziation Flair 113 erklärt sich auch daraus, daß ich es insofern als vergleichbar ansehe, wie ich dem hier gezeigten Grundriss gefühlt never ever 140 qm unterstellt hätte. Wenn die Priorität auf einer Ausbauhausbasis liegt, sehe ich die mit einem Holzrahmentafelmodell oder als Porenbeton-Bausatzhaus mindestens ebensogut erzielbar. Ein Holzbohlenhaus als Bauweise allein ist schon okay, erst in der Kombination mit einer Individualplanung läuten bei mir Alarmglocken (nicht mit einer Desastergarantie zu verwechseln !) - schlicht, weil das impliziert, daß der Entwurf nicht konkret "als funktionierend bewiesen" ist; die Höhenbeschränkungen sind schon nicht von Pappe.

Ungünstig finde ich die Firstrichtung, die der Bebauungsplan ja nur absolut vorschreibt (also nicht am Grundriss festmacht). Die m.E. einfachste Heilung liegt insofern auf der Hand, wie die Hausausrichtung aus meiner Sicht ungünstig ist: Westschlafzimmer, Südwohnküche, Erker zum Nachbarn. Planoben ist hier auf etwa 10 Grad (NNO), ich würde es auf 100 Grad (OSO) günstiger gedreht finden. Absolute Höhen besorgen mich hier weit stärker als die vergleichsweise entfernte Gefahr einer Zweigeschossigkeit.
 
Zuletzt aktualisiert 29.04.2024
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