Dachbodenausbau - Steildach dämmen von innen - Total verunsichert

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S

Seven1984

dein Handwerksbetrieb hat mmn absolut recht....
ich habe meinen Neubau(KFW55) übrigens auch mit einer Hinterlüftung ausgeführt. Das ist vll nicht mehr neuste Mode die neuste mode muss aber nicht das beste sein. Ohne Hinterlüftung läufst du gefahr bei einem Ausführungsfehler oder wenn sich wieso auch immer irgendwie feuchtigkeit bildet dass sich dein Dach verkompostiert..
Das Thema war bei uns auch kurz diskussion. Baustoffhändler empfahl ein Warmdach ohne Hinterlüftung.
Der planende Statiker und Bau-Ing. empfahl dringend eine Hinterlüftung. Bekannter Bausachverständiger von mir hat dann nach entsprechender argumentation auch gesagt, doch lieber Hinterlüften, er sagt aber prinzipiell geht beides.
Das Sicherere ist aber die Hinterlüftung.. bei der anderen Variante hast du 0 Fehlertoleranz in der Ausführung.
 
W

ww_chris1984

Das was du sagst spiegelt meinen aktuellen Kenntnisstand wieder. Aber das ist halt "internetwissen". Man liest immer das die Dampfbemse perfekt ausgeführt werden muss. Ich kann die Handwerker ja nicht die ganze Zeit beobachten und auch nicht beurteilen ob die Ausführung richtig ist.
Wenn ich etwas Platz im Raum verliere und dafür die Sicherheit habe das ich später keine Probleme habe, ist das absolut ok für mich.
Ich denke Handwerke sollten sowas fachlich gut erklären und argumentieren können. Mit einer Aussage wie " das macht man halt so" kann ich nicht viel anfangen.
 
S

Seven1984

wie ich erläutert habe, basierte meine entscheidung bezüglich ausführung nicht auf internetwissen.
 
P

pagoni2020

Eine weitere Meinung bzw. Erfahrungsbericht, womit ich aber der anderen Meinung nicht widersprechen möchte:
Bei meinem Neubau 1990 gab es wg. Fehlens von Internet keinerlei Möglichkeiten sich derart breit zu informnieren.
Wir hatten seinerzeit auch zwischen den Sparren gedämmt und ich das Dach von außen noch mit einer Lage Bretter auf die Sparren zusätzlich verschalt, bevor dann letztlich die Ziegel draufkamen.
Die Sparrentiefe war 14cm oder 16cm und auch seinerzeit bestand die Frage, den Zwischenraum voll zu dämmen oder eine Luftsschicht zu belassen.
Damals wurde von der KFW ein einfaches "Gutachten" bzw. eine sachliche Bewertung eines Institutes für Holzverarbeitung o.ä. Einrichtung bezahlt. Dies habe ich machen lassen (einfachste Art einer heutigen Kfw-Berechnung) und man gab mit Hinweise bzgl. Wandstärke, Fensterausrichtung, Dämmung etc.
Von dort wurde mir explizit mitgeteilt, dass ich auf jeden Fall den Zwischenraum vollständig dämmen könnte und sogar sollte. Selbst wenn dies tatsächlich zur oftmals befürchteten Bildung von vereinzelter zu Staunässe o.ä. kommen sollte, in der Gesamtbetrachtung sei dies aber absolut unerheblich (aus dem Gedächtnis der Wortlaut...). So habe man dies bei div. Untersuchungen festgestellt
Entgegen meinen damaligen Zimmerleuten, dem Zimmereronkel etc. habe ich das dann vollständig gedämmt und habe dort 30 Jahre gewohnt, ohne dass daraus ein Problem entstanden wäre.
Ich denke, dass es auch hier nicht falsch und richtig gibt und würde es aus dieser Erfahrung heraus wieder so machen. Damals wurde von der Innenseite auchb lediglich eine gewöhnliche PE-Folie dagegengesetzt, Luftdichtigkeit war da noch nicht so das Thema... o_O
 
J

Joedreck

Also der Aufbau ist wie folgt: innen möglichst dicht, nach außen offen. Sollte Feuchtigkeit von innen in die Dämmung gelangen, muss sie hinten wieder raus.
Wäre unter deinen Dachpfannen eine klimamembran, könnte man die Dämmung anliegen lassen.
Da du aber Holz dort hast, würde sich die Feuchtigkeit stauen und anfangen zu Stocken.
Deine Handwerker haben in diesem Fall absolut recht. Auch der gesamte Aufbau gefällt mir übrigens sehr sehr gut. Du hast dadurch eine gute winddichte Ebene und auch einen relativ guten Hitzeschutz im Sommer.
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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