Hausbau. ETW verkaufen oder vermieten?

[allstar83]

Die Mädels sind mit 5 und 9 langsam pflegeleicht und wir genießen das fast-unbeschwerte Familienleben.

Und für die kommende Zeit "einfach" ein Haus mieten ist keine Option? Die Mädels ziehen ja ggfs. schon mit 18 wieder aus.

Bis das Haus steht ist die eine Tochter bestimmt schon 11.

 

[Specki]

5.500 Euro Familieneinkommen ist nur durchschnittlich und nicht wirklich viel. Das haben viele Gutverdiener schon alleine, wenn nur einer arbeiten geht.

Ohhh man, da sieht man wirklich wie abgehoben dieses Forum manchmal ist.....
Ich zitiere mal aus einer aktuellen Studie: "Mit einem monatlichen Nettoeinkommen ab 5.294 Euro gehören Paare ohne Kinder zu den reichsten zehn Prozent in Deutschland."

Da ich selbst vermieter von derzeit einer und ab kommenden Jahr von 3 Wohnungen bin würde ich vermieten. Das müsst ihr einfach mal genau durchrechnen (lassen) was ihr an Mieteinnahmen nach allen Kosten und Steuern dann noch zur Verfügung habt. Das könnt ihr ja zu euren 1800,- oben drauf setzen. Wenn eure Zinsbindung jetzt dann ausläuft, dann könnt ihr ja den Restbetrag umschulden. Würde dann eine relativ geringe Tilgung nehmen. Dann habt ihr nen guten Überschuss und könnt den eben auf eure 1.800,- noch on Top setzen. Zur heutigen Zeit müsst ihr auch nicht unbedingt mit 4-5% tilgen, da kann man auch etwas weniger nehmen. Ihr zahlt ja kaum Zinsen. Könnt auch evtl. 100.000,- von eurer Bestandswohnung als Eigenkapital Anteil mit Grundschuld nehmen um eure Zinsen etwas zu senken.
Was ihr auch bedenken müsst. Bei der Variante zahlen euch die Mieter die Wohnung weiter ab. Also der Wert den ihr später mal rausholen könnt, falls ihr doch mal verkauft, ist höher. Und eben genau das könnt ihr jederzeit trotzdem noch machen. Die Wohnung einfach verkaufen, falls es euch doch zu eng wird oder sonst etwas nich tpasst.
Also ich würde es so machen. Aber ich vermiete gerne und ich versuche damit über die Jahre Geld zu machen.

So, was ich noch sagen muss. Wenn ihr wirklich, nachdem die Kinder aus dem Haus sind gerne in die Wohnung zurück wollen würdet, weil sie ideal für euch ist und ihr sie super findet, dann finde ich die Idee von @allstar83 garnicht mal so schlecht.
Weil, mal ganz ehrlich, was wollt ihr später mal zu zweit in so ner riesen Hütte mit 160 - 180 qm?
Außer natürlich ihr plant so, dass es 2 Wohneinheiten werden. Dann könntet ihr doppelt den KFW Kredit in Anspruch nehmen und später, wenn die Kinder raus sind, eine WE vermieten. Wenn ihr euch vorstellen könnt in eurem Altersdomizil Mieter mit drin zu haben. Die würden euch dann nochmals helfen den Kredit abzuzahlen

 

[Seven1984]

Nach Schilderung der Gesamtsituation rate ich zum Verkauf der Wohnung.
Du hast zu wenig Fremdkapital offen, dessen Zinsen du abschreiben kannst. Die neuen Schulden am eigenen Haus davon kannst du wg. Eigennutzung keinen Cent absetzen.
Es macht ehr sinn, die Wohnung zu veräußern, einen Teil Eigenkapital mit einzubringen in eueren Hausbau und eine andere Immobilie mit Fremdkapital zu kaufen und einem kleinen Rest Eigenkapital aus dem ETW Verkauf.
So habt ihr aktuell eine sehr magere Rendite. Einzige Hoffnung ist die Wertsteigerung in der offenbar guten Lage, obwohl ländlich. Aber da unten ist ja glaube alles sau teuer :-P

Immobilienanlage macht vorallem gehebelt mit Fremdkapital sinn.

 

[Altai]

Ich denke auch, ohne den Erlös der Wohnung als Eigenkapital ist ein Haus für euch nicht bezahlbar.
Und einen Überschuss aus der Vermietung einzuplanen... das ist einfach riskant, falls ihr mal an den falschen Mieter geratet. Man kann den Leuten immer nur bis vor den Kopf gucken. Im Haus, wo mein Bruder eine ETW hat, sind auch etliche Wohnungen zur Vermietung gekauft worden. Eine davon wurde an einen Arzt vermietet, jüngerer Mann, Familie, arbeitet am Klinikum. Alles richtig gemacht als Vermieter, oder? Aber in diesem Fall geriet der Mieter in die Spielsucht, es kam zu Mietausfall etc. Über Nacht wird man den Mieter dann auch nicht los, das kann sich u.U. Jahre hinziehen. Und was dann? Dann verursacht die Wohnung noch Kosten. Ihr müsstet aus dem Famileneinkommen beide Immobilien finanzieren. Wie weiter vorne schon stand, eine einzelne Wohnung ist diesbezüglich besonders riskant.

Wie wäre es denn, wenn ihr euch erstmal erkundigt, ob es überhaupt eine Möglichkeit gibt, die Wohnung zu halten und trotzdem das Haus zu bauen (Finanizerungsberater, Bank, die eure ETW finanziert hat). Hier erledigt sich die Fragestellung u.U. ganz schnell. So ging es meinem Bruder, er überlegte auch, zu einem Haus zu "wechseln", Familieneinkommen besser als bei euch. Wohnung auch ggü. Kauf um 100k€ im Wert gestiegen, die gleiche Summe getilgt, es stand also ein erheblicher Wert da. Es kam trotzdem raus, dass es nicht möglich ist, beide Immobilien zu halten. Hier lag es wohl daran, dass ein Bestandshaus mit extrem hohen Kauf-Nebenkosten im Gespräch war. Diese hätten das Eigenkapital komplett aufgebraucht und schon war die ganze Sache nicht mehr finanzierbar.

Ihr könnt euch auch erstmal auf einen Bauplatz bewerben - am Ende geht ihr doch leer aus und dann war es sowieso viel Lärm um nichts. Und wenn ihr einen bekommt und das Projekt dann doch nicht angehen wollt, dann freut sich eine andere Familie, da ist kein Schaden entstanden.

 

[Kati2022]

Vielen lieben Dank für eure Antworten.

Wie man sieht, die Aussagen polarisieten.
Wir sind auch sehr unschlüssig, müssen aber zuerst abwarten, ob wir den Bauplatz überhaupt bekommen.
Ich weiß...5500€ Familineinkommen ist in unserer Gegend eher durchschnittlich. Mit einer vollen Stelle fürde ich vllt 400€ mehr verdienen. Solange die Mädels nicht selbstständig sind, möchte ich sie ungern in eine Ganztagsebetreuung "stecken" nur damit Mama andere Kinder betreuen kann um etwas mehr zu verdienen. Es mag sein, dass es in heutigen Zeiten des Lehrermangels sehr zynisch klingt... es ist aber ein anderes Thema, das wir hier lieber nicht näher angehen sollen

Die 900€ KM habe ich hier sehr vorsichtig angegeben. Natürlich könnte ich noch die Miete für den TG-Stellplatz + Außenstellplatz dazulernen. Für die Einbauküche könnte ich auch noch was verlangen... Ich wollte hier aber mit den 900€ auf Nummer sicher gehen.

Was bleibt uns nun übrig?
Wir warten die Zuteilung der Bauplätze ab, dann planen wir das Haus, berechnen alle Ausgaben und Einnahmen, gucken was unterm Strich bleibt und treffen eine Entscheidung... ich hoffe wir werden es nicht bereuen...

 

[Bookstar]

Ihr geht sehr rational und überhaupt nicht blau äugig an die Sache ran. Das gefällt mir, das hat man hier nicht oft. Ich bin sicher, dass ihr die richtige Entscheidung treffen werdet. Viel Erfolg.