Edles Wohnhaus im römischen Stil - Wer baut sowas?

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MarcVillet

Guten Tag,

Dies ist mein erster Versuch dieses für viele eventuell etwas skurrile Thema öffentlich anzusprechen.
Ich hoffe, ich habe mit der Wahl dieses Forums direkt einen passenden Ort gefunden, mein Anliegen vorzutragen. Sollte ich mich jedoch einen völlig falschen Ort für mein Anliegen gewählt haben, würde ich mich über Vorschläge freuen, wo man dieses Thema am besten ansprechen sollte und entschuldige mich ansonsten für die Umstände.

Bevor ich genauer zu meinem Anliegen komme, möchte ich noch mitteilen, dass Ich selber mit 24 Jahren noch recht junger Teilhaber einer kleinen GbR bin und noch keineswegs ausgefeilte Pläne für meinen Wunschtraum habe, ich jedoch langsam in ein Alter komme, indem ich mich genauer über die realistischen Möglichkeiten informieren möchte und mich daher für dieses Forum entschieden habe. Ich bin also sicherlich sowohl finanziell als auch noch planmäßig weit von meinem Traum entfernt und dieses Anliegen dient nur der reinen Erkundigung, an wen man sich in so einem Fall am besten Wenden kann und wo die Grenzen des möglichen liegen. Um aber Mal richtig anzusetzen:

Seit vielen Jahren nun bin ich fasziniert von antiker Architektur, sei es nun auf Basis von virtuellen Rekonstruktionen, tatsächlich noch existierenden Bauten, wie dem Pantheon in Rom, oder dem
Maison Carrée in Nimes etc.oder neoklassischen Nachbauten, wie La Madeleine in Paris etc.
Sicherlich gibt es viele andere Stile, die auch ihren Scharm haben, aber ich habe mich immer gefragt, wieso heutzutage eigentlich nur noch so wenig in jener Stilrichtung gebaut wird. Auf jeden Fall kam früh in mir der Traum auf, irgendwann im Verlauf meines Lebens ein eigenes Wohnhaus im klassisch-römischen Stil zu ermöglichen.

Wichtig ist mir hierbei, dass es wirklich aus edlen Materialien gefertigt wird (Korinthersäulen, Fresken, Marmorböden, Mosaike, Skulpturen etc.) wie es auch bei den Antiken Vorbildern der Fall war/ist und, wenn möglich, es möglichst authentisches, zeitgemäßes Design hat, zeitgleich natürlich an das moderne Leben angepasst ist. Ich erwarte bei allem Prunk hierbei die Größte trotz allem möglichst bescheiden und klein zu halten, da ich mir sicherlich nie eine große Villa leisten könnte und es daher auf möglichst realistischen Maßstäben halten möchte. Ich würde mich schon mit einem kleinen Bau zufrieden geben als Lebensziel, schön wäre eine Größe, die noch ein kleines Atrium mit inspirierendem Garten ermöglicht.

Meine eigentlichen Fragen sind nun: Inwieweit ist sowas heutzutage realistisch umsetzbar? Und wenn es das ist, mit wem sollte man in Kontakt treten, um ein derartiges Projekt anzugehen? Ich würde mich hierbei wirklich um jeden Hinweis freuen, den ich kriegen kann, da ich nun schon seit einigen Jahren immer Mal wieder recherchiere, aber gefühlt auf der Stelle stehen bleibe.

Ich danke im voraus für jede kleine Hilfestellung, die mir geben werden kann! Bei weiteren Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.
 
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matte

Das Finanzielle mal völlig außer Acht gelassen, denn das ist der Grund, warum heutzutage keiner mehr so baut, würde ich wohl mal mein Glück bei Restauratoren und Bildhauern suchen. Die können dir sicher dann weitere Kontakte geben, damit du in die richtige Richtung gehst.

Letztlich läuft sich sowas extravagantes auf einen Bau mit Architekt raus, der sich idealerweise selbst in dem Bau verwirklichen kann und Ahnung von der Materie hat. Also auch in die Richtung würde ich suchen, wohl sogar als erstes.
 
Climbee

Climbee

Die Frage ist halt auch, ob ein kleines Häuschen und dieser Stil kompatibel sind. Ich denke, ehrlich gesagt, nicht. Die Stilelemente, die Du da so genannt hast, hat auch im alten Rom nur der verbaut, der repräsentativ und groß bauen konnte. Die, die klein bauen mußten, haben eher schlicht gewohnt. Ohne Korinthersäule, Fresken und Skulpturen. Meist sehr schlichte, rechteckige Formen. Typisch würde ich einen Innenhof sehen, einen sog. Patio.
Ob der hier Sinn macht und umsetzbar ist (Bebauungsplan!), steht auf einem anderen Blatt.
Ich erinnere mich an ein Traumhaus aus der gleichnamigen Sendereihe des BR, die einen modernen Innenhof hatten. Der war sehr schick!
Mosaiken kann man sicher im Badbereich verwirklichen (da gibt das alte Rom ja eine Menge Inspirationen), Fresken können auch einen Wohnbereich oder eben auch einen Patio verschönern.
Marmorfliesen kannst du ja immer verwenden (und sind in unseren Regionen mit einer Fußbodenheizung kombiniert auch wohnlich; wobei die alten Römer ja die Erfinder der Fußbodenheizung sind!)

Insgesamt würde ich bei einem kleinem Bauvorhaben die Stilelemente eher sehr sparsam einsetzen. Säulen hatten im alten Rom auch nur die, die auf dem Platin und den anderen noblen Gegenden wohnten. Der kleine Römer zwischen den Hügeln eher nicht ;-)
Und meist wirst du dich mit einem vorgegebenen Bebauungsplan rumschlagen müssen. Und wenn der ein Satteldach mit einer Neigung von 28°-40° vorsieht, wird's mit dem römischen Ambiente auch schwer. Zumindest von Außen.
 
H

haydee

Architekten der evlt. schon mal sowas in der Richtung gebaut hat. Bei Pintrest gibt es Grundrisse und moderne Interpretationen.

Das alles nützt nur nichts ohne das nötige Kleingeld (und das wird wesentlich mehr sein als ein Einfamilienhaus in vergleichbarer Größere mit mittlerer bis gehobener Ausstattung)
Ein großes Grundstück
Ein Bebauungsplan der das zuläßt
 
11ant

11ant

Da muß man Dir wohl viel kommerziellen Erfolg als Unternehmer wünschen, denn so ein Haus wird nicht billig. Was jemandem mit diesem Stilempfinden gefällt, ist noch relativ machbar. Jedoch wenn es nicht nur nachempfunden, sondern wie ein authentisches Replikat wirken soll, kannst Du quasi schon´mal eine Null dranhängen. Stuck ist heute als Meterware üblich, und Freskenmaler stehen gelinde gesagt nicht in den Gelben Seiten.

schön wäre eine Größe, die noch ein kleines Atrium mit inspirierendem Garten ermöglicht.
Leider wird der Wunsch nicht leichter umsetzbar, wenn man ihn auf Normalhausdimensionen eindampft. Im übrigen so ganz original gehört in das Atrium doch wohl eher ein Impluvium, und der Hortus ist ein separater weiterer Teil. Bis hierhin liegt schon´mal ein Stein namens "Grundflächenzahl" auf Deinem Weg. Und weiter geht´s mit ...

Wichtig ist mir hierbei, dass es wirklich aus edlen Materialien gefertigt wird (Korinthersäulen, Fresken, Marmorböden, Mosaike, Skulpturen etc.)
... wobei das Killerkriterium korinthische Säulen Grundstücke in §34-Gebieten schon ´mal rauskegelt. Wenn Du auf edle Materialien zu verzichten bereit Wärst, würde sich das Angebot deutlich breiter fächern, wenn auch nicht in Deutschland: in den USA (oder auch Rußland als der künftig führenden Nation in Sachen Neureichenbarock) findet man als Disneylandarchitekt leichter seine Shoppingparadiese. Dabei darf Dich dann allerdings nicht stören, wenn es sich um hohle Kulissen handelt - Kultur als Spritzgußprodukt (und gerne auch in gelinde gesagt nicht klassischen Proportionen) kommt bei Uncle Sam gut an.
 
L

Lumpi_LE

Bei uns hat jemand sowas gebaut (bzw. baut noch), gemischt mit modernen Elementen. Sieht schon imposant aus, aber teilweise beißt es sich irgendwie. Ist umringt von solchen Säulen mit den Typischen flachen dreieckigen Dächern drüber (ich hab keine Ahnung wie hier Fachausdrücke sind). Dahinter riesen Glasflächen, Marmorfassaden (Ich denke es ist Marmor), Dachterrassen mit römisch/grieschichen Balustraden.. usw.
Das Haus hat 3 Vollgeschosse und Grundabmessungen von etwa 20x30m, das Erdgeschoss würde ich auf 5m Raumhöhe schätzen.
Gebaut wird daran seit mindestens 6 Jahren. Zeit muss man also mitbringen.
 
Zuletzt aktualisiert 18.04.2024
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