Einfamilienhaus Bauen in NRW

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G

Grym

Jalousiensteuerung bitte ohne technisches Teufelszeug, aber beim Ersatz analoger Fensterlüftung ist es dann hilfreich. Ich muß ja nicht alles verstehen.
Kontrollierte-Wohnraumlüftung spart am Tag 30-50 Minuten. Eine perfekt eingestellte Fensterautomatisierung, welche immer perfekt das macht, was ich gerade möchte und wo es keine Schalter, keine Fernbedienung und keine App gibt, spart maximal 1 Minute. Eine unperfekte Automatisierung kostet Zeit.
Das heißt nicht, dass man das nicht machen kann. Steffen gibt 80.000 EUR für seine Automatisierung aus. Kann man machen, wenn man das möchte. Dort ist da unserer Meinung nach die Grenze von "sinnvoll" überschritten. Unserer Meinung nach wohlgemerkt. Jemand anderes kann das anders sehen.

Meine Fenster putze ich deutlich öfter als alle zehn Jahre, und ein Fliegengitter im Hochsommer ist mir Luftfilter genug.
Schön für dich. Fliegengitter und F7 Filter haben jetzt aber nichts miteinander zu tun.

Ich schätze es durchaus, dass es in einem Kontrollierte-Wohnraumlüftung-Haus deutlich sauberer als draußen in der Außenluft ist. Die Feinstaub/Diesel/Direkteinspritzer-Problematik wird uns noch mindestens zwei Jahrzehnte begleiten und ist es heute schon bewiesen, dass der Feinstaub Lunge und Herz kaputt macht. Halt so, als würde man selbst rauchen. Wenn man zumindest die Hälfte vom Tag, welche man im eigenen Haus verbringt davon abgeschirmt ist - eine gute Sache.

Die Filter sollte man auch deutlich öfter als alle 10 Jahre wechseln. Mehrmals im Jahr, evtl. quartalsweise. Dort sammelt sich der ganze Mist, welcher eben nicht in das Haus gelangt ist, sondern gefiltert wurde. Und da sammelt sich so einiges. Man muss sich mal überlegen, das würde sonst halt eingeatmet werden.

Und die Belastungen mit VOC, Formaldehyd usw. sind zwar unsichtbar, aber vorhanden. Nur weil man es nicht sieht, heißt es nicht, dass es nicht schädlich ist. Kann mir hier ein User nicht gerade erst mit Radioaktivität?
 
Kaspatoo

Kaspatoo

Um nicht ganz dieser Grundsatzdiskussion beizutreten (welche schon Mehrfach in diesem Forum geführt wurde) und dem Thread Ersteller vielleicht noch etwas Einordnungshilfe zu geben:
Dieselben Diskussionen hatte ich auch, aber Sie haben mich meiner Fragestellung nicht weitergebracht, weil ich nicht weiß, welches "Lager" nun recht hat.
Dafür habe ich unzählige Stunden bei Google verbracht.

Was ich jetzt sage, stammt aus meinem aufgenommenen Wissen durch ebendiese Recherche, basierend auf Aussagen anderer Menschen, dem wa mein Kopf behalten hat und was vielleicht mein Bauchgefühl mir sagt.
Alle die für eine Kontrollierte-Wohnraumlüftung posten, haben selbst eine und Ihre Erfahrung nach Jahren wieder verifiziert ("nie wieder ohne" ist kein seltener Satz). Die, die dagegen schießen, haben fast immer keine Kontrollierte-Wohnraumlüftung.

Mehrfach habe ich davon gelesen und mein Heizungsbauer hat es mir unabhängig davon auch so erklärt, und physikalisch erscheint es mir logisch: Zur Schimmel- und Keimbildung braucht es Feuchtigkeit in/an den Rohren. Damit Feuchtigkeit von der Luft am Rohr haften bleibt (Kondensat) muss der sogenannte Taupunkt unterschritten werden. Das kann passieren z.B. wenn die feuchte Raumluft mit 21° durch Rohre fließt, welche in einem unbeheizten/ gedämmten Bereich des Hauses liegen (z.B. Spitzboden). Dadurch würde der Taupunkt (ganz grob 8-15° glaube ich) unter Umständen unterschritten und es bildet sich Kondensat.
Ist dem nicht so, kann nichts passieren. Denn wie Kleidung im Wind (= Rohrinnenseiten im Luftstrom), wird diese eher getrocknet, als dass die Kleidung noch feuchter wird (die Rohre werden eher getrocknet sogar).

Ratgeber aller Art, mind. die KfW, alle Handwerker, mit denen ich in Gesprächen war, Hausbauer sowieso (die wollen verkaufen) sagen, dass bei modernen Häusern mit dichter Gebäudehülle, die Feuchtigkeit raus muss.
Wie letztendlich (per Hand lüften, Kontrollierte-Wohnraumlüftung, passive Fensterlüftungen) ist egal, wenn es denn funktioniert.

Richtig ist auch, dass nur dort Feuchtigkeit entsteht, wo welche erzeugt wird. Das ist primär der Mensch selbst. Dann gibts noch Kochen, nasse Wäsche und Duschen. Unbenutzte Räume, die auch unbeheizt bleiben, bekommen vielleicht ein Taupunktproblem wieder. Da wo man eh ist, kann man auch lüften.
Aber Hand aufs Herz macht ihr das? Wenn ja ist auch gut.


Dass nicht mal einer der gestandenen Besitzer nach mehreren Jahren mal eine Keimuntersuchung haben machen lassen und das Ergebnis preisgeben wundert mich etwas, wäre es doch aus der Erfahrung mehrerer Besitzer heraus ein starkes Argument und sogar im eigenen Interesse. Korrigiert mich aber gefunden habe ich da außer geringfügigen Aussagen nichts.
 
S

Steffen80

Sofern quartalsmäßig der Filter ( auch Abluftfilter verwenden! )
was meinst Du mit Abluftfilter? Wir bekommen Filter jeweils an der Zuluft und in der Zehnder ComfoAir Q.

Steffen gibt 80.000 EUR für seine Automatisierung aus. Kann man machen, wenn man das möchte. Dort ist da unserer Meinung nach die Grenze von "sinnvoll" überschritten. Unserer Meinung nach wohlgemerkt. Jemand anderes kann das anders sehen.
Das ist aber auch keine richtige Argumentation. Für die einen ist auch ein Auto mit 130 PS NICHT mehr sinnvoll..für die anderen erst bei 300.. Also im Grunde sagt das gar nichts aus. Wenn ich hier aufzählen würde...was unser Haus alles übernimmt und an welchen Stellen es mal "mitdenkt" (Stichwort Sicherheit, Einbruch, Feuer, etc) so können wir sicher länger über Sinn/Unsinn streiten

Im Übrigen umfasst 80.000 EUR nicht nur die Automation sondern die gesamte Elektrik. Bei unser Hausgröße würde die sicher normal auch bei ~ 20.000 liegen.

Gruss, Steffen
 
G

Grym

Direkt in den Abluftventilen können Filter verbaut werden. Was auch immer dann in Küche übrig bleibt an Dreck, nach dem Umluftfilter, kommt dann nicht in die Rohre, sondern bleibt in diesem Filter direkt im Abluftventil.

Natürlich sind dreckige Abluftrohre prinzipiell auch kein Problem, da bei laufender Anlage der Luftstrom immer in eine Richtung läuft. Aber man kann auch die Abluftventile mit filtern versehen und die Rohre ebenfalls sauber halten.

Wichtig ist, dass die Anlage 24/7 läuft. Abluftanlagen, welche keinen oder kaputten Filter haben und nur bedarfsmäßig laufen und sonst 23h stehen, sind hygienisch tatsächlich problematisch - haben aber mit einer Kontrollierte-Wohnraumlüftung nichts zu tun. Genauso könnte man sich einen Mopedfahrer in einer afrikanischen Großstadt herausnehmen und aus diesen Erkenntnissen darauf schließen, dass Autofahren auf einer deutschen Autobahn mit einem neuen Mercedes GLS gefährlich wäre.
 
Kaspatoo

Kaspatoo

Direkt in den Abluftventilen können Filter verbaut werden. Was auch immer dann in Küche übrig bleibt an Dreck, nach dem Umluftfilter, kommt dann nicht in die Rohre, sondern bleibt in diesem Filter direkt im Abluftventil.
So die Theorie und bei manchen vielleicht auch die Praxis, aber persönlich bin ich davon nicht überzeugt.
Die Aktivkohlefilter im Umluftbetrieb blockieren schon mal den Luftdurchsatz und die Anlage ist automatisch Lauter. Alle Gerüche und Fette filtern die vermutlich nicht und laut Umlufthauben Hersteller muss die Haube regelmäßig von Innen ausgewischt werden (wer macht das schon? ich vermute die wenigstens).
Der Kohlefilter muss auch regelmäßig gewechselt werden (einmal im Jahr?) aber das dürfte man noch hinbekommen.

Nen zusätzlichen Filter in der Abluftöffnung erscheint da schon Sinnvoll. Aber dass auch dort nichts mehr durch käme glaube ich auch nicht, wenig dürfte es aber wohl sein.

Ablufthauben sind aus energetischer Sicht ein totales Desaster. Ich bekomme auf eigenen Wunsch trotzdem eine. Kundenmeinungen gibt es zu dem Thema im Netz zu hauf und auch hier gibt es genausoviele Befürworter wie Gegner.
Direkt in den Abluftventilen können Filter verbaut werden. Was auch immer dann in Küche übrig bleibt an Dreck, nach dem Umluftfilter, kommt dann nicht in die Rohre, sondern bleibt in diesem Filter direkt im Abluftventil.

Natürlich sind dreckige Abluftrohre prinzipiell auch kein Problem, da bei laufender Anlage der Luftstrom immer in eine Richtung läuft. Aber man kann auch die Abluftventile mit filtern versehen und die Rohre ebenfalls sauber halten.

Wichtig ist, dass die Anlage 24/7 läuft. Abluftanlagen, welche keinen oder kaputten Filter haben und nur bedarfsmäßig laufen und sonst 23h stehen, sind hygienisch tatsächlich problematisch - haben aber mit einer Kontrollierte-Wohnraumlüftung nichts zu tun. Genauso könnte man sich einen Mopedfahrer in einer afrikanischen Großstadt herausnehmen und aus diesen Erkenntnissen darauf schließen, dass Autofahren auf einer deutschen Autobahn mit einem neuen Mercedes GLS gefährlich wäre.
absolut deiner Meinung
 
S

Steffen80

Direkt in den Abluftventilen können Filter verbaut werden. Was auch immer dann in Küche übrig bleibt an Dreck, nach dem Umluftfilter, kommt dann nicht in die Rohre, sondern bleibt in diesem Filter direkt im Abluftventil.
Ich glaub ich hab Zuluft mit Abluft verwechselt Wir bekomme Filter da wo die verbrauchte Luft "abgesaugt" wird. Da wo frische Luft in den Raum kommt..gibt es keine Filter So ist das doch richtig oder?
 
Zuletzt aktualisiert 25.04.2024
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