Gestuft in den Hang

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A

aicpr

Hallo,

ich habe ein Hanggrundstück das ich bebauen möchte. Wir sind gerade dabei einen Architekten oder Bauzeichner zu finden. Ein Architekt hat vorgeschlagen, gestuft in den Hang zu bauen um möglichst geringen Hangdruck zu haben was entsprechend günstiger wäre(wenig Befestigungsaufwand). Ein Bauzeichner meinte jedoch die Befestigungskosten wären enorm für die gestufte Bauweise. Was ist den nun richtig?
Ich hab hier noch 2 grob gezeichnete Bilder die die Varianten darstellen sollen. Rot gekennzeichnet ist die zu befestigende Hangkante, die aber sicherlich nicht Maßstabsgetreu ist!
Die Hangsteigung beträgt ca. 35-40°. Der Boden besteht aus Sand, kein Gestein.

Vielen Dank für eure Antworten.
gestuft-in-den-hang-65355-1.png

gestuft-in-den-hang-65355-2.png
 
Y

ypg

Meine Meinung: schöne Architektenhäuser zeichnen sich dadurch aus, sich an das Gelände anzupassen.
Das sieht man heute leider nicht mehr oft - meist ist ja doch der bürgerliche Standardgeschmack: Satteldach oder Toskanavilla, egal, ob das Grundstück passt oder nicht. Wird dann halt mit Keller zusammen in den Hang reingepresst, das Haus :(

Was nun teurer wäre, weiss ich nicht. Aber was sagen Dir Deine Linien in den Zeichnungen? Meine Laienmeinung sagt mir, dass auch die entstehenden Seiten, also die "Dreiecke" in Deinen Zeichnungen abgedichtet werden müssen, und die sind doch in der ersten Zeichnung weniger Fläche. Oder liege ich da völlig falsch mit meinen Gedanken?

Was wollt Ihr? Habt Ihr das Grundstück ohne Nachdenken um die Folgen gekauft? Wollt Ihr den gängigen Standard oder seid Ihr offen für Individuelles?
 
K

klblb

Guest
Wie tragfähig ist denn der Sand bzw. das, von dem Du meinst, es wäre bis in einige Meter Tiefe nur Sand?

Was ich sagen will: ein Bodengutachter soll im Baufenster mind. 2 Sondierungen durchführen. Die Ergebnisse sind hilfreich bei der anstehenden Entscheidung und später wird sie der Statiker unabhängig von der getroffenen Auswahl eh brauchen. Lass Dich von Deinem Architekten beraten, was genau vom Bodengutachter ermittelt werden soll.
 
A

aicpr

Wie tragfähig ist denn der Sand bzw. das, von dem Du meinst, es wäre bis in einige Meter Tiefe nur Sand?

Was ich sagen will: ein Bodengutachter soll im Baufenster mind. 2 Sondierungen durchführen. Die Ergebnisse sind hilfreich bei der anstehenden Entscheidung und später wird sie der Statiker unabhängig von der getroffenen Auswahl eh brauchen. Lass Dich von Deinem Architekten beraten, was genau vom Bodengutachter ermittelt werden soll.
Vielen Dank, das ist zumindest mal ein brauchbarer Hinweis. Ein Bodengutachten auf dem Grundstück ist noch nicht erstellt worden, da wir ja noch am Beginn Planungsphase sind. Eigentlich wollte ich das Bodengutachten von der ausführenden Baufirma erstellen lassen, aber wenn es früher sein muss dann muss es halt so sein.

@ypg Leider bringt mir die Antwort nicht viel, da ich genauso wie du Laie bin. Auch wenn ich mir dazu Gedanken mache, kann ich mir das leider nicht endgültig beantworten.
Was ich will, und was ich mir Leisten kann sind immer zweierlei dinge, und es wird sich wohl ein Kompromiss ergeben müssen! :)
ach ja wir haben das Grundstück nicht gekauft, wir bekommen es geschenkt!
 
W

Wanderdüne

Ein Architekt hat vorgeschlagen, gestuft in den Hang zu bauen um möglichst geringen Hangdruck zu haben was entsprechend günstiger wäre(wenig Befestigungsaufwand). Ein Bauzeichner meinte jedoch die Befestigungskosten wären enorm für die gestufte Bauweise.
Ich denke, daß Ihr zusammen mit einem erfahrenen Planer (geht beim Bauen am Hang nicht anders) zuerst ein Baugrundgutachten beauftragen solltet, welches die Gründungsempfehlung für die unterschiedlichen Varianten angibt. Damit kann man dann die Gründungskosten abschätzen, und sich für eine Variante entscheiden.

WD
 
B

Bauexperte

Hallo,

ich habe ein Hanggrundstück das ich bebauen möchte. Wir sind gerade dabei einen Architekten oder Bauzeichner zu finden. Ein Architekt hat vorgeschlagen, gestuft in den Hang zu bauen um möglichst geringen Hangdruck zu haben was entsprechend günstiger wäre(wenig Befestigungsaufwand). Ein Bauzeichner meinte jedoch die Befestigungskosten wären enorm für die gestufte Bauweise. Was ist den nun richtig?
Ich hab hier noch 2 grob gezeichnete Bilder die die Varianten darstellen sollen. Rot gekennzeichnet ist die zu befestigende Hangkante, die aber sicherlich nicht Maßstabsgetreu ist!
Die Hangsteigung beträgt ca. 35-40°. Der Boden besteht aus Sand, kein Gestein.
Beide haben Recht, wobei Du die Aussage des Bauzeichners wohl falsch interpretiert hast.

Der Architekt geht imho davon aus, das natürliche Gelände weitestgehend in die Architektur zu übernehmen; der Bauzeichner sieht die Kosten, wenn auf unterschiedlichen Ebenen gegründet werden muß. In Deinem Zeichenbeispiel muß bei der stufigen Variante für den oberen Hausteil aufgeschüttet und den unteren abgegraben werden; beide Plateaus müssen anschließend verdichtet werden. Bei der klassischen Variante wird - verkürzt formuliert - "nur" abgetragen; bietet dafür mehr Möglichkeiten, Wohnfläche zu gewinnen.

Für welche Form Du Dich entscheidest, hängt primär von Deinem vorhandenen Kapital, bzw. der Finanzierungshöhe ab. In jedem Fall - zumal Du das Grundstück aus der Familie bekommst und damit bei Niemanden zunächst "Bitte-Bitte" machen mußt - solltest Du ein Bodengutachten in Auftrag geben. Richtig ist, daß etliche Anbieter dies in ihrer Leistung bereits berücksichtigt haben und vmtl., nach Vertragsunterzeichnung, ein eigenes Gutachten in Auftrag geben werden. DAS nutzt Dir aber zum jetzigen Zeitpunkt herzlich wenig, weil Du, bzw. der Planer Deines Vertrauens, die Bodenverhältnisse kennen sollte, bevor er munter drauf los zeichnet.

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
Zuletzt aktualisiert 20.04.2024
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