Budget: Wir würden gerne im Bereich von 500–600 Tsd. € bleiben. Finanziell wären auch 100 Tsd. € mehr noch möglich, aber uns ist die finanzielle Freiheit wichtig – gerade im Hinblick auf unseren Wunsch nach einem Kind nach Fertigstellung des Hauses. Meine Verlobte würde gerne drei Jahre in Elternzeit bleiben; das wäre bei 600 Tsd. € möglich, bei 700 Tsd. € jedoch schwieriger.
Grundlegend ergibt sich hieraus etwas. Nämlich:
1. Gut planen (am Haus kostet leider alles Geld, aber nicht immer hat das Geld einen Gegenwert).
2. Prioritäten setzen (Stichwort Verklinkerung*).
3. Kostenfallen vermeiden.
Letzteres ist ein wichtiger Punkt. Den nur ihr euch beantworten könnt.
Hausanbieter haben gewissermaßen "Ausstattungsligen". Das reicht vom Dacia über den Golf bis zum Lamborghini. Sobald man bei einem Anbieter aus dessen Liga heraus will, kostet es meist mehr als direkt in der passenden Liga zu suchen.
Weder sind die "Oberklasse"-Anbieter sonderlich gut darin ihr Leistungsumfang abzuspecken, noch sind die "Unterklasse"-Anbieter sonderlich gut darin aufzumustern.
Insbesondere, wenn man die Anbieter nicht einschätzen kann, ist das ein gefährlicher Zustand. Dazu gleich noch mehr:
* = ich liebe auch Klinkerfassaden und bin jetzt nicht so traurig, dass sie bei uns vom Bebauungsplan vorgegeben werden. Aber teuer sind sie.
Meine Verlobte will nicht frei mit einem Architekten bauen, sondern mit einem GU zusammen. Für uns ist auch das Problem, dass wir aktuell knapp zwei Stunden vom Grundstück entfernt wohnen. Daher wäre es uns am liebsten, wenn wir jemanden hätten, der das Haus baut und sich um das meiste selbst kümmert.
Hier wird ein Widerspruch gesehen, der keiner ist. Im Gegenteil:
Es ist gut möglich mit einem Architekten ein Haus sowie eine Ausstattungsliste zu entfernen, mit dem Fachwissen des Architekten an lokale und überregionale GUs heran zu treten und Angebote einzuholen.
(Obligatorische Warnung: Nur Architekten in Betracht ziehen, die LP 1-8 anbieten. LP 1-3-Architekten haben meist keine Ahnung, was das gezeichnete Haus am Ende wirklich kosten wird. Viele Architekten bieten, auch wenn sie sonst alle LPs anbieten, auch Festpreise für LP 1-3/LP 1-4.)
Alternative: Irgendeine andere Form von Fachwissen (dazu kann auch dieses Forum dienen, sowie manche Mitglieder dieses Forums - nicht ich, ich baue auch gerade erst, aber ich habe in den letzten 1,5 Jahren schon viel gelernt und gesehen) zur Seite nehmen.
Wir hatten zwischenzeitlich einige Termine mit verschiedenen Hausanbietern:
Viebrockhaus: An sich ein gutes erstes Gespräch gehabt, jedoch wollte sich der Berater innerhalb von 14 Tagen mit einem Angebot bei uns melden. Es sind jetzt drei Wochen vergangen und wir haben nichts gehört → unprofessionell und daher raus.
Viebrockhaus wollte uns damals auch kein Angebot machen und uns deren (nicht bebauungsplankompatible) Standardgrundrisse verkaufen.
Town & Country: Das war bisher der mit Abstand beste Kontakt. Es ist der einzige Anbieter, der sich schon genauere Gedanken wegen des Grundstücks usw. gemacht hat, wirkt auch am professionellsten und listet bisher von allen Anbietern auch die meisten Kosten im Angebot auf (wenn auch nicht alle und typischerweise teilweise etwas zu niedrig). Natürlich bisher am günstigsten. Uns ist jedoch bewusst, dass wir sehr viel Budget für Aufmusterung benötigen bzw. Bäder, Treppe, Innentüren, Malerarbeiten und Bodenbeläge extern vergeben würden. Der Grundriss des Aura 125 diente als Basis, wurde jedoch schon vergrößert und ans Grundstück angepasst. Wir hatten den Eindruck, dass sich dieser Berater bisher am meisten Zeit genommen hat, um das Angebot ordentlich zu erstellen und unsere Angaben berücksichtigt hat – und uns nicht einfach einen Kataloggrundriss angeboten hat, mit dem Hinweis, man könne später alles noch ändern und es wäre kein Problem.
Jedoch bauen die mit 30er Porenbeton bzw. Ytong. Ich habe hier große Bedenken wegen des Schallschutzes. Wir wohnen aktuell in einer Wohnung (Baujahr 2022), diese ist massiv mit 36,5er Poroton gebaut und das ist schallschutztechnisch für uns gerade noch okay.
Town & Country ist ein Franchise-Name. Die tatsächlich am Ende bauenden Unternehmen sind extrem unterschiedlich. Das macht Town & Country schwer einschätzbar.
Wichtig wäre hier für ein Angebotsvergleich direkt die Mehrkosten zu haben. Wie oben geschrieben wird es meist nicht günstiger, wenn man Ligen verlässt.
Grundriss: Fenster sind auf der Ostseite kaum geplant wegen des Nachbarn und des Stellplatzes.
Ich würde mir sehr gut überlegen, ob ich wegen Nachbarn das eigene Haus zu stark beeinflussen lasse. Insbesondere Licht macht bei Räumen einen großen Unterschied.
Die Ankleide ist relativ groß geplant, da dort in der Mitte die Wäsche getrocknet werden soll – über einen Wäscheständer an der Decke, der bei Bedarf hoch- und runtergefahren werden kann.
Ihr habt hierfür einen anderen super geeigneten Raum: Den Hauswirtschaftsraum-Raum. Der ist so groß, dass ich da fest davon ausging da solle Wäsche getrocknet werden.
Ich würde hier davon abraten die Wäsche in der Ankleide zu trocknen. Schimmelgefahr oder auch nur Gefahr von Geruchbildung in der Wäsche bei höherer Luftfeuchtigkeit wurde ja schon angesprochen.
Jedes Haus ist da anders. Nur weil man da mal Glück hatte, heißt das nicht, dass man es wieder haben wird. (Insb. da hier Dinge mit rein spielen, die echt ins Geld gehen - Wandaufbau, Lüftungskonzept und sehr viel mehr.)
Das Bad ist nur grob skizziert; wir wollen keine Badewanne, sondern nur eine große Dusche.
Würde ich nochmal durchdenken, ob wirklich genau hier der Rotstift angesetzt werden sollte.
An sich ist es ja so: Es soll euer Traumhaus werden!
Ist wie bei der Treppe: Ich mag keine im Wohnzimmer. Ihr schon. Also ab ins Wohnzimmer damit.
Bei der Badewanne wäre ich wg. Veränderungen von Lebensgewohnheiten und eben auch evtl. Kinder jedoch eher mahnend und würde sagen: Wenn schon Haus, dann aber besser mit Wanne.