Wenn der Traum vom Haus Platzt

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Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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11ant

11ant

Als ich in der Grundschule war, wurden zehn Kinder morgens zur Schule gefahren (die wohnten am weitesten weg und hatten eine Bundesstraße auf ihrem Schulweg). Inzwischen (vier Jahrzehnte später, und nun wohne ich in der Nähe derselben Schule) ist es umgekehrt: nun werden nur zehn Kinder nicht gefahren.

Auch damals gab es lebhafte gesellschaftliche Diskussionen um Bildung und Erziehung, aber an vergleichbar geifernde Forderungen nach gesellschaftlicher Ächtung Anderserziehender wie heute kann ich mich nicht erinnern. Liegt das wirklich nur an meiner Senilität, oder wäre es möglich, daß die Hexenjagden damals tatsächlich zahmer waren ?
 
C

chand1986

@Eldea

Ich weiß nicht, wie ich Manches sähe, wenn ich Kinder hätte. Aber ein Perspektivwechsel kann nicht alles rechtfertigen.

Als Verein sehen Eltern uns mittlerweile als Dienstleister. Das war vor nur 15 Jahren noch anders. Da war klar, dass man für 10 Euro im Monat einer Solidargemeinschaft beitritt, in die man sich einbringen muss. Heute wird das selbe für eine Dienstleistung gehalten, die man schlicht geboten bekommt. Für mittlerweile 12€/Monat. Und so treten die Eltern dann auch auf. Der Nachwuchs zeigt, dass er noch nicht ganz verloren ist, teilweise blüht da das zurückgebliebene Sozialverhalten auf einmal auf: wie arrangiere ich mich in Gruppen gemischten Alters außerhalb meiner Peer Group? Dieser wertvolle Softskill wird von einer gewissen Schicht Eltern mittlerweile aktiv aberzogen, will mir scheinen. Der erfolgreiche, konkurrenzfähige Ichling ist die Zielmarke. Heraus kommt natürlich ein unselbstständiger Kooperationslegastheniker. Und die werden dann allen Ernstes manchmal bei uns abgeliefert, damit die ehrenamtliche Betreuung ausbügelt, was die Eltern trotz ( oder wegen? ) der Lektüre ganzer Regalmeter von Erziehungsratgebern verkackt haben.

Wenn ich sehr dezent und durch die Blume andeute, dass der Fehler woanders abzustellen sei, sind die Reaktionen völlige Verweigerungshaltung, totale Empörung, oder überhebliches "hab du mal selber Kinder".

Hab ich nicht, zugegeben. Aber ich hatte Eltern und auch eine Erziehung.
 
H

haydee

Ichling ist doch typisch Deutsch. Ich, ich, ich und nochmals ich, dabei werden die Ellbogen gespitzt.

11ant da war ich noch in der Grundschule, also Mitte der 80er, da wurde ein Strich gezogen. Bis dorthin durften Eltern ihre Kinder fahren und nicht weiter. Der Direktor meinte sonst würden die Eltern im Klassenzimmer parken.
 
A

Alex85

Guten Morgen zusammen

1. Quark Frau ab 35 ist nicht Risikoschwanger
Selbstverständlich. Guck mal in den Mutterpass, dort ist es verdachtslos angekreuzt. Im Resultat ist ab 35 das Vorsorgeprogramm erheblich umfangreicher, z.B. ist die Feindiagnistik - welche sonst nur bei Verdachtsmomenten von der Kasse gezahlt wird - vorgesehen, um Fehlbildungen früh zu erkennen.

2. Gesundheitliche Risiken ab 40 sind die gleichen und genauso hoch wie unter 20.
Da sag ich mal plump, dass dies auch nicht stimmt, denn es lässt sich in jeder beliebigen Quelle nachlesen, was hier mangels Links schwierig zu diskutieren ist. Z.B. wird ab 30 das Bindegewebe schwächer was statistisch zu verfrühten Wehen und damit Frühgeburten führt. Natürlich passiert das nicht jedem (oder jeder), ich wills nicht dramatisieren. Das Risiko steigt aber eben, dass sogar die Geizhälse der Krankenkasse direkt mehr Geld auf den Tisch legen

Wie bist Du den darauf? Ich glaube Du weißt gar nicht von was Du sprichst! Es ist egoistisch...wenn Eltern "der einzige wirkliche Sinn" des Lebens unerfüllt bleibt und großartige Wissenschaft an dieser Stelle helfen kann? Du hast absolut keine Vorstellung was das für psychische Folgen haben kann.
Ich sprach, wie später von chand erläutert, vor allem von den Menschen mit Torschlusspanik weil sie gemerkt haben, dass ihre Ausbildung und Karriere zwar Geld erzeugt, aber biologische Grenzen nicht verschiebt. Ach ne, warte, das geht ja mittlerweile doch.
Und ja, ich habe im (etwas entfernten, zugegeben) Bekanntenkreis ein solches Pärchen. Ob 4-5 Fehlgeburten soviel besser für die Psyche sind, stelle ich mal in den Raum. Dazu das Risiko fürs Kind, um das eigene Bedürfnis doch noch befriedigt zu bekommen. Ich finds nicht gut.

Wir haben unser erstes Kind mit 24 als Studenten bekommen. Ich sehe es auch so, dass Frauen über 30 bereits spätgebährend sind, wenn das die erste Schwangerschaft ist.
Die durchschnittliche Erstgebährende in Deutschland ist mittlerweile über 30 Jahre alt (Daten 2015)
1970 lag dies noch bei 24 Jahren.

Von mir aus kann auch jede 50 jährige noch n Kind
kriegen, der Mutterkörper wirds schon hinkriegen.
Der Mutterkörper bekommt es hin, wenn etwas nicht stimmt, dies zu lösen (im wahrsten Sinne des Wortes). Das hat die Natur so eingerichtet, wird aber nicht mehr akzeptiert. Es kann Krankheitsbilder geben, die man unterdrücken kann, damit es doch noch gelingt. Aber mit aller Gewalt und allen Mitteln x-fach Fehlgeburten hinzunehmen, weil es unbedingt doch noch(mal) sein muss?
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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