Vitamin B und Einsparpotenziale beim Hausbau

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Zuletzt aktualisiert 19.11.2025
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M

MachsSelbst

Puh... das überleg dir gut, deine Freunde in den Wettbewerb mit anderen Firmen zu stellen und am Ende tatsächlich den Auftrag an eine andere Firma zu vergeben... das wird dir keiner direkt sagen, aber einige Freundschaften dürften danach zumindest stark belastet, wenn nicht beendet sein.

Bei Geld hört die Freundschaft auf, den Spruch gibts nicht ohne Grund.
 
Tolentino

Tolentino

Andererseits wenn es wirklich Freunde sind, dann wären es auch wirklich Freundschaftspreise (d.h. Material + Lohnkosten der Mitarbeiter ohne Gemeinkostenaufschlag) und dann würde der Chef da auch selbst Hand anlegen.
Und wenn dann noch ein anderer günstiger wäre, dann stimmt irgendwas nicht an dessen Angebot. Das kann eigtl nur auf Kosten Qualität gehen, Schwarzarbeit sein oder wenn du dann Gewährleistung willst ist der zurück in Bad Westernkotten (jetzt mal angenommen man wohnt da nicht um die Ecke).
 
B

Biene32

Das ist alles Familie. Mit denen kann man reden. Der einzige "Freund" ist der Architekt, da wird es schwer sein Alternativen zu finden.
 
Y

ypg

Das sind alles selbst Inhaber und Meister. Wir würden diese ja auch "offiziell" beauftragen. Und die müssten sich natürlich auch den Vergleich mit anderen Anbietern stellen.
Damit könnt Ihr sie in Bedrängnis oder Verlegenheit bringen. Sie können ja nur etwas falsch machen, wenn sie dann für Euch ein zu teures Angebot machen.

Ich glaube, dass die Möglichkeiten von Selbstständigen hier etwas falsch gesehen werden. Bei uns sterben gerade die Handwerks-Firmen wie die Fliegen, weil sie keine Mitarbeiter bekommen und die Preise, die sie nehmen müssen, um rentabel zu sein, von Auftraggebern nicht bezahlt werden wollen. Und wenn doch, dann holt sich der AG sein „zuviel“ bezahltes Geld über eine Mängelliste wieder rein.
Aber vielleicht ist genau das Euer Glück, dass die selbstständigen Freunde für Euch Zeit haben, weil sie für andere zu teuer geworden sind. Dann zahlt ihr den Freundschaftspreis und bekommt den Stempel aufgedrückt, dass ihr zu denen gehört, warum die Handwerker pleite gehen.
Und das für eine Marge von 2-3%, das sind übrigens 200€ bei einer Rechnung über 10000€.

Ich lese gerade, dass es Verwandtschaft ist. Grundsätzlich ist das natürlich möglich, um auf Deine Frage zu kommen, dass der Onkel nach Feierabend Euch unterstützt, hilft, malocht. Nachbarschaftshilfe, Freundschaftsdienste und innerhalb der Familie ist einiges möglich, ohne Schwarzarbeit genannt zu werden. Es ist übrigens ein mentaler Unterschied, ob Ihr jemanden fragt oder ob Hilfe angeboten wird. Wenn von der Seite nichts kommt, dann würde ich auch nicht fragen. Kann aber auch sein, dass da ein Mensch hintersteckt, der gefragt werden möchte.

Deswegen möchten wir selbst auch sehr wenig "Eigenleistung" machen.
Dann aber braucht man ja auch keine Eigenleistungen einberechnen, denn es gibt kaum welche.

Insofern: kalkuliert realistisch mit normalen Sätzen. Wenn etwas während des Hausbaus günstiger wird, weil jemand für Euch Zeit investiert, dann wird das Gesparte eh wieder woanders versenkt, was teurer kommt als gedacht.
 
11ant

11ant

Wir haben folgende Gewerke in der Familie bzw. Bekannschaft: Architekt, Luft/Heizung/Sanitär, Tief-/Gartenbauer, Maler. Deshalb tendieren wir dazu, das Haus (mit Architekt) per Einzelvergabe zu bauen. Das ist natürlich mit mehr administrativen Aufwand verbunden, jedoch sehen wir durch unsere Konstellation Vorteile, weil wir o.g. Leistungen ggfs. zum "Freundschaftspreis" bekommen und wir insgesamt trotz Architekt etwas günstiger wegkommen könnten. Einige einfache Arbeiten (zB Boden) können wir auch selbst machen.

Meine Frage: sind durch unser "Netzwerk" und Eigenleistungen nennenswerte Einsparpotenziale erzielbar? In welcher Größenordnung würden wir uns da bewegen? Uns ist auf der anderen Seite bewusst, dass die Freunde und Bekannte auch Geld verdienen müssen und wir das Material trotzdem bezahlen müssen. Zumal ein Architekt nach HOAI abrechnet. Häufig ist ja aber die Arbeitskraft das Teure, und da erhoffen wir uns eben (kleine) Einsparungen.
Ihr bewegt Euch im Bereich von Null- bis Minuseinsparungen. Wenn Ihr mit einem Architekten befreundet seid, wundert mich die Einschätzung, da würde nach HOAI abgerechnet - das kann er wohl, es ist jedoch eher unpopulär, und im Freundeskreis erst recht. Auch "trotz Architekt" günstiger wegzukommen ist Quatsch: eher "wegen".

Die großen Sparpotentiale liegen beim unkomplizierten Baukörper und Disziplin in Größe, Ausstattung und dem beherzten "vade retro !" gegenüber Gedanken an ständige Planänderungen. Auf dem nächsten Rang folgen sogleich eine gründliche Detailplanung (die LP 5 verdient sich praktisch selbst) sowie die Ausschreibung. Exakt ermittelte Massen, Mengen und klare Leistungsbeschreibungen sind der Schlüssel zu eingehaltenen Budgets. "Aus Summen kürzen nur die Dummen" bedeutet beim Hausbau, in einer Handwerkermannschaft aus dem Architekten und untereinander bekannten Pappenheimern einzelne Spieler auszuwechseln "weil deren Angebote günstiger aussahen". Das geht regelmäßg nach hinten los. Laßt Euch vom befreundeten Architekten einmal die Bedeutung von "Regiestunden" und deren Entstehung erklären. Und laßt der Disziplin bei der Ausstattung eine ebensolche bei der Bemusterung folgen: beispielsweise der Kinkerfarbton "dieser und kein anderer" ist ein großer Kostentreiber.
 
Zuletzt aktualisiert 19.11.2025
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