Schilferrisse im Dielenparkett

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L

Luttrich

Was hätte der Verkäufer sonst noch schreiben sollen? Er weißt doch explizit auf diese Problem hin! Oder hätte er schreiben sollen… tritt auf jeden Fall massenhaft und 100% auf. Wir sind aber nicht in den USA…
Naja, mein Verständnis von "vereinzelt möglich" ist, dass es eher selten vorkommt. Wenn ich auf ca 150m2 5 Stellen hätte, wäre ich glaube ich nicht hier im Forum. Aber wie im ersten Post erwähnt, wurden bereits ca 100 Stellen ausgebessert und wir haben immer wieder neue Stellen, wie in meinem letzten Post zu sehen. Wenn da jetzt "häufig" gestanden hätte.... Daher meine Frage, ab wann vereinzelt nicht mehr vereinzelt ist?!
 
KlaRa

KlaRa

Moderator
Schilferrisse sind schuppenartige, kleinflächige Ablösungen der oberen Holzschichten.
Diese können, wie im Produktdatenblatt vermerkt, bei verschiedenen Holzarten nicht immer vermieden werden. Es ist eben ein Naturprodukt, welches nicht genormt werden kann und so wächst, die es die Bedingungen des Wachstum-Umfeldes zufällig vorgeben.
Dass allerdings Äste und Holzrisse mit einem Füllstoff in einer vollkommen von der Holztextur abweichenden Farbe verschlossen werden, ist nicht die Regel!
Warum nicht?
Weil es sich "ungünstig" auf die Gesamtoptik auswirkt.
Man könnte scherzhaft auf fragen, warum die Astlöcher und Risse nicht in karminrot verfüllt wurden.
Gemäß DIN EN 14342 (OP 6) sind bei der Kennzeichnung von Produkten für Holzfußböden die vorgesehene Anwendung und die wesentlichen Eigenschaften mit Verweis auf die vorgenannte Norm erfolgen.
Der hier im Forum zugestellte Produkthinweis enthält offensichtlich einen derartigen Quellennachweis nicht.
Nach DIN EN 13629 ergeben sich die drei normativn Sortierungsklassen mit den entsprechenden Merkmalen, welche dort unter dem OP 4.3.3 aufgeführt werden.
Da das Produktdatenblatt nichts entsprechendes ausweist, handelt es sich wohl um eine "freie Sortierung", welche auch Werkssortierung genannt wird.
In Deinem Fall ist es eine geräucherte Eiche (wobei sich das Räuchern auf die Nachbehandlung, damit auf die Optik bezieht).
Nach DIN EN 13629 wäre der von Dir erstandene Parkettfußboden in die Klasse mit den geringsten Anforderungen einzuordnen.
Denn in dieser sind alle möglichen Merkmale ohne einschränkung hinsichtlich Größe oder Menge zulässig, sofern sie über die Festigkeit verfügen und die Haltbarkeit nicht beeinträchtigen.
Und das ist in Deinem Fall wohl gegeben.
Schlechte Nachricht also, wenn man die Normen an den Vorgang anlehnt.
Auch Hinweise darauf, dass aus frürher ggf. vorgezeigten Handmustern entsprechendes nicht erkennbar war, ist wahrscheinlich rechtlich nicht zielführend.
Sorry, aber das ist der momentane Sachstand, bezogen auf den Parkettfußboden.
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Gruß in die Runde: KlaRa
 
L

Luttrich

Also Pech gehabt? Versteh ich das aus deinen Ausführungen richtig?

Den einzigen Din-Verweise, den man bei der Sortierung auf der Hainseite findet ist die Norm EN 13489 für die geometrischen Eigenschaften, EN 1310 für Merkmale der Oberseite.
 
KlaRa

KlaRa

Moderator
Den einzigen Din-Verweise, den man bei der Sortierung auf der Hainseite findet ist die Norm EN 13489 für die geometrischen Eigenschaften, EN 1310 für Merkmale der Oberseite.
Sorry, aber DIN EN 1310 "Rund- und Schnittholz - Messung der Merkmale" (Ausgabe 08/97) wurde zwischenzeitlich ersatzlos zurückgezogen!
Und DIN EN 13489 bezieht sich nur auf Mehrschicht-Parkettelemente, früher "Fertigparkett" genannt.
Wir haben es hier aber offenbar mit Massivparkett zu tun.
Und hier ist eben nicht DIN EN 13489 heranzuziehen.
Hierin finden wir tatsächlich nicht die Sortierungsmerkmale für Massivparkett, sondern in DIN EN 13629.
Wie von mir angemerkt!
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Gruß: KlaRa
 
Zuletzt aktualisiert 30.04.2024
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