Neubau in Eigenleistung streichen

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Zuletzt aktualisiert 25.04.2024
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M

motorradsilke

Wenn man die 15-20.000 EUR hat, die Maler hier mittlerweile für ein 150m² Haus aufrufen, bei 200m² können das schnell auch 25.000 EUR werden.

Warum wollt ihr eigentlich Silikatfarbe bzw. auf Gips geht ja eh nur Dispersionssilikatfarbe... wenn ihr darunter die Wand mit Kleber und Vlies eh dicht macht?

Eine diffusionsoffene Farbe macht doch nur Sinn, wenn sie direkt auf den Putz gestrichen wird und keine diffusionsdichte Sperre aus Malervlies dazwischen liegt?
Der dahinterliegende Putz und das Mauerwerk sollen diffusionsoffen bleiben und damit einen Teil der Raumfeuchte regulieren.
Die paar mm Silikatfarbe bringen dir da gar nix...

Da kannst du auch die wesentlich günstigere Dispersionsfarbe nehmen.

Ich für meinen Teil hab mich entschieden lieber ein paar Risse zu sehen, statt meinen Neubau aus monolithischem Mauerwerk direkt wieder von innen mit Vlies abzudichten, wie eine Milchpackung.

Abgesehen davon spart ihr euch den enorm aufwendigen Schritt des tapezierens, inkl. der Kosten fürs Material... gerade bei Vlies dauert das extrem lange, wenn man kein Profi ist, der Maler klebt 1m breite Bahnen.
Und auf Q3 spachteln/schleifen müsst ihr eh. Ob Vlies oder nicht...

PS:
Am Ende sicher auch immer die Frage, wie perfekt es sein muss. Ich bin bereit kleine Macken zu akzeptieren, wenn ich dafür sagen kann "Das hab ich selbst gemacht und damit einen Wagen der Kompaktklasse gespart"...
Seh ich auch so. Zumal ja eh noch Möbel an den Wänden stehen und Gardinen und Bilder hängen usw.

Wir haben es auch selbst gemacht, haben aber nur die gröbsten Unebenheiten gespachtelt, weil wir keine Zeit hatten, und dann einfach weiß gestrichen. Im Flur Rollputz, an den anderen Wänden StoColor Sil In. 1 x Grundierung, 2 x Anstrich. Wir sind trotzdem bis auf ein paar kleine Stellen zufrieden. Die werde ich im nächsten Jahr nochmal machen, dann kommt auch noch ein bißchen Farbe rein, bisher ist alles weiß.
 
Tolentino

Tolentino

1. Malervlies != Vliestapete
Während letztere oft aus Glasfaser ist, d.i. diffusionssperrend, ist Malervlies meistens aus Zellulose und Textilfaser und üblicherweise diffusionsoffen.
2. Selbst ohne darunterliegender diffusionsoffener Schicht wäre silikathaltige Farbe in Hinblick auf Schimmelgefahr gegenüber Dispersionsfarben zu bevorzugen, da Silikatfarben schimmelhemmend sind.
3. Einmal Schleifen reicht, wenn die Grammatur hoch genug ist. Mit 150g/m^2 werden noch vorhandene Kerben und Grübchen sehr gut überdeckt.
Meine Empfehlung wäre: Selber schleifen, Malervlies (schwerte Qualität) kleben lassen und dann selber streichen.
Das spart Kosten, verteilt die Tätigkeiten nach Anspruch und Fähigkeiten und wird ein gutes Gesamtergebnis.
 
X

xMisterDx

Entweder ich will Silikatfarbe, dann will ich möglichst gar keine organischen Bestandteile in meinem Wandaufbau. Oder ich klebe Vlies, dann isses egal ob Silikatfarbe oder reine Dispersion?

Dispersion sperrt ja auch nicht komplett, aber wirklich diffusionsoffen ist eben anders.

Die Wand hinter einem Vlies wird nicht annähernd soviel Feuchte aufnehmen oder abgeben, als ohne Vlies und Kleber.

Aber ja. Kann man natürlich machen, wird einem der Maler natürlich auch entsprechend abrechnen. Der ist ja auch nicht doof und denkt sich beim Angebot
"Jaja, die aufwendige Drecksarbeit, die soll ich machen, das kannst du wohl nicht, was? Und die simplen Arbeiten, wo wir in der Mischkalkulation dran verdienen, die machst selbst... Dann mache ich dir dafür mal nen Preis mein Freund ;)"
 
Tolentino

Tolentino

Meine Erfahrung ist, dass Tapezieren für Maler ein sehr dankbarer Job ist. Weil die es können und sehr wenig Dreck anfällt, während es für den Laien ne fummelei ist.
Schleifen dürfte im warsten Sinne die Drecksarbeit sein, gleichzeitig handwerklich nicht sonderlich anspruchsvoll bei dem richtigen Gerät.
Das man für eine Einzeltatigkeit relativ gesehen mehr zahlt als fürs Gesantgewerk ist üblich alleine aufgrund von sowieso Kosten.
Aber ich habe gute Erfahrung damit gemacht, den Handwerkern gerade die langwierige oder dreckige Arbeit abzunehmen.
Das Schleifen ist, wie gesagt, sehr dreckig. Das Streichen selbst ist zeitaufwendig aufgrund der Trocknungszeiten.
Tapezieren können echte Maler alleine. Es lässt sich ohne Wartezeiten schnell wegarbeiten und man kann Pausen nach jeder Bahn machen.

Nochmal, bei Silikatfarbe geht es nicht ausschließlich um die Diffusion, sondern auch um den (fehlenden) Nährboden, bzw sogar ein für Schimmel feindliches Milieu. Durch die starke Alkalität wirkt Silikatfarbe unabhängig vom Untergrund mykophob.
 
X

xMisterDx

Wer sich Silikatfarbe streicht, weil er meint dann schimmelts nicht und er muss weniger lüften oder da allgemein weniger aufpassen... mei, der solls machen.

Ich will diese Farbe, weil sie das Raumklima optimiert. Und da hat Vlies dann nix verloren.
 
Zuletzt aktualisiert 25.04.2024
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