Grundriss Planung KfW 40 EFH in gewachsenem Wohngebiet mit ausgebauter Vollunterkellerung

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11ant

11ant

Danke für deine Nachricht, allerdings kann ich diese bzw den Inhalt nicht ganz für mich einsortieren.
Kein Problem, ich versuche es gerne nochmals in DaF:
Laien als werdende Eltern eines Eigenheimes sind ungeduldig, sie möchten so schnell wie möglich ein Ultraschallbild ihres Traumhauses sehen. Unerfahrene Architekten können diesen Erwartungsdruck sehr schlecht aushalten, und beginnen dann zu früh zu zeichnen. Es würde aber zu besseren Ergebnissen führen, wenn der Planer so akademisch-systematisch vorgehen würde, wie es im Studium eigentlich gelehrt wird - auch wenn das die Geduld der Bauherren länger strapazieren würde. Daß die Leistungsphasen der Architektenplanung 1, 2, 3, ... 8 heißen, hat einen guten Grund: nämlich daß man bei derjenigen mit der Nummer 1 anfängt, keine Nummer überspringt, jede Phase zu Ende führt und auch keine Schleifen fliegt. Das Geländeprofil gehört in Phase 1 erfaßt, begriffen und bei der Umsetzung des Raumprogramms in einen Baukörper (Phase 2) berücksichtigt, bevor man auf die Phase 2 dann die Phase 3 aufsetzt und so weiter. Genauer empfiehlt sich sogar noch eine Pause zwischen den Phasen 2 und 3, die ich "Teigruhe" nenne, weil sie einer bewährten Übung aus dem Bäckerhandwerk entspricht. Euer Planer läßt nun in der Phase 3 erst Grundlagen einfließen, die aus der Phase 1 stammen und in der Phase 2 wesentlich darüber mitentschieden hätten, ob ein Brot oder ein Kuchen gebacken werden sollte. Ihr schiebt nun also den Teig schon in den Ofen, bevor er überhaupt geknetet wurde. Ein mißlungener Kuchen muß nicht unbedingt auch schlecht schmecken, aber in der bewährten Reihenfolge gebacken krümelt er eben nicht schon bevor er auf dem Teller gelandet ist.

Ich verstehe, dass du sagst, dass wir hätten mit einer Skizze anfangen und Raumprogramm festlegen sowie auf die Höhen achten müssen.
Ihr hättet garkeine Skizze machen "sollen", sondern zu Beginn wirklich nur die Liste mit den Räumen, und diese dann "qaualifizieren" (= den Räumen ungefähre Größen und lagen oben/unten/egal zuordnen). In Ebenen zu denken und zu realisieren, wo welche Höhenpunkte dann unter/in/über diesen Ebenen liegen, ist Profiwerk. Der Profi stellt Euch dann z.B. zwei oder drei mögliche Konsequenzen aus diesen Tatsachen vor und außer einer Meinung müßt Ihr da garnichts zu beisteuern. Erst einmal wird aus dem Zellhaufen überhaupt ein Kind, dann erst ein Mädchen oder Junge, die Haarfarbe hat hier noch Zeit.

Aber so wie der Grundriss jetzt ist - was ist denn jetzt so absolut furchtbarer Murks, dass ich dafür jemanden verklagen soll?
[...], aber ist das wirklich alles so schlecht, dass ich von vorn beginnen soll??
Verklagen nein, das wäre völlig verfehlt. Aber eben offen sagen: "das was wir bezahlt haben, ist nicht fachgerecht geleistet worden, bitte beginnen Sie noch einmal der Reihe nach". Murks ja, furchtbar nein. Cristobal Colon war als Seefahrer eine Niete. Er hat Amerika "entdeckt" - aber er wollte nach Indien und ist nach seiner Auffassung auch dort gelandet. Also nein, es ist nicht so schlecht - aber auch ja, Ihr solltet von vorn beginnen (lassen) anstatt das fehlgestartete Werk nun so abzunehmen oder daran herumzufeilen bis es irgendwie trotzdem "wie gelungen aussieht".

Denn was Ihr nun habt, ist ein Plan für ein falsch konzipiertes Haus. Kein Keller ist so billig, daß man ihn zur Gesichtswahrung bauen sollte, wenn das Haus besser auf einer Ebene weniger arrangiert wäre. Einem F(l)achmann sollte man schon klar sagen, daß man für einen Fachmann ohne "l" bezahlt hat und ordentliche Leistung erwartet - als Laie sogar erst recht. Mit teuer geliehenem Geld Minderbegabtenförderung zu betreiben, ist (natürlich meine für Euch unverbindliche Privatmeinung) nicht Eure Aufgabe.

Was wir über Keitel-Haus sagen können: Mittelgroßer, familiengeführter Betrieb. Bisher hatten wir mit vielleicht 8-10 Leuten zu tun, die allesamt auf Zack waren. Kontakt mit Geschäftsführer ist möglich und verhandeln lässt sich gut. Trotzdem Angebot gut prüfen. Erwartet nicht zu viel vom Standard!
Meine Bemerkung über Keitel-Haus hätte ich mir gespart, wenn sich mir dieser Eindruck nicht so eingeprägt hätte. Immerhin sind sie nicht verschrien, und ich freue mich darauf, daß in Gestalt Deiner Person bald jemand den ich ungefähr einschätzen kann aus seiner Erfahrung über sie wird berichten können. Vielleicht sind die ja richtig gut und verstehen bloß von Marketing so viel wie Kolumbus von Indien. Im Steinbaubereich kenne ich so einen Laden, der unternehmensberaterisch ein schwieriger Patient ist: zufriedene Kunden, aber mit einer erheblichen Überzahl an Typenmodellen im Programm, und völlig fehlende Mitbewerberbeobachtung.
 
A

AnnaChris88

Neben Bauherren wurden uns Keitel-Haus auch von den Fertighausexperten und unserer Architektin empfohlen. Sicherlich kann man sich hinstellen und sagen, dass die ja keine Ahnung haben, aber ein gewisses Maß an Einsicht würde ich denen schon zubilligen. Gell, Elefant?

Was wir über Keitel-Haus sagen können: Mittelgroßer, familiengeführter Betrieb. Bisher hatten wir mit vielleicht 8-10 Leuten zu tun, die allesamt auf Zack waren. Kontakt mit Geschäftsführer ist möglich und verhandeln lässt sich gut. Trotzdem Angebot gut prüfen. Erwartet nicht zu viel vom Standard!
Danke dir für deinen Erfahrungsbericht. Magst du noch etwas detaillierter schreiben, wo man im Vertrag nochmal ein genaues Auge drauf haben sollte bzw. wo ihr beanstandet oder reklamiert habt? Danke dir!!!
 
roteweste

roteweste

Danke dir für deinen Erfahrungsbericht. Magst du noch etwas detaillierter schreiben, wo man im Vertrag nochmal ein genaues Auge drauf haben sollte bzw. wo ihr beanstandet oder reklamiert habt? Danke dir!!!
Da ich eine Referenzkundenvereinbarung unterschrieben habe, kann ich das hier nicht öffentlich tun. Du findest meine Kontaktdaten auf meiner gleichnamigen Website.
 
roteweste

roteweste

Vielleicht sind die ja richtig gut und verstehen bloß von Marketing so viel wie Kolumbus von Indien.
Uns wurde damals bei der Werksführung vom Geschäftsführer gesagt, dass man von Marketing nicht viel halte (was ich angesichts der biederen Außendarstellung so unterschreiben würde) und stattdessen auf Kundenempfehlungen setzt. Uns hat das damals direkt positiv abgesprochen.
 
Zuletzt aktualisiert 20.09.2025
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