Flachkollektor vs Röhrenkollektor

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B

boxandroof

Vorab: Sorry wenn ich auf die Kollektorfrage nicht eingehe. Ich halte diese technische Frage für verfrüht und würde das Projekt an Deiner Stelle nochmal im Ganzen betrachten.

Im Rahmen von Umweltgedanken, sowie von Einsparmaßnahmen sehe ich viele aufgerüstete Dächer woraus meine Überlegung resultiert, dass ich mich ja auch ein wenig zukunftsorientiert verhalten sollte.
Was andere machen ist nicht immer stimmig und bei Solarthermie ist das meistens nicht der Fall. Willst Du das Dach aufrüsten und etwas sinnvolles tun würde ich Ost und West mit Photovoltaik belegen. Morgens Sonne, abends Sonne, Mittags Sonne. Photovoltaik trägt sich finanziell durch die Einspeisung selber. Den Strom kannst Du für alles mögliche nutzen, auch zur Warmwassererzeugung mit Speicher. Letzteres nur als Gedankenhilfe, sinnvoll ist es nicht.

Solarthermie kann sich wie bei Dir mit bei Eigenleistung und als Ersatz zur elektrischen WW Erzeugung rechnen, dennoch würde ich es gegen andere Maßnahmen (Photovoltaik, Energieberatung, Heizungsoptimierung) abwägen.

Da ich als ausgemacheter Selberbauer einige Erfahrung in allen Gewerken habe,
möchte ich mir einen Kollektor hinstellen, diesen mit einen Speicherbehälter koppeln,
und bei verschiedenen Sonnentagen testen, inwieweit und in welcher Menge mein Duschwasser kostengünstiger erzeugt werden kann. Sollte dies zu einem positiven Ergebnis führen, kann ich eine größere Anlage komplett auf meinem Dach installieren.
Das ist doch Unsinn. Entweder ganz oder gar nicht, Erträge vorher recherchieren (siehe ganz oben). Was machst Du mit dem Speicher, wenn Dein Experiment nicht glückt? Ganz schlechtes Umweltkarma.

Im Sommer ist meine Heizung (Öl) aus und ich dusche elektrisch.
Hat die Heizung so hohe Verluste, dass es sinnvoll ist im Sommer teuren Strom für das Warmwasser zu nutzen? Falls Du die Heizung mal tauscht schränkt Dich die Solarthermie gegebenenfalls ein oder verursacht zusätzliche Kosten bei der neuen Heizung. Und spätestens die nächste Heizung würde ich im Sommer für die Warmwassererzeugung vorsehen bzw. gegen ST rechnen, womit die Einsparung (gegenüber WW per Strom) drastisch sinkt.

Leider habe ich keine Südausrichtung zum Aufbau zur Verfügung, weshalb ich skeptisch bin, ob sich der Aufwand tatsächlich lohnt.
Rechne Dir doch mal aus, was Du maximal bei bestern Südausrichtung einsparen könntest bevor Du weiter machst.

Rechenbeispiel (wilde Laienschätzung, bitte eigene Zahlen nehmen):
1. 3300€ Invest = 800€ WW Speicher + 1500€ Kollektoren + 500€ Zubehör + ggf. 500€ Solarfähriger/e Durchlauferhitzer
2. 200€ = jährliche Stromkosten im Sommer zur Warmwassererzeugung

3300€ / 220€ p.a. = 17 Jahre. D.h. ab dem 17. Jahr fängt es an, sich zu lohnen, falls es keine Defekte/Wartungskosten gibt. Wie gesagt, nur ein Beispiel, Du kannst auch bei 5 oder bei 100 Jahren landen.

Hersteller und Montagefirmen stehen natürlich immer auf dem Standpunkt, dass es lohnenswert wäre, auch wenn nur eine Tasse warmen Kaffees am Ende dabei herauskommt.
Westausrichtung kann schon ausreichend Erträge bringen, google dazu mal in anderen Foren.

Du willst ihm im Altbau mit Ölheizung im Ernst Solarstromzellen um den Hals hängen?!
Nein er möchte Solarthermie auf das Dach bauen. Das ist weit weniger sinnvoll als Photovoltaik zur Stromerzeugung.

Oder meinst Du mich? Ja das würde ich an seiner Stelle tun.
 
Zuletzt bearbeitet:
L

Lumpi_LE

Wies schon geschrieben wurde.
ST macht man eigentlich nur um günstig eine Gasheizung bauen zu dürfen.
Damit sich Photovoltaik hingegen nicht lohnt muss man schon ein sehr besch***** Dach haben oder von hohen Bäumen umringt sein.
 
Höhlenmensch

Höhlenmensch

Danke für die teilweise detaillierten Antworten und Vorschläge.
Zu den Vorschlägen Photovoltaik kann ich nur sagen, dass Photovoltaik für mich nicht infrage kommt.
Habe auf dem Photovoltaik Sektor ausführlich recherchiert und festgestellt, dass es sich (persönliche Meinung) nicht rentiert.Wenn man alle Faktoren berücksichtigt, kommt einiges zusätzlich zu den von den Firmen angebotenen Preisen hinzu. (Nachlassen der Leistung der Kollektoren von Jahr zu Jahr, Nachlassen durch Verschmutzung, zusätzliche Probleme des Stronrückkaufes durch unterschiedliche Bedingungen der Stromerzeuger (ichBerlin-Vattenfall), Wechsel des Anbieters wegen Strompreisen,Zählermontagen mit zusätzlichen Blitzschutzmaßnahmen, verschiedene Wirkungsgrade der Umformer, Selbstnutzungszeiten (Wenn tagsüber schön die Sonne scheint benötige ich den geringsten Strom) falls Eigenspeicherung durch Akkusysteme-deren Wartung und Lebenszeit....etc....
Bei präziser Kalkulation, welche nicht beschönigt sondern alle tatsächlichen Kosten mit einbezieht und nicht schönt, bin ich auf ~15 Jahre AmortZeit gekommen, was mich veranlasste,das Projekt sterben zu lassen!
Deshalb der Umstieg auf Warmwassererzeugung mit Solarunterstützung.
Wie schon ausgeführt ist Ölheizung im Sommer aus. Mein 80 LIter WW Boiler wird mittels 3KW einmal aufgeheizt und reicht dann den gesamten Tag.
Die Sonnenunterstützung soll also nur einen Zusatz bewirken, was ich aber erst ausprobieren möchte. Die Miss- und Regeltechnik ist für mich kein Problem und einen kleinen Speichertank für den Versuch sowie InstallBedarf habe ich vorrätig.
Also Zusammengefasst: Photovoltaik nein !
Wasserkollektor eventuell ja, wenn die Westausrichtung ausreichende Leistung bringt.
Die Leistung ermittele ich experimentell über verschiedene Tage (klar,bewölkt, trübe, kalt)
und sehe, welche WW Temperaturen ich erreiche. Das kann ich dann auf eine Große Anlage auf der Dachfläche hochrechnen, um zu entscheiden, ob ich mir das dann antue.
Daraus resultiert die Kernfrage der Threaderöffnung Flach- oder Röhre.
Bringt der Röhrenkollektor "wesentlich" mehr auch bei diffuser Westeintrahlung der Sonne?
Einen Kollektor investiere ich für den Versuch (entspricht es nicht meinen Erwartungen, findet ihr mein Kollektor-Sonderangebot bei E-B.y wieder)
Die Aussage "gaz oder gar nicht" habe ich schon von den Anbietern gehört, welche mir ja schon gratulierten, dass ich nach 10 Jahren zu Ostern goldene Eier im Nest hätte.
Grüsse vom im Laufe der Jahre leider zum Skeptiker mutierten
Warmduscher :)
 
W

wurmwichtel

...
Habe auf dem Photovoltaik Sektor ausführlich recherchiert und festgestellt, dass es sich (persönliche Meinung) nicht rentiert.Wenn man alle Faktoren berücksichtigt (...) Selbstnutzungszeiten (Wenn tagsüber schön die Sonne scheint benötige ich den geringsten Strom) falls Eigenspeicherung durch Akkusysteme-deren Wartung und Lebenszeit....etc......
ST hat das gleiche Problem:
Wenn Du sie nicht brauchst,weißt Du nicht wohin mit der Wärmemenge und wenn Du Sie dringend benötigst, ist nichts vorhanden.

Um das mal in Zahlen auszudrücken, die von einer Photovoltaik-Anlage stammen (was aber fast 1:1 auf ST übertragbar ist):
Juni, Sonnenschein, gemessene Leistung am Mittag 9,8kW (Tagesmenge ~80-100kWh)
Dezember, Sonnenschein, gemessene Leistung bei gleicher Uhrzeit: 0,6kW (Tagesmenge 2-3kWh)

ST hat den Nachteil das Du sie nur selbst nutzen kannst. Photovoltaik hingegen wird bei Überschuss eben verkauft und ist deshalb wirtschaftlich(er).
 
Zuletzt bearbeitet:
N

nordanney

Wenn man alle Faktoren berücksichtigt, kommt einiges zusätzlich zu den von den Firmen angebotenen Preisen hinzu. (Nachlassen der Leistung der Kollektoren von Jahr zu Jahr, Nachlassen durch Verschmutzung, zusätzliche Probleme des Stronrückkaufes durch unterschiedliche Bedingungen der Stromerzeuger (ichBerlin-Vattenfall), Wechsel des Anbieters wegen Strompreisen,Zählermontagen mit zusätzlichen Blitzschutzmaßnahmen, verschiedene Wirkungsgrade der Umformer, Selbstnutzungszeiten (Wenn tagsüber schön die Sonne scheint benötige ich den geringsten Strom)
Dann bist Du nicht komplett richtig informiert. Eigene Erfahrung (W/S/W-Ausrichtung): Amortisation über knapp 8 Jahre. 10J Garantie auf 85% Leistung sowie Wechselrichter. Problem Stromrückkauf: Den gibt es nicht, da es gesetzliche Regelungen gibt. Blitzschutz nicht erforderlich, warum auch? Selbstnutzung kannst du übrigens selbst beeinflussen: Waschmaschine, Trockner und Spülmaschine z.B. nicht nachts laufen lassen.

Wasserkollektor eventuell ja, wenn die Westausrichtung ausreichende Leistung bringt.
Da ist die Effektivität noch geringer, da Du warmes Wasser im Sommer im Überfluss hast (so oft kannst Du gar nicht duschen und baden) und im Winter er nicht wirklich funktioniert.

Ich glaube, Du bist eh nicht zu überzeugen, obwohl im Prinzip jede Antwort hier sagt: Nimm Photovoltaik und keine ST
 
L

Lumpi_LE

8 Jahre ist schon wirklich gut. Ich geh bei mir eher von 10 Jahren aus, aber 15 ist schon arg unrealistisch...
Mittlerweile sind auch 25 Jahre Leistungsgarantie ganz normal und wenn der WR mal kaputt geht kostet es auch nicht die Welt. Um eine Photovoltaik-Anlage nicht wirtschaftlich zu betreiben muss man sich beim Angebot schon sehr über den Tisch ziehen lassen.
 
Zuletzt aktualisiert 28.03.2024
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