Finanzplanung Neubau bei guten Einkommen mit wenig Eigenkapital

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Maschi33

Hab schon bei netto 3850 & 1650 => 5500 ohne Kinder aber in 2-3 Jahren geplant & wenig Eigenkapital, aufgehört zu lesen. Sorry
Das sehe ich ähnlich. So traurig es ist: 5,5k€ ist heute bei 2 Vollzeitgehältern leider kein Einkommen mehr, mit dem man sich - ohne Eigenkapital - einen Hausbau leisten könnte. Da seid ihr einfach 3-4 Jahre zu spät.
 
S

Seglock

Hallo nochmals zusammen!

erstmal - ganz großes Danke für die schnellen und zahlreichen Antworten!
Auch wenn die, sehr eindeutig, negative Beurteilung der Lage mich etwas überrascht.
Sicherlich möchte ich mir nichts schön rechnen um dann in eine finanzielle Schieflage zu geraten. Eure Antworten helfen mir das ganze neu zu analysieren. In der Tat, entweder sein lassen, oder sich nach was günstigeren umschauen (Rheinhaus, Wohnung) usw.
Was ich aber nicht ganz verstehe, wo sieht man hier am ehesten ein Problem? Dass man unter diesen Umständen kein Kredit bekommt, oder dass mit diesem Einkommen man den erfahrungsgemäß nicht stemmt?
Paar Finanzierungsangebote mit unserem Input gab es durchaus, auch wenn ich (vor dem aktuellen Angebot von Town & Country Haus) mit zB 472.000 EUR, knapp unter 4% Zinsen, 10.000 EUR Eigenkapital und 15.000 EUR Muskelhypothek, bei 2167EUR Monatliche Rate, 1.5& Tilgung.
Da hatte ich folgende Rechnung für uns gemacht bzw. das Pro und Kontra:

- Knapp unter 40% Einkommen, im Internet liest man von Richtwerten von eben 30-40% Einkommen, wir wären knapp unter 40% = nah an der Schmerzgrenze;
- Wenig Eigenkapital, selbst wenn zum Beginn des Bauvorhabens man vielleicht bei 15.000EUR wäre, wo man effektiv, sagen wir mal weitere 35.0000 EUR als Ratenkredit aufnehmen müsste, für Küche und Lücke bei Grunderwerbsteuer/Notar. Laufzeit 10 Jahre, Zinsen... Naja. 5%, ist man bei weiteren 370EUR/Mont dabei.
- Nebenkosten/Betriebskosten für ein Haus, wir rechneten mit ca. 500EUR.
+ Hessengeld in Hessen, kürzlich Beschlossen, bei 2 Erwachsenen 20.0000 EUR Zuschuss, auf 10 Jahre verteilt = 2.000EUR/Jahr, 166EUR/Monat
+ Befreundete Handwerker, Eigenleistung wo sich gewisse Kosten für Innen und Aussenausbau sparen lassen.
+ Prioritäten setzen, klar man möchte am besten eine Garage, Zaun + elektrisches Einfahrtstor, Armaturen von Grohe und nicht Baumarktqualität usw usw. Oder tut es eine einfache Ausstattung auch, inkl. Pflaster Verlegen mit Kumpel vom Fach für Einfahrt und Stellplatz, und mit paar geliehenen Werkzeugen den Rasen selber anlegen? Wenn man die Wahl hat, zw. Haus in einfacherer Ausführung zu haben oder gar keins...

Somit kommen wir in die Situation, wo alle Kosten die mit Wohnen zu tun haben knapp unter 3.000EUR betragen. Ist viel, aber dann die Entscheidung welcher man für sich treffen muss ob man damit klar kommt.
Oder klafft in meiner Rechnung eine große Lücke die ich nicht sehe?
Nochmals, ich möchte nichts schön rechnen, sondern die Rahmenbedienungen verstehen, wo dann auf Basis dessen eine Entscheidung getroffen werden soll.
Danke!
 
K

Kugelblitz

Ich empfinde das Vorhaben als sehr sportlich.

Du sprichst in der Überschrift von "guten Einkommen". Das sehe ich absolut nicht. Ich denke euer Einkommen ist durschnittlich. Nicjt besonders niedrig aber auch nicht wirklich gut - Durschnitt eben.
 
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Prager91

Jeder der bereits ein Haus gebaut hat weiß, dass die Kosten (v.a. durch die typischen Fertighausanbietern) weder transparent noch "korrekt" sind. Es kommt einfach so viel drum herum noch auf euch zu, mit denen ihr jetzt beim ersten Angebot nicht rechnet.

Wir haben 1 Jahr lang uns Angebote hin und her schieben lassen und uns in jeglicher Varianz informiert. Die Kosten nach ca. 1 Jahr im Vergleich zum ersten Angebot haben sich um ein Vielfaches erhöht - du willst gar nicht wissen wie viel.

Ich weiß, dass du dir es nicht schön rechnen willst, allerdings tust du das automatisch, weil dir die Erfahrung noch fehlt.

Du wirst solch ein Haus nicht für unter 500k bauen - definitiv nicht. Drum herum kostet dich die Außenanlage so viel Geld - selbst wenn du einiges selbst machst.

Glaub mir ebenfalls eins: Wir hatten uns zu Beginn so viel an Eigenleistung vorgenommen und letztlich hofft man auch auf Hilfe drum herum. So wie man sich es zu Beginn vorstellt wird es aber auch nicht.

Ich sehe die Problematik darin:

- Den Puffer, den ihr mMn benötigt um solch ein Projekt zu stemmen ist nicht da (gemäß eurer Ursprungskalkulation).
- keinerlei Rücklagen (10k sind nichts beim Hausbau...)
- 5,5k netto zu zweit ist auf Dauer gesehen bei der aktuellen Zins -und Baukostenphase ehrlich gesagt zu wenig.
- 1,5% Tilgung auf Dauer gesehen ist ebenfalls zu wenig.
- über 2000€ Rate bei dem Einkommen ist definitiv auf Dauer gesehen zu viel.


Wir haben für 550k einen Kredit aufgenommen - waren unter 30 Jahren (vor 2 Jahren) und haben noch zu 1% finanziert. Wir verdienen zu zweit 6500€ netto.

Jetzt mit Kind haben wir die Tilgungsrate auf 1% reduziert und tilgen 1.300€. Wir können gut leben - aber glaub mir - du musst dich mit Kind extrem einschränken und es wird so viel noch auf euch zukommen... Die Gedanken werden ständig nur ums Geld gehen und ihr werdet sicherlich des öfteren in finanzielle Nöte kommen - das ist es bei Gott nicht wert.


Kauft euch ein Reihenhaus oder spart weiterhin fleißig und hofft, dass sich die Zinslage, sowie auch die Marktlage/Baupreise etwas verbessern.

Ein Haus zu bauen ist aktuell purer Luxus geworden den sich die Mittelschicht nur schwer leisten kann - v.a. mit Kindern.



Grundsätzlich sehe ich einiges wie du... Zu zweit mit eurem Einkommen durchaus machbar - sportlich, aber machbar.

Ein Kind oder ggf. auch zwei Kinder bringen deine Einkommenssituation über mehrere Jahre so extrem durcheinander, dass diese sehr knappe Kalkulation zu beginn dann definitiv in Schieflage gerät...
 
Z

Zaba123

Was willst den jetzt hören? Rate + 400€ monatliche Nebenkosten + fehlendes Einkommen der Frau in Kinderzeit passt einfach nicht zu den aktuellen Baukosten und Zinsen. Im Grunde habt ihr noch nicht mal Budget für eine Küche. Im Endeffekt ist es sogar eine +100% Finanzierung.
 
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Prager91

Was willst den jetzt hören? Rate + 400€ monatliche Nebenkosten + fehlendes Einkommen der Frau in Kinderzeit passt einfach nicht zu den aktuellen Baukosten und Zinsen. Im Grunde habt ihr noch nicht mal Budget für eine Küche. Im Endeffekt ist es sogar eine +100% Finanzierung.
Man verliert auch relativ schnell den "Bezug" zum Haus wie er zu Beginn da war.

Vor dem Bauprojekt ist man gefühlt gewillt alles dafür zu geben, sich zu Tode zu sparen und alles fürs Haus zu geben.

Wie mit allem.... Man gewöhnt sich ziemlich schnell daran. Kommen Kinder dazu - stehen die Prioritäten auf einer ganz anderen Seite und man möchte sich auch ein paar mehr Dinge leisten.

Sind hier keine Rücklagen vorhanden (was hier der Fall ist) - wird es extrem schwer...

Du kannst keine Elternzeit nehmen, weil du nicht auf das Einkommen verzichten kannst.
Der neue Gartentisch ist auch nicht drin. Fliegengitter ebenfalls nicht...

Es hört sich nach Kleinigkeiten ein... Hat man aber nichts übrig und verschlechtert sich die Situation, hat man einfach zu stark am Geld zu knabbern.
 
Zuletzt aktualisiert 16.05.2024
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