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Bauexperte
Hallo,
Diese, von Dir beschriebene Praxis triffst Du im Regelfall nur dort an, wo der erste Preis schon in das Reich der Mythen gehört; Ausnahmen betätigen auch hier die Regel. Da es aber immer wieder potentielle Bauherren gibt, welchen mit den beweiskräftigsten Aussagen nicht beizukommen ist (siehe bspw. auch dieses oder auch andere Foren), funktioniert diese Praxis immer wieder auf Neue. Auch ein Billigheimer bleibt am Ende Kaufmann und „irgendwie“ muß die benötigte Marge eingefahren werden.
Freundliche Grüße
Deine Antwort: „Falls Mehrkosten entstehen würden, würde das Ingenieurbüro die ausgleichen“ impliziert dies.Ich hab nie gesagt, dass das Ing.Büro was zu verschenken hat.
Mit dem kleinen aber feinen Unterschied, dass dem Ing.-Büro nicht bekannt sein dürfte, dass es – bei dieser Vorgehensweise - rechtlich als GU auftritt; der Herr Ingenieur im worste case kaum den gedachten Vorteil aus seiner Vorgehensweise ziehen kann.... Es wird bei komplett gleichen Bedingungen (Bauleistungsbeschreibung, Einkaufskonditionen, Gewinnspanne) beim GU, als auch beim Ing.Büro der gleiche Preis herauskommen. Den Bauträger nehme ich hier mal aus steuerlichen Gründen außen vor.
Das "scheint" er zu glauben; s.o. Bevor er sich auf dieses Geschäftsmodell überhaupt einlassen kann, muß er sicherstellen, dass sein Zahlenwerk auch mit der Realität übereinstimmt; das bedeutet, es gibt Absprachen und damit ist konkludentes Durchhandeln bewiesen. Ich müßte – wenn ich denn Zeit hätte – mein Juri-Forum nach entsprechenden Urteilen durchforsten; bin sicher, ich würde fündig.100% austauschbar würde ich ebenfalls nicht sagen.
Das Ingenieurbüro hat den Vorteil gegenüber dem GU, dass es primär bei Gewährleistungen erstmal außen vor ist, da die Verträge direkt mit den Subs geschlossen werden.
Du mußt dringlich lernen zwischen Billigheimern und seriösen GU zu unterscheiden!Das große Problem beim GU ist doch, dass der überproportional durch den GU-Zuschlag an den nachträglichen Änderungen verdient, die nicht im Standard der Bauleistungsbeschreibung/bzw. im ursprünglichen Angebot sind.
Diese, von Dir beschriebene Praxis triffst Du im Regelfall nur dort an, wo der erste Preis schon in das Reich der Mythen gehört; Ausnahmen betätigen auch hier die Regel. Da es aber immer wieder potentielle Bauherren gibt, welchen mit den beweiskräftigsten Aussagen nicht beizukommen ist (siehe bspw. auch dieses oder auch andere Foren), funktioniert diese Praxis immer wieder auf Neue. Auch ein Billigheimer bleibt am Ende Kaufmann und „irgendwie“ muß die benötigte Marge eingefahren werden.
Nichts anders habe ich erwartet.Das Ing.Büro wollte ein fixes Honorar.
Der liebe Gott – und ich bin wahrlich nicht gläubig – erhalte Dir Deinen kindlichen Glauben.Da die Verträge direkt mit den Handwerkern geschlossen werden, werden auch Zusatzleistungen ohne GU-Aufschlag berechnet. Ich kann also günstiger zu den im Festpreis enthaltenen Leistungen nachträglich noch Zusatzleistungen "hinzubuchen".
Ja, weil es noch billiger ist – nicht selten ist als Konsequenz das Geschreie anschließend noch lauter ... mit der einen Ausnahme, wo passend, dass - in EL auszuführende Gewerk - von einem gelernten Familienangehörigen ausgeführt wird.Nicht umsonst nehmen viele Bauherren einige Gewerke aus dem Angebot des GUs heraus und vergeben diese lieber direkt.
Eine gute und richtige Entscheidung!Mit dem 2. vom Ing.Büro angebenen Vorteil gehe ich nicht mit. Angeblich wäre ein zusätzlicher Baubetreuer durch die Vergabe wie bei einem Architekten eher überflüssig. Für uns war der externe Baubetreuer aber Pflicht.
Ist alles sekundär; hier geht es imho primär darum, den Löwenanteil des Honorars mit dem Bauherren vorne abrechnen zu können.Ich kann jetzt nicht entscheiden, ob der Vorteil des Ing.Büro beim Thema Gewährleistung dem Nachteil beim Nichtverdienen am GU-Zuschlag finanziell aufwiegt, oder ob in der Grundkalkulation der Gewinn/Honorar schon höher kalkuliert werden muß.
Ganz leicht zu beantworten: wenn der Architekt einen Festpreis anbietet, agiert er als GU und ist somit haftbar zu machen. Es gibt btw. nicht wenige Architekten, welche so arbeiten und sich mit dem Risiko arrangiert haben.... Am Ende stand die Frage offen, warum der Architekt nicht so kalkulieren kann, dass er auch einen Festpreis anbieten kann?
Es gibt viele Töpfe, welche nach dem ewig gleichen Deckel suchen :rolleyes:Ich denke, dass Ing.-Büro versucht den Spagat zwischen direkter Vergabe der Leistungen wie beim Architekten und dem Festpreis der Generalunternehmer. Da es auch schon lange am Markt ist, scheint das bis jetzt zu funktionieren.
Freundliche Grüße