Bauprojekt starten, nur Grundstück kaufen oder abwarten?

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11ant

11ant

Die Wahrscheinlichkeit, daß die Temperaturkurven von mittelfristiger Preistendenz und Tagesklima der Märkte innerhalb der nächsten fünf Jahre einen günstigeren Zeitpunkt zustandebringen, würde ich ins Reich der Träume verweisen. Ein "lohnendes" Abwarten sehe ich da nicht im Geringsten.
Nun konnte ich durch ein verdecktes Bieterverfahren den Zuschlag für ein Grundstück ergattern
Fehlen da nicht Konjunktiv-Ö-Pünktchen ? - denn im weiteren Verlauf des Threads klingt das Rennen noch nicht entschieden ...
Das einzige Risiko, das ich eingehe, ist die Tatsache, dass ich es zum Preis von 1,25 kaufe durch das verdeckte Bieterverfahren.
D.h. Du wettest darauf, mit einem Preisaufschlag von 25% der siegreiche Bieter zu sein ?
Kann es das unter dem Vorzeichen, der Familie derzeit gemietet bereits ein wunschloses Glück bieten zu können, noch wert sein ?

Um die komfortable Lage, 1. mit dem Eigenheim keinem dunklen engen Loch entkommen zu müssen, sowie 2. wegen mangelnder "Armut" und 3. bereits vorhandenem Wohneigentum durch die Maschen des Einheimischenmodells zu fallen, werden Euch gewiß die allermeisten Grundstückssuche-Leidensgenossen beneiden.
[Korrektur: nur die meisten, nicht die allermeisten - tatsächlich haben leider viele "meiner" Grundstückssuchenden das "Manko", wegen guter Ausbildung und entsprechenden Einkommen als des öffentlichen Kümmerns nicht bedürftig gesehen zu werden]
 
G

Grundaus

wenn du von einer Gemeinde kauft, musst du an die Gemeinde zurückgeben zum Kaufpreis. Du setzt also Grunderwerbsteuer und Notar in den Sand und nicht noch die 25% über Marktpreis. Solar, begrünte Dächer und Regenrückhaltung sind inzwischen fast überall Standard. Im Gegensatz zu denen, die ein Fallen der Immobilienpreise für möglich halten, denke ich dass die Preise nicht fallen werden. Ihr werdet, solange nichts exotisches verbaut ist, das Haus jederzeit teurer verkaufen können. Zur Not bereits auch schon im Rohbau ohne Verlust. Ich hab´s im einem anderen Faden geschrieben, bei uns kommen 50 Bewerber auf einen Bauplatz und 10 haben vermutlich keine Probleme auch 150 oder 200% vom m² Preis zu zahlen. Klar bei Häuser über 1 Million wird der Kreis kleiner, aber er ist immer noch da.
 
V

Veltins

@mayglow Du hast natürlich Recht. So weit denke ich gerade noch gar nicht, dass man einzelne Positionen kritisch hinterfragt, weil es enger werden könnte. Wir sind die Positionen alle durchgegangen damals und haben schon in Prio A, B und C geclustert. Das gehört für mich für eine ordentliche Planung dazu.

Die Wahrscheinlichkeit, daß die Temperaturkurven von mittelfristiger Preistendenz und Tagesklima der Märkte innerhalb der nächsten fünf Jahre einen günstigeren Zeitpunkt zustandebringen, würde ich ins Reich der Träume verweisen. Ein "lohnendes" Abwarten sehe ich da nicht im Geringsten.

Fehlen da nicht Konjunktiv-Ö-Pünktchen ? - denn im weiteren Verlauf des Threads klingt das Rennen noch nicht entschieden ...

D.h. Du wettest darauf, mit einem Preisaufschlag von 25% der siegreiche Bieter zu sein ?
Nein, ich habe Bescheid bekommen, dass ich der Höchstbietende war und dass ich zur notariellen Festlegung die Dokumente bitte einreiche.
Das macht es so schwierig, denn ich muss entscheiden, ob ich nun das ganze Projekt finanziere oder zunächst nur das Grundstück oder eben gar nicht. Daher stellt sich gerade wirklich die Überlegung, das Grundstück zu sichern, das notariell und auch von der Finanzierung in trockene Tücher zu bringen und dann in aller Ruhe das Projekt Haus voranzubringen. Im Prinzip Grundstück und Bauvorhaben splitten, da eine Abschätzung des Gesamtfinanzierungsvolumens aktuell so schwer ist.

Mit dem Rest hast du völlig Recht. Ich möchte hier auch kein Mimimi machen. Die Möglichkeit vor zwei Jahren die Wohnung zu kaufen war ein 6er im Lotto. Wir werden nicht durchs Raster fallen und es gibt Familien, die finanziell oder einfach durch Wohndruck gebeutelt sind. Das sind ganz andere Voraussetzungen. Ich bin wirklich dankbar für die Meinungen, gewisse Entscheidungen mal von allen Seiten zu beleuchten. Nicht alles, was finanzierbar ist, ist auch sinnvoll.

wenn du von einer Gemeinde kauft, musst du an die Gemeinde zurückgeben zum Kaufpreis. Du setzt also Grunderwerbsteuer und Notar in den Sand und nicht noch die 25% über Marktpreis. Solar, begrünte Dächer und Regenrückhaltung sind inzwischen fast überall Standard. Im Gegensatz zu denen, die ein Fallen der Immobilienpreise für möglich halten, denke ich dass die Preise nicht fallen werden. I
Hier kommen ca. 15-30 Bewerber auf ein Grundstück, also die bereits ausgesiebten, die am Ende wirklich noch drin bleiben. Die reine Erstbewerberanzahl ist deutlich höher. Der Druck wird auch in diesen Zeiten weiter hochbleiben, auch wenn einige Projekte möglicherweise durch das Raster fallen. Bezüglich Gemeinde: Die Vorgaben sind schwammig, aber im schlimmsten Worst Case setze ich Notar und Grunderwerbsteuer in den Sand, wobei nicht mal das, denn wir haben auch die Situation, dass Bestandsimmobilien teurer gehandelt werden, als Neubauprojekte. Zumindest wenn man Brutto inklusive Grunderwerbsteuer und möglicherweise Makler rechnet.

Vielleicht noch mal abstrahiert: Es geht weniger um das Finanziell überhaupt machbare, wobei da natürlich auch Budgetgrenzen gesetzt werden, sondern um das sinnvolle Vorgehen. Ich tue mich schwer mit Zeitdruck (Grundstück) eine Finanzierung für das Gesamtprojekt vorzubereiten, wenn gerade die Hausseitigen Kosten kaum seriös schätzbar sind. Daher die Idee ggf. zunächst das Grundstück dingfest zu machen. Damit wäre der Zeitdruck raus und die "große" Finanzierung beträfe dann das Hausprojekt.
 
mayglow

mayglow

denn ich muss entscheiden, ob ich nun das ganze Projekt finanziere oder zunächst nur das Grundstück oder eben gar nicht.
Meintest du nicht, du könntest das Grundstück auch aus Eigenkapital bezahlen? Dann wär zumindest der zeitliche Druck erstmal komplett raus. Variable Finanzierung fürs Grundstück ginge auch, wenn man sich für das Gesamtvorhaben noch nicht binden will. (Beim Rest wüsste ich eh nicht, wie schnell ihr das jetzt mal eben aus dem Ärmel geschüttelt kriegt. Ist wohl die Frage, je nachdem wie die Gesamtplanung eben momentan aussieht?)
 
11ant

11ant

Fazit: ich würde an Deiner Stelle unter den gegebenen Umständen den Grundstückskauf vollenden und hier (verlinkt) einen neuen Thread aufmachen, wo die Gegebenheiten des Grundstückes (und auch desjenigen, auf das geplant wurde) und der Hausentwurf gezeigt werden. Dann können wir gemeinsam herausfinden, wo das Bauvorhaben Streich- bzw. Downgradepotential hat, um die Finanzierung entspannen zu können.
 
B

BackSteinGotik

Im Gegensatz zu denen, die ein Fallen der Immobilienpreise für möglich halten, denke ich dass die Preise nicht fallen werden. Ihr werdet, solange nichts exotisches verbaut ist, das Haus jederzeit teurer verkaufen können.
Nein, natürlich nicht - Preise können niemals fallen, Zinsen niemals steigen, und dank TINA steigen Kurse ewig. Das zeigt ja schon allein die Geschichte, geht ja schon seit 500 Jahren genau so.

Leider fehlen hier konkrete Zahlen, besonders zum Verhältnis Kosten Grundstück vs. Haus. Im Grundstück sind schon mal 25% zusätzliche Luft drin, und da die Gemeinde versteigert, wird dort im "Normal" schon ordentlich aufgeschlagene Luft drin gewesen sein. Nicht vergessen, die Bundesbank sah schon im letzten Jahr bis zu 40% heiße Luft im Spiel rund ums Haus. Der Krieg in Europa plus Corona in China bringt da noch mal ordentlich weitere temporäre Steigerungen ein, die in 5 Jahren eben nicht mehr bezahlt werden müssen. Die Idee, dass man dann auf jeden Fall jederzeit überall mit einem Plus aussteigen kann, ist wohl eher Wunschdenken. Jeder Blase platzt, jeder Boom endet - und die letzten fallen meist am Tiefsten.

Fakt ist, dass die Zinsen stark gestiegen sind, und die Haushalte schon jetzt stark unter Druck kommen. Wo da das weitere Preissteigerungspotential in der Fläche herkommen soll, ist mir unklar. Wir stehen erst ganz am Anfang der Krise, aber ein Ende ist so schnell nicht erkennbar. In schon 2 Jahren sind die ersten Bauten mit 10 Jahren Zinsbindung und 1% Tilgung dran (die damals geringere Zinsen als heute hatten). Die dachten auch, dass sie jederzeit teuer verkaufen können. Wird sich zeigen, ob deren Haushaltsbudgets dem noch gewachsen sind, oder ob es genug Käufer gibt, die da mitspielen..
 
Zuletzt aktualisiert 28.03.2024
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