Hausbau oder Zukauf

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J

Justifier

Ich würde den Neubau wählen. Du hast ansonsten zwei Häuser mit zwei Küchen und Badezimmern, etc., dh massive Umbauarbeiten nicht nur außen (Verbindung der beiden Häuser), sondern auch innen, da du ja alles im Prinzip komplett aushöhlen und auf deine Bedürfnisse neu machen musst...
 
Y

ypg

Würdet ihr an das Erbe denken? Ich möchte meinen Kindern gerne auch was materielles hinterlassen, da ist ein 40 Jahre altes Haus sicher besser als ein 100 Jahre altes. ...
Denken und gleich wieder verwerfen. Das Haus kann später zum Streitpunkt zwischen mittlerweile verfeindeten Geschwistern werden. Deshalb: Immer an sich selbst denken, die Kinder können selbst später für sich sorgen :)

Zum Thema:
Ich persönlich mag alte Häuser, sie haben Charme und einen gewachsenen Garten, meist auch eine bessere und integriertere Lage im Ort als ein Neubaugebiet.
Ausserdem mag ich unkonventionelle Umbauten, wie sie ein Architekt in einem Neubau nie hinbekommen kann.

Wenn Ihr hin- und hergerissen seid, dann würde ich zumindest mal beim Bauamt nachfragen, wie es sich mit einer Verbindung zweier Reihenhäuser so verhält.

Ansonsten würde ich an Eurer Stelle mal abwägen: alt gegen neu... was habt Ihr beim Reihenhaus, was beim Neubau (Infrastruktur, Lage, Sonne, Garten, alte Bäume, Ambiente, Hof, Garage, Keller, Einbauschränke gegen bodentiefe Dusche, und und und) und worauf legt Ihr Wert? Bestand oder Moderne?
Fakt ist, dass Neubau mit Carport, Abstell, Gartenanlage, Küche und weitere Extras wie neue Möbel doch erheblich mehr kosten als angedacht :)
 
B

Bauexperte

Hallo Chrischan,

Die Wahl steht zwischen:
- Verbundene RMH, 350m² Grundstück, 140m² Wohnfläche, 80m² Keller von 1957 in bekannter und sehr schöner Lage
- Neubau Einfamilienhaus auf 560m² Grundstück, 125m² Wohnfläche, kein Keller in einer schönen Randgemeinde.

Der Neubau würde etwa 50 TEUR teurer werden, die Belastung aber aufgrund der teureren Kredite (müsste wohl die alte Finanzierung laufen lassen) in etwa gleich bleiben.
Wann wurde das RH gebaut? Was ist TEUR 50 teurer im Verhältnis wozu?

Ist es 'wirtschaftlich sinnvoll', das alte Haus zu behalten? Wir fühlen und dort sehr wohl. Oder wäre es vielleicht zukunftssicherer den Neubau zu nehmen, zumal wir uns ja schon entschieden haben, in die Nachbargemeinde zu ziehen.
Rational läßt sich das nur beantworten, wenn Du die Kosten kennst, welche bei der Zusammenlegung der beiden Häuser enstehen.

Es gibt auch noch die Variante, die Fassaden stehen zu lassen und innen aus zwei Häusern eines nach den neuesten Techniken zu erstellen ...

So oder so: kläre zuvorderst bei der Bank Deine finanziellen Möglichkeiten. Danach suche Dir einen Sachverständigen für Bestandsimmobilien und begehe mit ihm beide Häuser; danach einen Architekten, welcher mehr kann, als "nur" Papier ausfüllen. Wenn Du bis an diese Stelle gelangt bist, suche einen Bauunternehmer, welcher in der Lage ist, einen solchen Umbau vorzunehmen. Erst, wenn die nackten Zahlen auf dem Tisch liegen - Du mußt ja auch während des Umbau´s ausziehen; kostet auch Geld - kannst Du wirtschaftlich entscheiden, wohin die Reise gehen soll.

Wie gesagt, die Entscheidung hängt von vielen Faktoren ab und die wird und soll uns hier keiner abnehmen, aber mich würde gerade aus zukunftssicht interessieren ob ihr altes Haus oder neues Haus, dafür aus dem Umfeld raus, für sinnvoller haltet.
Auf der emotionalen Schiene hast Du Dir Deine Frage schon längst selbst beantwortet :D

Wenn die Frage blöd ist, kann sie natürlich auch gelöscht werden.
Gibt nur blöde Antworten ;)

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
C

Chrischan

Guten Morgen,

danke für die zahlreichen und guten Antworten. :)
Wie erwartet gibt es einfach keine eindeutige Entscheidung. Darum haben wir uns jetzt auf eine 1a und eine 1b Lösung festgelegt und dazu einfach unseren Bauch und Herz entscheiden lassen. Wir werden uns an Bauexperte`s Vorschlag halten und nun Finanzierung und baulichen Aufwand einer Zusammenlegung der Reihenhäuser durch einen Architekten prüfen lassen. Sollte das an Kosten, Machbarkeit oder was auch immer scheitern, würden wir mit gutem Gewissen den Hausbau weiter verfolgen.

Auf der emotionalen Schiene hast Du Dir Deine Frage schon längst selbst beantwortet :D
;)


Vielen Dank an alle, sollte es zu einem Umbau kommen, "belästige" ich euch sicherlich noch mal mit der Grundrissplanung. :)
 
D

DG

Hallo, Chrischan,

kleiner Nachtrag noch von mir: ich glaube, dass man grundsätzlich in sich reinhorchen sollte, ob man eher der Neubau oder eher Umbautyp ist. Wir haben selbst ein altes Haus gekauft, allerdings mit wenig Umbaumaßnahmen. Vorteil im Bestand ist zB, dass man vom ersten Tag 30 Jahre alte Bäume im Garten hat, alles fertig ist, alles eingefriedet, örtliche Versorgung ist vorhanden etc. pp.

Im Baugebiet hast Du uU 10 Jahre lang Baulärm, irgendwann wird dann auch mal die Straße gemacht und bis Du Schatten im Garten hast, bist Du alt. ;) Ich mag die Lagen und das Erscheinungsbild der reinen Baugebiete auch idR nicht, das wäre nichts für mich, weil ich zum Wohnen/Leben auch Versorgung um mich rum haben will.

Zudem glaube ich aus beruflicher Sicht, dass sich die Werthaltigkeit bzw. Wertentwicklung in manchen Wohngegenden/Neubaugebieten nicht im Sinne der Eigentümer entwickeln wird.
Insofern kann es durchaus sein, dass ein gut in Schuss gehaltenes Doppelreihenhaus in 30 o. 50 Jahren immer noch mehr Wert haben kann, als ein 30 oder 50 Jahre altes Haus im Neubaugebiet, wo aber keiner mehr hin will.

MfG
Dirk Grafe
 
Zuletzt aktualisiert 16.04.2024
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