Kosteneffizienz vers. Heizsysteme langfristig, Fußbodenheizung, alle Kosten

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J

Jasper

Wenn ich, wie gerade geschehen, hier im Forum in das Suchfeld den Begriff "Kosteneffizienz" eingebe, um mich erst über schon Geschriebenes zu informieren, bevor ich ein neues Thema aufmache, kommt ein "Kein Ergebnis gefunden" Also ist "Kosteneffizenz" noch nicht betrachtet und diskutiert worden. Dann also los:

Wie sind eigentlich die verschiedenen aktuellen Beheizungskonzepte hinsichtlich der zu erwartenden Gesamtkosten über einen längeren Zeitraum (also vielleicht 20 Jahre) zu bewerten?

Unter Gesamtkosten meine ich
Erstellungskosten der Gesamtanlage bei Neubau (In unserem Falle ein 130Quadratmeter Einfamilienhaus mit Fußbodenheizung):
auch die notwendige oder eben auch nicht notwendige Infrastruktur- z.B Gasanschluss, Schornstein),
geschätzte Energiekosten,
regelmäßige Wartungen und eventuelle Verschleißreparaturen,
Rückstellungen für Neuanschaffung nach Lebensdauerende.

Von unserer jetzigen Gasheizung mit einfachem Niedrigenergiekessel und nebenstehendem unabhängigem Warmwasserbereiter -alles Baujahr 1991- weiß ich jedoch, dass ich in 20 Jahren jährlich ca 100 Euro für die Wartung durch den Heizungsbauer und ca 650 Euro für Verschleißreparaturen incl. Austausch der Pumpe gegen eine Hocheffizienzpumpe bezahlt habe. (Jährlicher durchschnittlicher Gas-Verbrauch für Heizung und Warmwasser über 20 Jahre gemittelt: 21000 kWh für einen 2 Personen-Haushalt. Einfamilienhaus 130Qm Bj.1991)

Hintergrund ist die gerade erhaltene Aussage eines Schlüsselfertig-Hausanbieters: Eine komplette Heizung mit Gasbrennwerttherme kostet komplett 3.500 Euro, mit einer Wärmepumpe 20.000 Euro. Ich halte diese Aussage schon mal gefühlsmäßig für falsch, habe aber noch keine anderen Aussagen dazu gehört.

Wie sehen also die Kostenfaktoren aus, die die Anbieter der verschiedenen Heizsysteme gerne verschweigen?

Gruß Jasper
 

€uro

Hallo,
...Also ist "Kosteneffizenz" noch nicht betrachtet und diskutiert worden.
Dann erst einmal definieren! ;-)
...Unter Gesamtkosten meine ich
Erstellungskosten der Gesamtanlage bei Neubau (In unserem Falle ein 130Quadratmeter Einfamilienhaus mit Fußbodenheizung):
auch die notwendige oder eben auch nicht notwendige Infrastruktur- z.B Gasanschluss, Schornstein), geschätzte Energiekosten, regelmäßige Wartungen und eventuelle Verschleißreparaturen, Rückstellungen für Neuanschaffung nach Lebensdauerende.
Energieverbrauch kann man vorab sehr gut berechnen, sofern man den tatsächlichen Bedarf (Leistung, Energie) für Heizung u. WW ermittelt hat. Die Kosten jedoch nicht, denn hierzu müßte man Hellseher sein um zu wissen, mit welcher Preissteigerung der jeweilige Energieträger künftig belastet wird.
..Von unserer jetzigen Gasheizung mit einfachem Niedrigenergiekessel und nebenstehendem unabhängigem Warmwasserbereiter -alles Baujahr 1991- weiß ich jedoch, dass ich in 20 Jahren jährlich ca 100 Euro für die Wartung durch den Heizungsbauer und ca 650 Euro für Verschleißreparaturen incl. Austausch der Pumpe gegen eine Hocheffizienzpumpe bezahlt habe. (Jährlicher durchschnittlicher Gas-Verbrauch für Heizung und Warmwasser über 20 Jahre gemittelt: 21000 kWh für einen 2 Personen-Haushalt. Einfamilienhaus 130Qm Bj.1991)
Einen Wärmemengenzähler gibt es wohl nicht, daher kannst Du den JNG nicht belegen.
Der Verbrauch ist hier stets höher wie der Bedarf! Logisch! Wie hoch ist denn der tatsächliche Bedarf für Heizung u. WW?
Tatsache ist, dass hier durch nicht vorhandene, ungenügende Planung, Regelung z.T. erhebliche Reserven schlummern, ohne das man etwas an dem Bedarf ändern müßte.
...
Hintergrund ist die gerade erhaltene Aussage eines Schlüsselfertig-Hausanbieters: Eine komplette Heizung mit Gasbrennwerttherme kostet komplett 3.500 Euro, mit einer Wärmepumpe 20.000 Euro. Ich halte diese Aussage schon mal gefühlsmäßig für falsch, habe aber noch keine anderen Aussagen dazu gehört.
Was ist daran falsch? Der Anbieter verkauft für 3,5 oder 20 T€. Deutlich wird, sein Konzept ist Gasbrennwert vermutlich noch mit Solarthermieanlage. Das will er selbstverständlich seinem Kunden aufs Auge drücken. Üblicherweise geschieht die Abwehr mit Überpreisen, wenn der Interessent womöglich andere bzw. abweichende Interessen/Ambitionen hat. Somit wird dieser über die Kosten auf das eigene Konstrukt "gelenkt"! Ob das für den Bauherren insgesamt zielführend ist, spielt dabei überhaupt keine Rolle.
Eine Gesamtbeurteilung bzw. Verbrauchskosten sind mit Sicherheit nicht Vertragsbestandteil ;-) Ein Schelm, wer hierbei Böses denkt ;-)

v.g.
 
Der Da

Der Da

Für die reinen Anschaffungskosten mag der Verkäufer recht haben. Allerdings brauchst du bei der Gastherme noch einen gasanschluss (ca 2000 €) Und ggfs noch Gasleitungen im Haus, je nachdem wo die Heizung rein kommt.
Eine Wärmepumpe mit Standard Tiefenbohrung würde uns für einen Aufpreis von 17 000 € angeboten. Jedoch bestand ein Kostenrisiko was die Bohrung anging. Diese hätte teurer werden können. Flächenkollectoren wollen wir nicht, da wir einen Nutzgarten haben wollen (Bäume, Gemüse ...)
Unsere Viessmann Gastherme Vitodens 300-W kostet bei Amazon ca 4000 €.
Unsere in etwa erwarteten Heizkosten für Warmwasser und Heizung sind ca 50 €/Monat ca 10 000 kwh/a. (Kfw 40 + Solar + Holzofen im Wohnzimmer)
Die Heizkosten sind ein Erfahrungswert eines Bekannten mit dem selben Typenhaus und etwa gleichen Heizgewohnheiten. Heisst Schlafzimmer ungeheizt, und im Winter abends jeden Abend Holz im Ofen.
Holz kostet uns fast nix.
€uro wird jetzt sicher die Hände überm Kopf zusammenschlagen, aber für uns passt unser Konzept. :D Geht vielleicht effizienter, aber bei uns war Gas alternativlos, da wir mit Gas kochen. :D
 

€uro

...Unsere Viessmann Gastherme Vitodens 300-W kostet bei Amazon ca 4000 €.
Unsere in etwa erwarteten Heizkosten für Warmwasser und Heizung sind ca 50 €/Monat ca 10 000 kwh/a. (KFW 40 + Solar + Holzofen im Wohnzimmer)
Ich hoffe die Erwartungen stehen im Verhältnis zum Invest bzw. dem Kapitaldienst hierfür ;-)
...€uro wird jetzt sicher die Hände überm Kopf zusammenschlagen, aber für uns passt unser Konzept.
Warum? Das ist doch in völlig in Ordnung. Jeder sollte mit seiner gewählten Lösung leben und auch glücklich sein. Zu ändern ist das nachträglich meist wenig, sofern nicht z.B. HK. Ob sie unter den spezifischen Umständen tatsächlich optimal ist, steht auf einem völlig anderen Blatt!
Ein universelles "Allheilmittel" für all und jeden ist es jedoch nicht!

v.g.
 
J

Jasper

Mit meinen Angaben zur Ist-Situation will ich darstellen, dass ich weiß, was ich in den vergangenen 20 Jahren an Verbrauchs,-Wartungs-,und Reparaturkosten hatte. In einem nach damaligem Stand der Technik gebauten und mit einfachstem Standardgaskessel (ohne jegliche Regelung und auch keine Außenfühler) Sondern mit Drehknopf am Kessel: Nach rechts drehen Vorlauftemperatur höher - nach links drehen Vorlauftemperatur geringer). Ich finde das war nicht sonderlich viel.

Wenn nun für einen Neubau (Mit wesentlich geringerem Wärmeenergiebedarf) die Gasbrennwertherme für 3.500 Euro oder alternativ Wärmepumpe mit Tiefbohrung für 20.000 Euro angeboten wird, und der Verkäufer das mit nur noch ein Drittel der Energiekosten der Wärmepumpe gegenüber den Energiekosten des Gasbrennwertgerätes schmackhaft machen will, dann können sich der Gaspreis und auch der Strompreis sicher innerhalb von 20 Jahren gerne verfünffachen und ich wäre mit der "Billigtechnik" immer noch geringer in den Gesamtkosten.
Ja wenn ich denn zum Vergleich nur wüsste, welche Wartungskosten so eine Wärmepumpe pro Jahr kostet...

Gruß Jasper
 
Zuletzt aktualisiert 29.03.2024
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