Abwasserrohr an falscher Stelle in Bodenplatte einbetoniert

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B

bw-baublog

Hallo,

gestern wurde unsere Bodenplatte gegossen. Heute waren wir vor Ort und die Kellerwände waren aufgezeichnet. Dabei fiel uns auf das in einem Raum, der ein Wohnraum ist und auch eine Fußbodenheizung erhält das Abflussrohr für ein Ausgussbecken nicht direkt an der Wand aus der Bodenplatte kommt sondern ca. 1 m entfernt mitten im Raum. Alle anderen kommen an den richtigen Stellen in unmittelbarer Nähe der Wände raus.

Auf meine Nachfrage beim Bauleiter was denn das wäre meinte er salopp: "Da haben sich die Jungs wohl vermessen". Das wäre aber gar kein Problem. Sie würden dann einfach ein dünneres Abflussrohr nehmen (50er) und dieses in der Dämmung auf der Bodenplatte unter der Fußbodenheizung zum Abfluss verlegen.

Nun meine Frage: Ist das so korrekt? Stellt das einen Mangel dar? Bekomme ich dadurch eine Kältebrücke im gedämmten Haus? Oder sollen wir das so nicht akzeptieren?

Für Antworten schon mal Dank im voraus.
 
T

tuxedo

Exakt gleiches ist bei uns auch passiert, und exakt die gleiche Lösung wurde uns auch vorgeschlagen.

Wir haben ohne Keller, direkt mit der Bodenplatte gebaut. Erschwerend kommt hinzu: Das "Behelfsrohr" müsste durch eine Wand (Holzständer) geführt werden und die ganze Abwasserleitung soll für eine Dusche sein, deren exakte Ausführung wir noch nicht kennen (weil noch nicht entschieden --> noch alles im frühen Rohbau). Wenn diese Lösung aber umgesetzt würde, würden wir uns in der Entscheidung für die Umsetzung der Dusche wohl einschränken.

Die Rohrleitung des fehlplatzierten Anschlusses führt laut Plan unter genau der Stelle durch wo das Rohr nach oben geführt hätte werden sollen. Mein Vorschlag war dann: An genau dieser Stelle die Bodenplatte aufstemmen und da einen 90° Winkel ansetzen. Fertig.
Die Gegenmeinung der Firma die das verbrockt hat war: Das ist eine tragende Bodenplatte. Das Loch müsste ca. 50x50cm groß sein. Und das gäbe dann vermutlich mit der Statik Probleme.

Für mich riecht die Behelfsrohr-Lösung nach 0815-Billig-Pfusch-Lösung.

Hab meine Hausbaufirma angerufen dass die ihren Statiker zu der Sachlage mit der tragenden Bodenplatte befragen. Auch dort wurde die Behelfsroihrlösung als 0815 abgestempelt...
Parallel läuft eine Anfrage beim Installateur was der von dieser Lösung hält....

Bin gespannt wie es weiter geht. Werde berichten...
 
B

Boergi

Ich sehe da kein Problem, 50er HT Rohr wird oft so auf der Decke verlegt um Duschen, Badewannen oder eben Waschbecken an Fallrohre anzuschließen. Es sollte nur das nötige Gefälle eingehalten werden, dürfte bei 1,00 m aber auch kein Problem sein. Wenn der Keller Wohnraum wird hast du wahrscheinlich eh min. 100 mm Dämmung auf dem Boden, also noch 50 mm Überdeckung oder? Ich persönlich hätte mit der Lösung keine Bauchschmerzen, Fehler passieren leider immer wieder mal.
 
T

tuxedo

So, es gibt Neuigkeiten:

Mir wurde von mehreren Stellen vom öffnen der Bodenplatte abgeraten. Ist ja nicht nur das aufmachen. Nein, man muss komplett durch die Bodenplatte durch runter ins Erdreich. Da sitzt das Rohr an das man dran muss um die Sache zu korrigieren. Von der Statik her gibt's allerdings keine Bedenken (OK vom Statiker hab ich).

Die Lösung mit dem 50er Rohr durch die Wand in den Flur legen passt mir immer noch nicht. Wenn da mal was dran wäre, dann hätte ich die saubere/den Dreck in zwei Räumen.

Mein Installateur meinte aber, er könne ohne weiteres einen anderen Abfluss im Bad mitbenutzen. Ist zwar 2,5m entfernt, aber durch den Bodenaufbau von ca. 16cm bis zum fertigen Bodenbelag ist da genug Gefälle drin.

Das Problem ist jetzt ein anderes:

Der Bauunternehmer will das Problem jetzt aus der Welt schaffen, indem er nur für die Lösung mit dem 50er Rohr durch die Wand in den Flur aufkommt. Er meint wenn das 100-200EUR kostet dann wäre das schon viel.

Aber so einfach möchte ich mich nicht abspeisen lassen. Schließlich hat er einen gravierenden Fehler begangen und dafür muss er auch angemessen gerade stehen.

Die Frage an die Experten hier:

Grob geschätzt: Was würde es kosten eine fast 30cm starke Bodenplatte mit Stahlarmierung auf einer Fläche von 50x50cm zu öffnen, unten ein 100er Rohr anzuschließen und das ganze wieder sachgemäß zu verschließen. Dabei sollte natürlich berücksichtigt werden, dass irgendwo im Aufbau der Bodenplatte Folie/Vlies und dergleichen zu finden ist und das wieder Ordnungsgemäß verschlossen werden muss.

Denn das ist ja mehr oder weniger der Streitwert um den es hier geht.

Der Mensch von der Hausbaufirma (die können nichts für den Fehler, sind aber sehr kulant was Auskünfte und Hilfe bei Problemen angeht) sagte: "Da kann man locker 2 Mann 2 Tage beschäftigen. Grob 20h á 50EUR. Bei 600-800EUR wird's da sicher los gehen".

20h * 50EUR wären 1000EUR.

Kommt diese Grobkalkulation in etwa hin? Kann das jemand bestätigen?

Gruß
Alex
 
W

Wastl

Sorry Alex, aber für mich übertreibst du da. Solange die Lösung technisch in Ordnung ist ist es doch ned dramatisch, dass das Rohr woanders raus kommt. Wenn Estrich darauf ist merkst du es nicht mehr. Du hast doch keine Einschränkungen damit. Wieso willst du da ein Drama draus machen? Da werden noch ganz andere Sache kommen,...
 
T

tuxedo

Sorry, hab mich nicht klar genug ausgedrückt...

Dadurch dass mir von mehreren Seiten abgeraten wurde die Bodenplatte zu öffnen, möchte ich nun den vom Installateur vorgeschlagenen Weg gehen: 50er HT Rohr innerhalb des Badezimmers an einen anderen Abfluss anschließen.

Der Bauunternehmer möchte aber nur für den Kostenumfang dieser Lösung gerade stehen. Da liegt der Hase begraben:

Der Streitwert des Fehlers liegt bei den Kosten für die Herstellung der Sache nach Plan. Und das wären, vom Holzhausbauer grob geschätzt 1000EUR. Die Alternativlösung mit dem 50er HT Rohr, die Nichtmal er erbringt, sondern ein anderer, liegt bei nicht mal 100EUR. Das geht in der Installationsrechnung dann unter...

Ein Beispiel:

Wenn ich ein blaues Auto beim Händler bestelle und das Auto in der Farbe rot geliefert wird, dann geb ich mich auch nicht mit einem echt-Fell Fuchsschwanz im Wert von 100EUR an der Antenne zum "aufhübschen der falschen Farbe" zufrieden. Wenn das umlackieren 1000 EUR kosteten würde, dann müsste da schon mehr mehr drin sein als nur die 100EUR. In Frage kommen würde ggf. ein Satz Alufelgen für 800EUR. Die restlichen 200EUR wäre ich bereit unter den Tisch fallen zu lassen. Ein entgegenkommen sollte irgendwie zu sehen sein.

Deshalb hier die Frage: Kommt die Grobrechnung bzgl. der Herstellung der Sache nach Plan (so würde wohl auch ein Baugutachter rechnen) mit 1000EUR hin?

Ich bestehe nicht auf Auszahlung der 1000EUR. Ich hätte da nur noch was anderes für ihn zu tun das sich vermutlich in dem preislichen Rahmen bewegt. Aber zur weiteren Argumentation (der stellt sich nämlich gerade komplett quer) wäre es hilfreich zu wissen in welchem Rahmen sich der Streitwert (Bodenplatte öffnen, Anschluss herstellen, fachmännisch verschließen) bewegt. Ich könnte ihn direkt Fragen. Aber da der sich quer stellt kann ich hier wohl keine brauchbare Antwort erwarten.

Gruß
Alex
 
Zuletzt aktualisiert 29.03.2024
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