Rohbau noch dieses Jahr

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B

Bauexperte

Hallo,

Jetzt ist es so, dass wir versuchen noch im Oktober den Bauantrag einzureichen. Wir hatten mit unserem Nachbarn besprochen. Er sagte das bei Ihm der Antrag innerhalb 3 Tage genehmigt war.
Kann ich mir kaum vorstellen, Freistellungsverfahren dauert in der Regel 4 Wochen; wenn es bei ihm wirklich so schnell ging, war da sicher "Vitamin B" im Spiel ...

Könnte es dann nicht klappen das Haus vor dem Frost "dicht" zu bekommen? Sodass nur noch innen alles Jan-Frühjahr gemacht werden muss. Wenn die Fenster drin sind, wäre das doch nicht mehr schlimm oder? Natürlich würde ich ungern die Bodenplatte über den Frost hinweg einfach offen liegen lassen. Dann sollte man wahrscheinlich wirklich erst nächstes Jahr beginnen.
Gesetzt den Fall, Du bekommst die Baugenehmigung wirklich Anfang Oktober, kommt es auf die Auftragsbücher Deines Anbieters an; einen gewissen Vorlauf braucht auch er.

Sobald der Rohbau geschlossen ist, spielt das Wetter keine Rolle mehr Du solltest aber bei allem Drängen auf den Baubeginn daran denken, dass Du vmtl. den Rest Deines Lebens in diesem Haus wohnen wirst, kommt es da wirklich auf einige Wochen mehr oder weniger an?

Freundliche Grüße
 
T

Tatze

Vorausgesetzt die Wetterverhältnisse geben es her, kann - nach den Weihnachtsferien - noch die Bodenplatte gelegt werden. Dann mußt Du die Frostperiode abwarten .... nicht gut für die Bodenplatte
Hallo Bauexperte,

vielen Dank erst mal für deine Antwort.

Bei uns hat sich der Zeitplan mittlerweile auch verschoben. Wir benötigen zwar keine Baugenehmigung (nur eine Baubeginnsanzeige muss gestellt werden) aber die Vermessungsarbeiten für das Grundstück sind noch am laufen. D.h. unser Plan den Rohbau noch dieses Jahr bauen zu lassen hat sich erledigt. Allerdings hatten wir überlegt wenigstens die Bodenplatte noch fertigzustellen (wir bauen ohne Keller). Grund für diese Überlegung ist, dass ein befreundetes Pärchen, dass in unserem kleinen Neubaugebiet vor ca. 2 Jahren etwa 100 Meter entfernt von unserem Grundstück gebaut hat, eigentlich direkt im Frühjahr anfangen wollte zu bauen, dann aber viele Wochen warten musste bis sie die Bodenplatte erstellen konnten da jede Menge Wasser in der "Aushubfläche" stand. Wir hatten halt überlegt dieses Problem zu umgehen indem wir die Bodenplatte noch dieses Jahr fertigstellen.
Jetzt lese ich in deinem Beitrag, dass dies nicht gut für die Bodenplatte sei. Kannst du mir erklären warum? Man könnte sie ja ggf. mit einer Plane abdecken!

Ach so, noch eine Frage. Du schreibst, dass, sobald der Rohbau geschlossen ist, das Wetter keine Rolle mehr spielt. Ist es nicht so, das der Rohbau früher absichtlich gerade über den Winter hinweg offen stehen gelassen wurde um ihn zu trocknen (da die Luft im Winter trockener ist als im Sommer)? Wieso sollte dies heute also ein Problem sein?

Vielen Dank vorab!

Gruß
Tatze
 
B

Bauexperte

Hallo Tatze,

Jetzt lese ich in deinem Beitrag, dass dies nicht gut für die Bodenplatte sei. Kannst du mir erklären warum? Man könnte sie ja ggf. mit einer Plane abdecken!
Ich habe im Netz eine verständliche Erklärung gefunden, welche ich hier poste, dann brauche ich nicht bei Null zu beginnen

Beton benötigt bestimmte Erhärtungszeiten zum Erreichen der Gefrierbeständigkeit, da er - wenn er während der Erhärtung durchfriert - bleibende Schäden erleidet. Als gefrierbeständig gilt der Beton bei Erreichen der Druckfestigkeit von 5 N/mm². Von ausschlaggebender Bedeutung in diesem Zusammenhang sind die Zementart und der Wasser-/Zementwert.
Bei Lufttemperaturen zwischen +5 und -3° C darf die Temperatur des Betons beim einbringen +5 °c nicht unterschreiten. Bei einem Zementgehalt unter 240 kg/m³ darf sie 10° C nicht unterschreiten. Gleiches gilt für Zement mit einer niedrigen Hydrationswärme. Bei Lufttemperaturen unter -3°c muß die Betontemperatur beim einbringen mindesten 10°c betragen. Sie soll anschließend mindestens 3 Tage auf mindestens 10°c gehalten werden.
Die Frischbetontemperatur darf allerdings +30° nicht überschreiten.
Die betonierten Flächen können durch abdecken mit wärmedämmenden Materialien auf Temperatur gehalten werden.
Bei der Herstellung des Betons sind bestimmte Regeln einzuhalten, die die Temperatur des Wasser etc betreffen. In extremen Situationen (Wärmezuführung) muss darauf geachtet werden, das dem Beton das zur Erhärtung erforderliche Wasser nicht entzogen wird.

Oder anders ausgedrückt: Frostschäden werden dadurch hervorgerufen, dass Beton, Mörtel und Putz bei Frost keine ausreichende Abbindewärme entwickeln können. Das unvollständige Abbinden ruft Risse und Fugenundichtigkeiten hervor, in die Wasser eindringt, was bei Frost zu Absprengungen führen kann. Beton- Mörtel- und Putzarbeiten sind deshalb auch im Winter über 5° C auszuführen.

Ach so, noch eine Frage. Du schreibst, dass, sobald der Rohbau geschlossen ist, das Wetter keine Rolle mehr spielt. Ist es nicht so, das der Rohbau früher absichtlich gerade über den Winter hinweg offen stehen gelassen wurde um ihn zu trocknen (da die Luft im Winter trockener ist als im Sommer)? Wieso sollte dies heute also ein Problem sein?
Es geht weniger um den Rohbau an sich, als um den Beginn der Ausbaugewerke; lüften mußt Du so oder so. In aller Regel beginnen diese Gewerke erst dann, wenn der Rohbau geschlossen ist, da dann die Gefahr des Diebstahls von Geräten und Material um ein Vielfaches geringer ist

Freundliche Grüße
 
O

Orschel

Dazu hätte ich auch noch eine Frage Bauexperte. Wir haben diese Woche mit den vorbereitenden Maßnahmen für die Bodenplatte begonnen, sprich Schnurgerüst, Einschalung etc... D.h. nächste Woche soll es losgehen mit der Bodenplatte. Das Wetter schaut bei uns soweit ganz gut aus, es sind Temperaturen von bis zu 12 Grad gemeldet und es soll trocken bleiben nächste Woche. Nachts jedoch wird es schon recht frisch und es kann sicherlich bis 0 Grad runtergehen. Denke mal die Gefahr das es Nachts nun generell kalt wird ist ist sehr hoch.

Wie lange muß der Beton denn normalerweise Aushärten damit der Frost ihm nichts mehr anhaben kann? Wenn dieses ein paar Tage dauert hätten wir ja so oder so ein Problem oder?
 
B

Bauexperte

Hallo,

Wie lange muß der Beton denn normalerweise Aushärten damit der Frost ihm nichts mehr anhaben kann? Wenn dieses ein paar Tage dauert hätten wir ja so oder so ein Problem oder?
Richtig, eine Betonplatte muss "aushärten". Für das Aushärten muss sie sogar feucht sein (deshalb sind die aktuellen Wetterbedingungen einerseits auch wieder gut; leider unberechenbar). So richtig superhart wird Beton ohnehin erst nach Wochen oder Monaten - deshalb bleiben auch Betondecken sehr lange eingeschalt bzw. unterstellt. Nach Gießen der Bodenplatte wird üblicherweise nach 3 - 4 Tagen mit dem Mauern der Wände begonnen.

Wichtig ist, dass es für einen Zeitraum von min. 4 Tagen keinen Bodenfrost gibt; im Falle von Minustemperaturen wird auch nicht gemauert!

Freundliche Grüße
 
H

Häuslebauer40

Unsere Bodenplatte wurde heute geschüttet. Ich werd mal schön brav übers WE regelmäßig die Betontemperatur messen und aufschreiben.
 
Zuletzt aktualisiert 29.03.2024
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