Hauskauf BJ. 1995 vs. Neubau langfristige Kostenrechnung

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M

Myrna_Loy

Ist aber bei Vollvergabe deutlich realistischer, als damit zwei Bäde machen zu wollen.
Ich bekomm auch Rechnungen für Badsanierungen von Vermietobjekten oder Gewerbeimmobilien auf den Schreibtisch. Im normalen Standard kann man für 15.000 schon ganz schön viel Bad sanieren. Wenn ich natürlich den Grundriss komplett ändere und alles einbaue, was modern und teuer ist, wie übergroße Fliesen, high end Armaturen in Modefarben, Doppelwaschtische aus dem Badfachhandel, bodengleichgeflieste Dusche, freistehende Badewanne etc, dann sind 15.000 Euro sicher nicht das Ende der Fahnenstange.
Ich wollte nur schreiben, dass man für 15.000 durchaus ein Hauptbad realistisch sanieren lassen kann. Und es nicht 18.000 und mehr kosten muss für Standard.
 
kati1337

kati1337

Wie wichtig ist euch aktuellster Wohnstandard, würde ich mich da noch fragen?

Wir haben am Ende Neubau gewählt, da wir gerne Annehmlichkeiten haben wie
- LAN-Dosen und ausreichend Steckdosen in allen Zimmern
- Fußbodenheizung im ganzen Haus
- Kontrollierte-Wohnraumlüftung und Klimaanlage

sowas lässts ich im Bestand nur beschwerlich nachrüsten. Wenn ihr darauf gut verzichten könnt finde ich das Haus von 1995 klingt nicht schlecht.
Beim Gesamtkosten-Vergleich solltet ihr vielleicht noch berücksichtigen, dass ein Haus das 2023 neu gebaut wurde vermutlich pauschal in 15-20 Jahren einen anderen Marktwert hat als ein haus mit Baujahr 1995, selbst wenn kein Sanierungsstau besteht.
Das ist für viele Käufer auch ein emotionales Ding. Schau dir mal die aktuellen Preisunterschiede in Portalen an zwischen älteren Bestandsgebäuden und Gebäuden ab 2010 - sogar welche mit Gastherme. Die Unterschiede sind krass und für mein Verständnis mit der reinen Bausubstanz und dem Zustand nicht annähernd zu erklären. Zumindest bei uns in der Region ist das so.

Potentiell interessant wird so ein Wertunterschied wenn man später im Alter mal über den Verkauf nachdenkt. Dann kann man die 200k Differenz eventuell wieder rausholen, je nach Marktlage dann (Glaskugel). Das hilft euch aber auch nicht, wenn ihr lieber in jüngeren Jahren mehr Reisen möchtet. Definitiv ein legitimer Wunsch.

Ich persönlich würde das davon abhängig machen wie wichtig mir welcher Teil des Lebens ist. Also wie wichtig ist mir Wohnstandard / moderne Technik / Ausstattung, wie "intensiv" wohne ich - also bin ich eher so der Konmari- und Einrichtungstyp und genieße meinen Wohnraum wie eine Art Hobby, oder ist ein Haus für mich eher zweckmäßig? Und wie wichtig ist euch im Gegenzug Urlaubmachen / Komfort im Alltag / Essengehen und "Geld verleben" (nicht abwertend gemeint).
 
S

Sunshine387

Ich stelle mal die Kühne These auf, dass in 40 Jahren ein 70 Jahres altes Haus nicht deutlich weniger wert sein wird (+-50k) als ein 40 Jahres altes Haus. Denn wer weiß, was in 40 Jahren das aktuellste, regenerativste und beste zum Haus bauen ist (vom Material und von der Heizungsart her).
 
WilderSueden

WilderSueden

Wobei natürlich bei einer wassergeführten Heizung der Austausch des Wärmeerzeugers das kleinere Problem ist. Und was energetische Werte anbelangt, haben wir langsam das Ende der Physik erreicht. Weniger als Passivhaus geht nicht. Wenn man sich mal anschaut, dass Gebäude von >200 auf jetzt maximal erlaubte 35 kWh/qm runter sind, dann wird sich da nicht mehr viel tun. Lohnenswert ist es langsam eh nicht mehr. Wie so vieles im Leben ist Energieeinsparung ein 80/20 Problem und wird zum Extrem hin immer schwerer. Hier sieht man das ja auch. Die 300€ weniger Energie im Monat hören sich erst einmal toll an. Aber 170k mehr Kredit zu 3,5% sind halt 500€ im Monat. Alleine in der Hinsicht rechnet es sich nicht und man kann ja auch für kleineres Geld was an der Bestandsimmobilie sanieren.

Und ja, es kann sein, dass in 30 Jahren ein anderes Material trendet. Aktuell ist ja Stroh und Lehm total in. Aber das ist ein Nischenthema. Die sehr breite Masse baut entweder massiv oder "mit Holz" im Sinne von Holzbalkenkonstruktionen mit doppelt beplankter Dämmmatten.

PS: ein großer Vorteil für Bestandsimmobilien ist auch, dass sie schon fertig sind. Ein Neubau dauert mit Planungsvorlauf eher 2 Jahre
 
S

Sunshine387

Klar, du hast recht. Unsere aktuellen Häuser sind schon am Ende der Fahnenstange. Und ich wäre auch klar pro Bestandshaus. Der Stress den man während einer Bauphase hat (von falsch gesetzten Steckdosen bis hinzu noch gravierenderen Problemen). Ich war heilfroh als der Bauunternehmer am Ende nicht Insolvent gewesen ist und alles pünktlich fertig war ohne große Mängel. Diese Grundanspannung nicht zu haben ist auch schön. Wobei man beim Neubau natürlich sich alles selbst aussuchen kann. Das hat halt was.
 
C

CC35BS38

Ich würde auch zum Bestandshaus tendieren. Für 2 mal die Woche HO kann man auch in den Keller. Dazu finde ich die Rate beim Neubau einfach sehr hoch, wenn da mal einer jobmäßig leicht in Schieflage gerät wirds knapp. Wobei 170qm mit Garage etc beim Neubau natürlich auch aus dem vollen geschöpft ist.
 
Zuletzt aktualisiert 29.03.2024
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