Keller oder Bodenplatte - Wer trägt die Mehrkosten?

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KathiL

Hallo,

ich bin neu hier und habe eine Frage und hoffe, es kann mir jemand weiterhelfen.

Wir haben mit einer Baufirma einen Hausbauvertrag unterschrieben für ein Reihenendhaus in einer 3erReihe. Wir haben sofort gesagt, wir möchten auf jeden Fall mit Keller bauen. Die Verkäuferin hat uns den Keller ausgeredet mit der Begründung, der Keller muss mit weißer Wanne gebaut werden und würde ca 65000 Euro kosten, da das Nachbarhaus (welches zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht verkauft war) ohne Keller gebaut wird. Mit Keller wäre das Mittelhaus zu teuer und sie könnte es dann nicht verkaufen. Wenn allerdings alle Häuser einen Keller genommen hätten, dann würde jeder Keller 38000 Euro kosten.

Nun meine Frage: Ist es richtig, dass ich die Mehrkosten tragen muss, wenn mein Nachbar keinen Keller nimmt? Wir haben jetzt erfahren, dass in unserer Nachbarschaft der gleiche Bauträger ein Haus baut, der Keller aber von einer anderen Firma für 19000 Euro gebaut wurde. Kann ich mich darauf berufen und den Keller ebenfalls bei der anderen Firma beauftragen?

Ich habe gestern per E-Mail kontakt zu unserer Baufirma aufgenommen aber die wimmeln uns ab und sagen, wir hätten ohne Keller projektiert und basta.

Gruß Kathi
 
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Lynx1984

Hallo KathiL,

wenn die Verträge bereits unterschrieben sind wird es für Dich ganz ganz schwierig noch einen Keller zu erhalten. Es ist wichtig, dass Du Dich JETZT ZÜGIG darum kümmerst, wenn die Verträge bereits unterschrieben sind. Evtl. wäre das sogar ne Sache für den Anwalt (je nachdem mit welcher Gewalt Du einen Keller erzwingen willst). Wichtig wäre zu wissen mit was für einer Baufirma Du baust (Bauträger, Generalunternehmer?) Wenn noch nichts vertraglich vereinbart ist, dann kannst Du ja folgendes probieren:

Auch Du lässt einen Keller durch eine andere Firma erstellen. Die Zusatzkosten für die Umplanungen und Zusatzarbeiten wirst Du übernehmen. Den Keller wirst sowieso Du bezahlen und eine Garantie auf diesen Keller wirst auch Du nur bei Deinem Kellerbauer erhalten. Knifflig wird es dann, wenn evtl. später mal Wasser zwischen Haus und Keller eindringt. Das zieht einen RIESEN Rattenschwanz für das Bauunternehmen hinterher. Evtl. sind Statik, Bauanträge, Entwässerungen, Zuleitungen, usw. neu zu planen und ggf. neu auszuschreiben. Je nachdem halt wie weit Ihr halt seit... In jedem Fall musst DU jetzt agieren und Dich mit Deinem Bauunternehmen darüber unterhalten. Am besten in einem extra vereinbartem Termin bei denen im Büro. Dann hast Du größere Chancen es noch halbwegs "normal" durchzubekommen.
Die Bestellung "Einmal Haus mit Keller" wird jetzt nicht mehr funktionieren, Deine Initiative ist jetzt gefordert.

Eine Weiße Wanne für ein Reihenendhaus für 19.000€ - könnte klappen, sehe es aber sehr skeptisch. Etwas mehr als 30.000€ sehe ich als realistisch an. Das ist allerdings auch regional sehr unterschiedlich und es gibt "Keller" und "Keller"... Wie stehen Eure zukünftigen Nachbarn zu einem Keller? Zusammen ist man im Zweifel immer stärker...
Ein Tipp am Rande: Du schreibst: "Wir haben sofort gesagt, wir möchten auf jeden Fall mit Keller bauen" - Das klappt so leider nicht am Bau. Mündliche Zusagen & Absprachen sind für die Katz. Wer schreibt der bleibt. So sieht es wohl auch für Eure Bodenplatte aus. Evtl. könnte Ihr darauf plädieren die mündlichen Zusagen dererseits doch bitte einzuhalten und zumindest mit Euch über das Thema konkret zu sprechen und eine Umsetzung adäquat zu prüfen. Immer auch mit deren Geschäftsführer kommunizieren. nicht mit Sachbearbeitern die Mehrarbeit scheuen...

Hoffe Dir im ersten Schritt geholfen zu haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
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KathiL

Vielen Dank für die schnelle Beantwortung erstmal.

Wir hatten dem Bauträger das mit dem Keller auch schon per Email vor einigen Wochen mitgeteilt aber wir sind mit der Antwort abgespeist worden, wir könnten eine Gartenhütte bauen und hätten doch 2 Garagen als Abstellfläche.
Eine Frage noch: ist es richtig, dass ich die Kosten übernehmen muss, das Nachbarhaus abzustützen, wenn die Nachbarn keinen Keller bekommen? Man hat uns gesagt, dann kostet der Keller 65000,-. Dem Käufer des Mittelhauses hat man übrigens gesagt, sie können keinen Keller nehmen, weil wir den Hausbauvertrag als erste unterschrieben hätten und wir auf keinen Fall einen Keller wollten. Habe der Verkäuferin der Hausbaufirma gestern schone eine Mail geschrieben aber sie redet sich raus.
Bauantrag ist schon gestellt. Aber ich denke, das lässt sich gegen Kosten noch ändern, oder?
 
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Lynx1984

Also wenn wirklich 2 Häuser einer dreier - Reihe einen Keller wollen, dann ist die Chance zumindest nicht kleiner geworden einen Keller zu erhalten.

Also ab ans Telefon und einen Termin mit allen Beteiligten abstimmen (asap), damit nicht nur noch mehr unnötige Zeit ins Land geht.

Für Euren Bauträger ist das jetzt sicherlich nicht eine komfortable Situation - aber wenn es mündlich vereinbart war, dann solltet Ihr fix darauf pochen und denen auch ruhig aufzeigen, dass die Vertriebslüge enttarnt ist. Darauf rum reiten macht keinen Sinn, dann aber verlangen, dass ein Haus gebaut wird, mit dem Ihr zufrieden seit - schließlich habt Ihr Euch ja deswegen für dieses Unternehmen entschieden und nicht für ein anderes. Son bissel an der Ehre packen klappt vielleicht noch. Dann ist es evtl. möglich mit dem Bauträger auch darüber zu sprechen was für ein Keller ideal ist, wer die Umplanungen vornimmt (alleine schon wo platziere ich den Kellerabgang, wer macht diese Pläne, was ist mit Versorgungsleitungen, macht Hauswirtschaftsraum an der Stelle im Haus noch Sinn...) oder ob er nicht noch ein vernünftiges Angebot für einen Keller macht...

Kosten werden in jedem Fall auf Euch zukommen. Diese werden allerdings nicht zu knapp werden. Ich hoffe Ihr seit da in der Finanzierung so flexibel...

Beste Grüße
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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