Schallschutz DIN 4109-1 bei RMH ausreichend?

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T

Twist21

Hallo zusammen,

ich überlege mir in einem Neubaugebiet ein Reihenmittelhaus zu kaufen. In der Baubeschreibung unter der Rubrik Schallschutz wird erläutert, dass nur die baurechtlichen Mindestanforderungen nach DIN 4109-1 erfüllt werden. Zudem wird laut Baubeschreibung und somt laut Bauträger schriftlich ausgesagt, dass der Schallschutz gem. 4109-1 deutlich hinter einem hohen Schallschutz liegt, der üblicherweise bei Reihenhäusern oder Doppelhäusern zu erwarten wäre und man Geräusche von anderen RMH deutlich hört.

Laut Bauherrenliteratur wird die Mindestanforderung nach DIN 4109-1 beim Schallschutz als "Laute Sprache verstehbar, laute Musik hörbar" und Trittschallschutz als "Gehgeräusche störend" bezeichnet. Außerdem wird von DIN 4109-1 laut Buch abgeraten und auf VDI 4100 (2007) verwiesen.

Dementsprechend nehme ich an, dass mein erzeugter Lärm von Nachbarn (Sprache + Trittbewegung + TV Musik, etc.) in angrenzenden RMH gehört werden kann und ich meine Nachbarn auch? Das würde bedeuten, dass meine Nachbarn schon belästigt werden würden, wenn mein TV abends bis 24 Uhr läuft und diese um 22 Uhr ins Bett gehen?

Ich warte auf eine Rückmeldung von einem Sachverständigen und wollte vorbab hier im Forum eurer Meinung und Erfahrung dazu einholen, ob der DIN 4109-1 Schallschutz ein K.O. Kriterium für den Kauf des RMH wäre, wenn ich oft im home office arbeite und die Nachbarn meine vertraulichen Gespräche mibekommen und vice versa.

Anbei die Eckdaten:
Decken L'n, w <= 41 db
Treppen: L'n, w <= 46db
Haustrennwände EG: R'w = 63 db
Wasserinstallation L<= 27db (A)
Sonstige haustechnische Anlage L<= 30 db (A)

Trennwände zwischen Reihenmittelhauswänden = Stahlbetonwände, Stärke je 12 cm. Zwischen den Wänden Trennfugenplatten, Stärke 4 cm.

Ich hoffe, ich übertreibe mit meiner Befürchtung etwas und würde mich über eine Rückmeldung freuen, ob positiv oder leider erwartend bestätigend zu meiner Annahme.

Vielen Dank im Voraus und VG
Twist
 
B

Benutzer200

Trennwände zwischen Reihenmittelhauswänden = Stahlbetonwände, Stärke je 12 cm. Zwischen den Wänden Trennfugenplatten, Stärke 4 cm.
Es hat jedes Haus seine eigen "Außenwand" und dazwischen sind die Trennfugenplatten. Damit wäre ich schon mal sehr entspannt.
wenn ich oft im home office arbeite und die Nachbarn meine vertraulichen Gespräche mibekommen
Das passiert eh nicht.
Schallschutz gem. 4109-1
Dass ist der Mindestschallschutz für schutzbedürftige Räume = Schlafzimmer usw.
ein K.O. Kriterium für den Kauf des RMH wäre
Wie empfindlich bist Du? Du bekommst ein "normales" RMH, wie es täglich zigfach gebaut wird. Aber selbst im freistehenden Einfamilienhaus soll es Foristen geben, denen es zu laut ist.

Magst Du sagen, welcher Bauträger es ist?
 
T

Twist21

Hi Benutzer200,

besten Dank für deine schnelle Rückmeldung.

Es hat jedes Haus seine eigen "Außenwand" und dazwischen sind die Trennfugenplatten. Damit wäre ich schon mal sehr entspannt.
Also sind meine Bedenken etwas übertrieben?, dass die Wände "hellhörig" sind und man das gesprochene Wort hört? Als Laie beziehe ich mich hier auch auf ein Bauherrenhandbuch, dass von der DIN 4109-1 abrät und in der Baubeschreibung wird auch dargelegt, dass Geräusche aus anderne RMH stärker wahrgenommen werden. Das hört sich wie eine juristische Leistungsabgrenzung als Absicherung des Bauträgers an.

Dass ist der Mindestschallschutz für schutzbedürftige Räume = Schlafzimmer usw.
Aber reicht Schallschutz aus, wenn bereits standardmäßig höhere Anforderungen gem. DIN 4109-5 oder VDI 4100 bei anderen RMH erfüllt werden, was selbst der Bauträger in der Baubeschreibung erwähnt?

Magst Du sagen, welcher Bauträger es ist?
Gerne als PM

VG
Twist
 
H

Hutchinson123

Wir sind gerade in unser RMH Baujahr 2000 eingezogen.
Laut Baubeschreibung Trennwände aus Kalksandstein 17,5 cm, 4 cm Luftschicht und der Nachbar dann wieder 17,5 cm eigene Wand.
Zur Schallschutznorm wird leider nichts erwähnt.
Keller gibt es nicht.

Wir erwarteten quasi nichts zu hören, wurden leider etwas enttäuscht.
Zum Nachbarn rechts scheint es eine Schallbrücke zu geben, denn Körperschall nehmen wir wahr, der da wäre:
- Schritte, aber anscheinend nur aus bestimmten Stellen/Räumen (einer der Bewohner scheint einen recht schweren Hackengang zu haben).
- Ein paar Mal am Tag ein dumpfes, kurzes Rumpeln als würde was schweres auf den Boden fallen.

Sonst hören wir nullkommanichts. Keine Gespräche oder sonstige Alltagsgeräusche wie Waschmachinen, Geschirrspüler oder ähnliches.

Wäre natürlich toll, wenn es keine Körperschallübertragung gäbe aber
es ist wirklich tolerabel und im Gegensatz zu unserer vorherigen Wohnung Bj. 1978 Luxus.

Ich arbeite auch dauerhaft im HO.
Büro ist direkt neben dem Schlafzimmer und Freundin hat aktuell frei
und ich arbeite.
Die Innenwände sind nur aus Rigips und man kann Gespräche
nicht hören. Wahrnehmen ja aber nicht verstehen.
Also der Nachbar wird definitiv nichts hören - don‘t worry.
 
T

Twist21

Hi Hutchchinson,

auch dir besten Dank für die schnelle Rückmeldung!

Schon Meinungen, die meine Befürchtung entkräften.

Laut Baubeschreibung Trennwände aus Kalksandstein 17,5 cm, 4 cm Luftschicht und der Nachbar dann wieder 17,5 cm eigene Wand.
Zur Schallschutznorm wird leider nichts erwähnt.
Eure Wände sind etwas dicker, aber bestehen aus einem anderen Material (Kalksandstein 17,5 cm vs. Stahlbeton 12 cm). Es ist schön zu hören, dass ihr beim Schallschutz habt.
Ich warte noch auf die Rückmeldung des Sachverständigers.


- Ein paar Mal am Tag ein dumpfes, kurzes Rumpeln als würde was schweres auf den Boden fallen.
Das könnte der Hund oder eine überfütterte Katze sein, die auf den Boden springen.


VG
Twist
 
Zuletzt aktualisiert 25.04.2024
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