Variables Darlehen möglich / sinnvoll?

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B

BackSteinGotik

Jetzt mal angenommen, unser Netto-Eigenkapital bleibt aus irgendwelchen Gründen gleich (was höchst unwahrscheinlich ist, aber mal worst case). Und wir haben innerhalb von 2 Jahren so 40K abbezahlt (Zieltilgung ist höher, aber mal zur Annahme). Die Baukosten sind in dieser Zeit noch um 10% gestiegen (5% p.a. die aktuelle Steigerungstendenz???) Wird uns denn eine Bank mit 100-120K Restschuld überhaupt die Bau finanzieren? Es ist ja bei der Grundstück Summe was anderes als wenn man 40-50-60K variabel finanziert und gute Chancen auf Volltilgung hat.

Ob so oder so rum ist es irgendwie knapp. Oder berechnen die Banken auch das zum Zeitpunkt aktuelle Grundstück Wert als Eigenkapital? Sollte zB das Grundstück in dieser Zeit sich verteuern.
Ja, es ist für ganz viele heute knapp bis unmöglich - auch bei mehr Eigenkapital und höheren Einkommen. Das ist das Wesen dieser Krise, die nicht benannt wird. Der größte Treiber ist der verknappte Boden - du sprichst ja selber von den Steigerungen der letzten Jahre - und über 10 Jahre gesehen wird es noch viel krasser. Und das Bauen selbst hat natürlich auch ordentlich zugelegt.

Wie es weitergeht kann dir niemand sagen. Ich hatte aus deinen Threads entnommen, dass du doch relativ anspruchsvoll unterwegs bist. Kurzurlaube, Anspruch an Eigentum statt Miete, Teilzeit arbeiten. Bauen zu den aktuellen Konditionen wird dein Leben auf lange Zeit komplett bestimmen. Es wird einfach nicht "nebenher" laufen. Das war zum gewissen Grad wohl immer so, aber damals waren die Ansprüche allgemein deutlich geringer.

Daher halte ich es aktuell nur für sinnig, ein "Komplettpreis" durchzurechnen und zu gucken, ob es machbar ist, in einem sinnvollen Zeitraum ohne Zinsrisiko in 20+ Jahren das Projekt durchzubringen. Ohne kreative Wertsteigerungen und anderes - heute kaufen, heutige Gehälter über die Laufzeit - ist es machbar? Dann okay und los. Selbstnutzung selbstverständlich, denn niemand weiß wann der Zyklus in die andere Richtung marschiert. Das muss man dann auch durchstehen können..
 
F

Fuchur

Hat bei euch die Bank das erhöhte Grundstück-Wert berücksichtigt und euch auch als Eigenkapital angerechnet?
Es soll bei manchen Banken so sein, alle von uns damals angefragten Banken haben ausschließlich den früheren Kaufpreis herangezogen. Auf gezielte Nachfrage (Steigerung Bodenrichtwert ca. 25%) wurde uns von einer Bank mitgeteilt, dass die eine Neubewertung erst vornehmen wenn der Kauf mindestens 5 Jahre zurückliegt. Wir hatten das auch so gemacht, erst Grundstück variabel finanziert gekauft und dann 2 Jahre später mit dem Bau begonnen. Allerdings hatten wir eine variable Finanzierung ohne Grundschuld, das macht es nochmal ein wenig flexibler und spart Kosten (die Restschuld des variablen Kredits tilgen wir erst jetzt Ende Januar).
 
B

BackSteinGotik

Hat bei euch die Bank das erhöhte Grundstück-Wert berücksichtigt und euch auch als Eigenkapital angerechnet? Was hier viele andeuten...Wir können allerdings keine 10 Jahre hier weiter zur Miete bleiben und so lange das Grundstück fleißig weiter abzahlen, deswegen ist unser Ziel hoch ambitioniert:möglichst in 2-3 Jahren mit der Bau loszulegen.
Das ist doch egal - ihr könnt das Grundstück jetzt bekommen. Und ihr müsst notfalls auch drauf bauen können, wenn es 30% im Wert verliert in 3 Jahren. WENN ihr es wirklich wollt, müsst ihr anfangen. Das Risiko sollte für Menschen, die nebenher selbstständig sind, tragbar sein..
 
J

Janabalenciaga

Ja, es ist für ganz viele heute knapp bis unmöglich - auch bei mehr Eigenkapital und höheren Einkommen. Das ist das Wesen dieser Krise, die nicht benannt wird. Der größte Treiber ist der verknappte Boden - du sprichst ja selber von den Steigerungen der letzten Jahre - und über 10 Jahre gesehen wird es noch viel krasser. Und das Bauen selbst hat natürlich auch ordentlich zugelegt.

Wie es weitergeht kann dir niemand sagen. Ich hatte aus deinen Threads entnommen, dass du doch relativ anspruchsvoll unterwegs bist. Kurzurlaube, Anspruch an Eigentum statt Miete, Teilzeit arbeiten. Bauen zu den aktuellen Konditionen wird dein Leben auf lange Zeit komplett bestimmen. Es wird einfach nicht "nebenher" laufen. Das war zum gewissen Grad wohl immer so, aber damals waren die Ansprüche allgemein deutlich geringer.

Daher halte ich es aktuell nur für sinnig, ein "Komplettpreis" durchzurechnen und zu gucken, ob es machbar ist, in einem sinnvollen Zeitraum ohne Zinsrisiko in 20+ Jahren das Projekt durchzubringen. Ohne kreative Wertsteigerungen und anderes - heute kaufen, heutige Gehälter über die Laufzeit - ist es machbar? Dann okay und los. Selbstnutzung selbstverständlich, denn niemand weiß wann der Zyklus in die andere Richtung marschiert. Das muss man dann auch durchstehen können..
Sicher gibt es gewisse Ansprüche die bisher gut bedient werden konnten, andererseits bin ich mir auch bewusst, dass Hausbau ganz große Lebensstilanpassungen mit sich bringt./ bringen muss. Ob der Wunsch nach Hausbau / nach dem Eigentum so groß ist, um uns wesentlich einzuschränken – das können letztendlich nur wir entscheiden und wir haben uns dazu aktuell entscheiden, auch wenn es keine leichte Entscheidung ist. Irgendwann ist die Jugend auch vorbei und die schönen Dinge im Leben erfüllen einen immer weniger.

Zum Thema jetzt das Ganze durchziehen: das ist schon aus dem Grund unmöglich, weil ich bereits das Mutterschaftsgeld beziehe. Jeder Bankantrag wird daher schon in der Vorprüfung abgelehnt. Deswegen eben die Frage: jetzt nur das Grundstück variabel finanzieren (das schätze ich auch nur mit dem Gehalt meines Ehepartners als realistisch) und als Ziel setzen, in 2-3 Jahren zu bauen, wenn ich wieder normal arbeiten gehen kann und das Kind in die KiTa geht. Oder ganz darauf verzichten und das Geld aufs Bankkonto sparen (das ist zwar ohne Zwang von außen angenehmer und man kann ruhiger schlafen, aber gegen die Preisentwicklung können wir wohl schlecht sparen).
 
Yaso2.0

Yaso2.0

Danke :) ja, das ist z.Z. unser „Fahrplan“. Nur werden wir nicht mal beim besten Willen es schaffen, Grundstück bis zum Baubeginn abzuzahlen. Deswegen weiß ich nicht ob unsere Finanzsituation aus der Sicht der Bank in 2-3 Jahren besser aussieht...Wahrscheinlich schon, WENN wir bis dann etwas vom Grundstück Preis abgetilgt haben, die Gehälter (zumindest das Gehalt meines Mannes) gestiegen sind/ist und das Grundstück Wert gestiegen ist.

Hat bei euch die Bank das erhöhte Grundstück-Wert berücksichtigt und euch auch als Eigenkapital angerechnet? Was hier viele andeuten...Wir können allerdings keine 10 Jahre hier weiter zur Miete bleiben und so lange das Grundstück fleißig weiter abzahlen, deswegen ist unser Ziel hoch ambitioniert:möglichst in 2-3 Jahren mit der Bau loszulegen.
Wer spricht denn davon, dass das Grundstück abgezahlt sein muss? Das schaffen wir auch nicht.

Die Bank wertet bei uns das Grundstück nicht neu, da der Kauf erst 1,5 Jahre zurückliegt.

In den 1,5 Jahren haben wir ca 22k getilgt.

Bei uns wir nun so gerechnet: Kaufpreis Grundstück + Baukosten = Gesamtkosten

Gesamtkosten - Eigenkapital (abgezahlter Teil des Grundstück u. falls vorhanden weiteres Eigenkapital) = Finanzierungsbedarf.
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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