Taktik beim Küchenkauf/ wie richtig verhandeln?

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E

exto1791

ja eben.
Der TS schreibt ja selbst dass man die Angebote nicht vergleichen kann, da sie immer mehr Extrawünsche eingefpflegt hat. Also was soll man da jetzt raten?

ich wollte unbedingt eine höhenverstellbare Dunstabzugshaube, die nicht jedes Studio anbieten konnte. Also war ich da schonmal eingeschränkt. Außerdem ist man ja auch regional eingegrenzt. Mir kommt es so vor als würde die TS mit dem Angebotspreis hadern, weil er für sie zu teuer ist.
Viele Berater fragen sowieso vorab für wann die Küche geplant ist, da ihre Auftragsbücher so voll sind dass die auch nicht mehr auf Kunden, die auf den letzten Euro feilschen, angewiesen sind.

Ich habe meinem Fliesenleger 100€/qm bezahlt, was irre viel ist. Allerdings waren die verfügbaren Fliesenleger zu dem Zeitpunkt wo ich sie brauchte, auf 3 Firmen beschränkt. Alle lagen zwischen 90-120€/qm.
Was will man da machen?!
Das hat mit Transparenz oder Rationalität nichts mehr zutun. Es ist lediglich Angebot und Nachfrage die den Preis bestimmen.
Genau das ist der Punkt. Der Threadersteller muss sich damit beschäftigen und für sich ganz genau wissen! Ich will das und das! Dann geht er mit seinem Plan, komplett ausgearbeitet aus den ersten Angeboten die er bereits hat zu den Küchenhersteller zurück und lässt sich von jedem Anbieter exakt das selbe anbieten, wer das nicht kann, der ist dann somit halt raus, so wäre meine Vorgehensweise. Nur als Beispiel... sonst bleibt es weiterhin nicht transparent und ein Vergleich ist nicht machbar.

Sollte der TE aber das nicht machen wollen, was ich auch verstehen kann, dann entscheidet halt der Preis und das positive Gefühl, was er vielleicht bei einem Anbieter bekommt. Das hat dann aber nicht wirklich etwas damit zu tun die Angebote miteinander zu vergleichen, da er eventuell eine Mercedes A-Klasse 180 vergleicht mit einer Mercedes A-Klasse 200 - AMG. Nur mal um das so zu verdeutlichen.

Es gibt nur 2 Möglichkeiten:

- schau genau was du willst, mach dir die Mühe, bau dir deine Küche auf einem Blatt Papier selbst zusammen mit den Infos die du bereits von den Küchenhersteller bekommen hast. Such dir genaue Modelle und Marken aus und lass dir genau diese Dinge von den Küchenherstellern anbieten. Nur DANN kannst du 1zu1 vergleichen

- schau dass du dir "ähnliche" Küchen anbieten lässt und nimm das, was dir preislich/beratertechnisch und auch von der Qualität am besten zusagt. Eine Preistaktik kann dir da aber niemand geben, da du ja kein genaues Vergleichsangebot hast. Somit wirst du nie wissen, ob der Hersteller dich über den Tisch zieht oder ob das Angebot tatsächlich gut ist. Somit kannst du halt n bisschen verhandeln mit "gib mal paar Prozente, sonst kauf ich da und da..."
 
A

Alessandro

@Alessandro
Wie bist Du denn beim Thema Küche vorgegangen?
Ich war bei insgesamt 3 Küchenanbietern, die mir das anbieten konnten was ich unbedingt haben wollte.
Alle waren in der Preisrange zwischen 19.000 - 22.000,-
Ich hab dann bei dem zugeschlagen, bei dem der Berater mir wirklich offen, alle Vor- und Nachteile bezügl. Schubladen, Öffnungssysteme, Oberflächen, Elektrogeräte erklärt hat. Ich habe auch alle verschiedenen Möglichkeiten begrapschen und ausprobieren dürfen. Bei Schubladen in die 40kg Teller gestellt werden, trennt sich beim Schienensystem die Spreu vom Weizen Auch zwischen Softclose und Softclose sind gewaltige Unterschiede...
Der war auch dann noch sehr freundlich, als meine Frau zum gefühlten 10. mal die Oberflächenfarbe gewechselt hat
Hab bei dem noch 3% Skonto rausgehandelt und bin mit einem sehr guten Gefühl da raus spaziert, weil mir der Laden und der Berater sehr sympathisch waren.

Das größte Problem bei solchen Dingen ist doch folgendes:
Der superfreundliche, kompetente Berater, der sich Zeit nimmt bekommt wahrscheinlich auch ein Gehalt das dementsprechend motivierend für ihn ist.
Deshalb wird dieser Anbieter vermutlich auch nicht am Günstigsten sein.
Wenn man dann mit der kostenlosen Planung zum regionalen Tiefflieger geht und dann dort zuschlägt weil er um 500,- günstiger ist, werden die guten in der Branche irgendwann mal aussterben.

Natürlich sind da mal 500,- Euro und dort mal 300,- Euro, in Summe beim Hausbauen viel. Dennoch bin zumindest ich bereit, gute und kompetente Beratung zu belohnen. Deshalb auch mein voriger Vergleich mit dem Trinkgeld.
 
Zuletzt bearbeitet:
S

Scout

Wirklich Schlechtes gibt es da inzwischen eher weniger, selbst bei OBI bekommst inzwischen genauso ordentliche Küchen. Lass Dich da nicht irgendwo hintreiben sonder mach das, was zu Dir passt und Dir gefällt.
Wobei OBI ja nur eine weitere Vertriebsschiene von Küchen Quelle darstellt (Der Eigentümer von OBI in Franken ist bei denen beteiligt)

Und Küchen Quelle vertreibt neben Kempfle, Wellmann, Pino, Nobilia und Störmer auch Häcker.
 
P

pagoni2020

meine Vergleiche die du als dusslig hinstellst, sind vereinfachte Beispiele nur mit anderen Produkten.
Nein, ich bezog mich explizit auf Deinen Vergleich, dass man beim Restaurantbesuch wie ein Trottel agiert.
Die Kalkulation solcher Küchen und die Margen der einzelnen Geschäfte hängt von so vielen Faktoren ab, dass der eine mehr, der andere weniger aufschlagen muss, selbst wenn sie vom gleichen Hersteller sind.
Auch stundenlange Beratungsgespräche mit potentiellen Kunden, die schlussendlich dann nicht kaufen, müssen einkalkuliert werden.
Selbstverständlich; das gilt für IKEA genauso wir für Bulthaup
Natürlich habe ich bei meinem Hausbau vieles hinterfragt, schlussendlich muss man aber den Marktpreis zahlen, selbst wenn der überteuert erscheint,
Wenn etwas "überteuert", also bewusst von Qualität/Leistung/Marktpreis entfernt ist, kaufe ich es nicht. Ich zahle übliche Marktpreise und bei guter Leistung auch mehr, "überteuert" zahle nicht. Dafür bekomme ich dann Manches nicht aber ich lebe mit dieser Konsequenz.
Ich bin da übrigens auch anders als Du: Beim Restaurantbesuch. Bei schlechter Serviceleistung zahle ich tatsächlich "Null" Trinkgeld und lebe problemlos mit mürrischen Blicken, bei ausgesprochen guter Leistung zahle ich dagegen ausgesprochen gutes Trinkgeld und freue mich mit der freundlichen Person.
weil man sowas wie Küche, Bad, WC etc. auch irgendwann mal braucht und man nicht ewig Zeit hat zu sondieren. Ähnlich wie bei der Finanzierung.
....und auch das ist absolut individuell und Jeder muss seinen Weg finden.
Beim 1. Haus hatte ich wenig Zeit und habe es bezahlt wie es kam. Heute habe ich Zeit und erkundige mich und prüfe. MMn ist aber Beides berechtigt, da ich ja der Zahlende bin und mein Gegenüber MUSS ja mit mir kein Geschäft machen bzw. kann auch Nein sagen.
Das Thema könnte mit der Antwort "mehrere Angebote einholen und Äpfel mit Äpfel vergleichen" gegessen sein
Das ist mMn ein guter Weg, wobei ich mich selbst aus genanngten Gründen zuerst für die ausführende Person/Firma entscheide und daher weniger über den Preis komme.
.....aber hier gehts anscheinend um mehr..
Ja, es geht darum, dass mNm beonders im Küchenbereich diese Vergleichsmöglichkeit bewusst und aktiv vermieden wird; passend Softwarelösungen dahzu sind im oft Einsatz, um genau diesen "Apfel-Birnen-Vergleich" nahezu unmöglich zu machen.
Ich sage nich, dass überall das Verbrechen lauert aber man könnte das bedenken und generell: "Augen ganz weit auf nicht nur im Straßenverkehr".
Der Vergleich mit dem Streit zwischen mir und dem Elektriker passt hier auch überhaupt nicht her, denn hier gings um was ganz anderes.
Ich weiß schon, dennoch konnte ich sowohl Dein Gefühl dabei verstehen aber auch die andere Seite ein Stück weit. Es geht ja, dass sich hinterher Keiner komisch vorkommt, wie es bei Dir ja war. Hätte man Dir das als Laie Alles und auch die Preise explizit erklärt hättest Du diesen Ärger nicht gehabt.
Mir geht es genau DARUM, um Klarheit und Verständlichkeit für den Kunden, und nicht darum, dass ich Jemanden nicht bezahlen oder ein größeres Schnitzel haben will.
 
A

Alessandro

Wenn etwas "überteuert", also bewusst von Qualität/Leistung/Marktpreis entfernt ist, kaufe ich es nicht
dann wirst du bei manchen Dingen aber ewig warten müssen oder sie erst garnicht bekommen.
Die Hersteller und Dienstleister in der Hausbau-Branche haben keinen Kundenmangel, weshalb sie Preise nach dem Motto "Friss oder Stirb"
 
P

pagoni2020

Bei uns lief der Küchenkauf so:

Anfangs bisschen geplant und halbseidene Angebote bekommen, hab ich mich entschlossen, das so transparent wie möglich zu machen:

Mit dem Keuchen Fruom (Extra so geschrieben, weil das hier sonst zensiert wird) meine Küche geplant und für nen Hersteller entschieden, bei uns Schüller 6er Raster.
Dann bin ich her gegangen, hab jeden Schrank festgelegt, inkl. Aufteilung der Auszüge.
Dazu alle Elektrogeräte selbst ausgesucht, ebenso die Fronten, Griffe und Steinplatte.

Mit diesen Angaben bin ich los und hab mir die Küche anbieten lassen.

1. kleines Möbelhaus aus der Gegend, da haben meine Eltern schon vor 30 Jahren eingekauft, Familienbetrieb, alles sehr nett.
2. Großes Möbelhaus, bekannt aus der Werbung mit dem großen roten Stuhl.
3. Anderes großes Möbelhaus.

Ersterer machte mir ein Angebot über ~21k€, Nach kurzer Rücksprache bekamm ich noch 300€ Nachlass, weil keine Planungsleistung für sie anfiel.
Mit der Richtschnur und nem sehr guten Gefühl bin ich zum Zweiten.
Der Wollte erst ~45k€, nur um mir dann nach einiger Diskussion die Küche für 35k€ anzubieten. Nachdem das alles unschön wurde, da er mir vorgeworfen hatte, dass ich ja eh nur ein Vergleichsangebot will, ging er nochmal zum Chef und kam mit 28k€ oder so zurück, aber nur an dem Tag.
Sag mal geht´s noch? Natürlich will ich ein Vergleichsangebot!!! In anderen Branchen völlig normal, ist das hier überhaupt nicht gern gesehen...
Ich bin dann sauer aufgestanden und hab abgelehnt mit der Ansage, dass mir das zu intransparent wäre und ich sowas nicht mitmache.

Der Dritte im Bunde bot mir von Anfang an die Küche für ~23,5k€ an. Nachdem ich der Frau abgesagt hatte, weil ich ein anderes besseres Angebot annehmen würde, wollte Sie wissen, wieviel wir zahlen, vl würde Sie noch mitgehen können.
Nachdem ich ihr aber das Angebot mitteilte, lehnte sie ab und riet mir, das Angebot anzunehmen. Haben wir dann auch gemacht und noch 2 Besteckeinsätze aus Eiche raus gehandelt.

Es ist wie bei allem anderen im Leben, nur noch krasse:
Wenn man nicht Äpfel mit Äpfel vergleicht, wird´s schwer, nen überblick zu bekommen. Mein Weg war lange und mühsam, allerdings hat es sich gelohnt. Noch dazu kommt, dass die Küche wirklich funktioniert und zum Arbeiten taugt.

@kbt09
Ich würd´s wieder so machen, oder eben Ikea.
Glückwunsch, auch dafür, dass Du den "Lohn" für Deine viele Arbeit bekommen hast mit einer guter Leistung und fairem Preis.
Durch das Hausbau-Forum warst Du in der Lage, einen quasi fertigen Küchenplan zu einer bestimmten Marke abzufragen. Das ist absolut super und zeigt den Wert des Forums, denn erst dadurch wurde der zitierte "Apfel-Apfel-Vergleich" erst möglich. Der gewöhnliche, zeitgestresste Kunde läuft rein und pengggg.
Option 1. war top, Option 3 wäre sicher auch gut gewesen aber Option 2 zeigt die erheblichen Risiken auf, die ja Realität sind, sonst würde man es dort ja nicht so vehement probieren. Und oftmals....zum Glück bei Dir nich.....klappt es leider und die Leute freuen sich über 5k "Erspranis" vom Mondpreis mit 45k !-
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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