Dämmung unter Estrich bei Altbausanierung mit Fußbodenheizung - Erfahrungen?

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A

AndreasBauer

Das Angebot ist noch nicht unterschrieben. Fairerweise muss ich sagen, dass ich dem Heizungsbauer keine speziellen Vorgaben gemacht habe und ich auch davon ausgehe, dass solche Punkte noch veränderbar wären.

Der monetäre Aufwand für Vakuumdämmplatten dürfte in keinerlei Verhältnis zu der möglichen Energieeinsparung stehen.
Das Gefühl habe ich leider bei den meisten Energiesparmaßnahmen, vor allem bei Altbausanierung. Energiesparen ist Luxus. Daher bleibt es auch vorerst bei einer Gastherme.

Lohnt sich denn die Fußbodenheizung-Systemplatte an Stelle der Biofaser Lochplatte, und statt der 20-5 Mineralfaser Trittschalldämmung im EG vielleicht 30mm XPS/EPS?
 
Dr Hix

Dr Hix

Einen ungedämmten Fußboden zum unbeheizten Keller zu dämmen (ob von oben und/oder unten) dürfte in jedem Fall finanziell sinnvoll sein. Hier reden wir über Kosten von <30€/m² (noch weniger, wenn man das selbst macht).

Vakuumdämmplatten liegen all in sicherlich bei deutlich >100€/m². Das ist, soweit ich das sagen kann, überhaupt eine sehr aufwendige Geschichte, da du die Platten logischerweise nicht zuschneiden kannst. Es muss also vorab exakt geplant und auf deine Bedürfnisse hin produziert werden.

Ein, wie auch immer gerartetes, "Spezialsystem" für die Fußbodenheizung wird am Ende immer teurer kommen als die klassische Variante mit Naßestrich. Bei rund 10cm Fußbodenaufbau sehe ich persönlich da auch keine Notwendigkeit für. Etwa 2cm für die Rohre, dazu 3,5 - 4,5 cm Überdeckung durch den Estrich und 1,5 - 2,0 cm für den Belag, lässt dir 20-30mm für Dämmung unterm Estrich. Kostenpunkt hier bei uns "auf dem Land" ~30€/m² für die Fußbodenheizung und noch mal 15€ für den Estrich zzgl. Bodenbelag.

Wenn du nun 30mm PUR als Material wählst und unter der Kellerdecke weitere 60mm erübrigen kannst, erreichst du insgesamt einen U-Wert von < 0,25 und könntest die Maßnahme sogar durch die KFW fördern lassen.

Im OG nimmst du dann EPS Trittschalldämmung in maximal möglicher Stärke; günstiger gehts nicht.

Das Paket aus dem Angebot scheint mir aus der ökologischen Ecke zu kommen. Wer das Geld dafür über hat und für den X5 in der Einfahrt Buße tun möchte, soll das nehmen. Einen Mehrwert hat das imho nicht
 
D

dertill

Das Gefühl habe ich leider bei den meisten Energiesparmaßnahmen, vor allem bei Altbausanierung. Energiesparen ist Luxus. Daher bleibt es auch vorerst bei einer Gastherme.
Investitionen zum Energiesparen sind kein Luxus sondern rechnen sich in vielen Fällen. Es gilt dabei immer die effizientesten Maßnahmen zuerst durch zu führen. Wer alles ausreizen will, zahlt am Ende natürlich darauf, aber bei einem 60er Jahre Bau gibt es in der Regel sehr viel Potential für Investitionen, die sich nach 3-10 Jahren selbst bezahlt machen.

Der Umstieg von einer Gastherme auf irgendwas anderes, weil es grad hipp ist (Wärmepumpe?) wird sich zum Beispiel in deinem Fall wohl kaum bis gar nicht rechnen.

Lohnt sich denn die Fußbodenheizung-Systemplatte an Stelle der Biofaser Lochplatte, und statt der 20-5 Mineralfaser Trittschalldämmung im EG vielleicht 30mm XPS/EPS?
Ein, wie auch immer gerartetes, "Spezialsystem" für die Fußbodenheizung wird am Ende immer teurer kommen als die klassische Variante mit Naßestrich

Wie Dr Hix schon gesagt hat: Eine Fußbodenheizung zählt jetzt nicht zu den Investitionen zum Energiesparen sondern zur Komforterhöhung und kostet auch mehr.
Ohne Fußbodenheizung kann man Holzdielen auf Lagerhölzern und dazwischen Dämmung verlegen oder Dämmung + Trockenestrich + Belag.
Für die Fußbodenheizung gibt es auch verschiedene Herangehensweisen, nicht alle sind teurer und viele einfacher, als die Neubauvariante mit Tackerplatte und gegossenem Estrich. Ein Trockensystem hat aber eine geringere Aufbauhöhe als mit gegossenem Estrich und ermöglicht entsprechend bessere Dämmung nach unten.
Vorschlag mit Eigenleistung: Bauplatten (Zementbeschichtete, Glasfaserarmierte XPS-Platten von z.B. WEDI oder Jackodur) vollflächig verkleben, Fußbodenheizung Kanäle einfräsen, Leitungen verlegen, verspachteln und mit Belag bekleben (Parkett oder Fliesen). 8 cm Dämmung, günstig und schnell. Es gibt auch Trockensysteme die z.B. Holzdielen einfach in die oberste Schicht der Dämmung zwischen den Lagerhölzern eingearbeitet werden. Auch maximale Dämmung und schnell fertig.

PS: Im EG, wenn nur der Keller drunter ist, brauchts keine Trittschalldämmung.
 
Zuletzt aktualisiert 29.03.2024
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