Naturkeller / Erdkeller

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D

Danatos

Hallo zusammen,
ich wollte euch nach euren Meinungen und Erfahrungen zum Thema Naturkeller / Erdkeller befragen.
Nach einem Erbfall steht in der Familie ein Haus leer, kurze Eckdaten:

Baujahr ca. 1900
1/12 stock
keine Außendämmung
keine Dachdämmung
Natur / Erdkeller mit Tauchpumpe
Lehmstrohdämmung EG zu OG
1 fach Verglaste Holzrahmenfenster

nun zu meiner Frage, in diesem besagen Keller ist eine Heizungsanlage eingebaut auf betonierten Boden,diese ist seit mehreren Jahren nicht mehr in Betrieb. Ca 40 qm des Kellers ist ein Naturboden, das bedeutet in der Mitte von dem Raum wurde ein Loch gegraben und eine Tauchpumpe eingesetzt.
Der Keller ist immer feucht, die auf dem Lehm/Sand Boden aufliegenden "Terrassen platten" sind immer nass.
die Kellerdecke ist recht einfach mit sehr altem Dämm Material gedämmt worden, man sieht die Tragbalken des EGs.
Kennt ihr dieses Problem oder habt ihr Erfahrungen / Ratschläge? Kann man das Haus so überhaupt ausbauen, sprich neues Dach ( Dachstuhl sehr marode), neues Bad mit kompletter neuer Verrohrung usw..

Ich werde ein paar Fotos hochladen.

Ich bin für jeden Hinweiß sehr dankbar.

Gruß
Daniel
 
AOLNCM

AOLNCM

So ein "Keller" ist bei einem ca. 100 Jahre alten Häusern nicht ungewöhnlich.
Die Heizung wird aufgrund fehlender Anschlüsse mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Ölheizung sein. Diese durfte nur in Verbindung mit einer Ölauffangwanne verbaut werden, daher wurde im Heizungsraum "betoniert".

Wenn ihr unbedingt die Immobilie behalten wollt, solltet ihr zusehen, dass ihr die Feuchtigkeit im Keller nach Möglichkeit reduziert.
Da gibt es alles mögliche auf dem Markt, technische Entwässerung durch Drainagen, chemische Injektionen. Google mal nach "Trockenlegung Keller".
Man kann auch den restlichen Boden versiegeln.
Am besten von mehreren Fachfirmen konsultieren lassen.

Bevor ihr alles versiegelt, versucht in Erfahrung zu bringen, ob euer Wasseranschluss in den letzten 30-40 Jahren erneuert wurde.
Früher wurden Wasserleitungen aus Blei verbaut.
 
Musketier

Musketier

Ich würde erst mal mit einem Fachmann durchgehen und prüfen lassen, ob das Haus überhaupt erhaltenswert ist, oder ob das nicht eher ein Fass ohne Boden wird.
 
11ant

11ant

die Kellerdecke ist recht einfach mit sehr altem Dämm Material gedämmt worden, man sieht die Tragbalken des EGs.
Was meinst Du dabei mit Tragbalken ? - da gab es ja verschiedenerlei Decken"Systeme" ...

Ich vermute, das Haus beherbergte nur den Haushalt des Erblassers, und hat nun eigentlich keine konkrete Verwendung mehr (?)

Leerstand ist immer ein Substanzrisiko für ein Gebäude, das gilt sinngemäß auch für Teilleerstand (ewig nicht genutzte Räume, bzw. daß nur Trödel darin lagerte). Bei der Sinnhaftigkeit von Instandsetzung spielt daher immer mit, daß man die Immobilie danach auch wieder bewirtschaftet.

Grundsätzlich sagt weder das Baujahr noch die baujahrstypische Bauweise noch ein kränkelnder Keller im Einzelnen, daß es sich nicht lohne.

Vereinfacht kann man sagen, Sanierung kostet auf jedes voll ersetzte Teil (Rohre, Putz, Fenster usw.) gesehen so viel wie wenn man diese für einen Neubau benötigt hätte. Aber immer plus Abrissaufwand für das, was vorher dort war. Entweder spart man den an anderen Stellen (dadurch daß diese so bleiben können, oder mit geringem Aufwand wieder zu ertüchtigen sind) wieder ein, oder es kostet eben in der Summe mehr. Einen Keller trockenzulegen kann ebensoviel Aufwand sein, wie einen neuen Keller auszuschachten.

Häufig haben so alte Häuser schöne Details, wie z.B. Bodenfliesen im Eingang; und auch alte Ziegel sind gefragt. Alte Türen und Fenster können sich noch für 3D-Scans nützlich machen, um dergleichen authentisch nachzubauen. Insofern sollte man beim Abriss nicht einfach "kaputthauen".
 
Zuletzt aktualisiert 24.04.2024
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