Bodenbelag im Esszimmer richtig umsetzen

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raspido

Guten Abend,

mein zweites neues Projekt was ich habe ist, den Richtigen Bodenbelag fürs Esszimmer finden.

Erstmal zur Konstruktion und Zustand des Bodens. Es handelt sich um eine Balkenkonstruktion, auf der Dielen montiert wurden, welche ich mit den Balken verschraubt habe um Knarren zu vermeiden / zu beheben. Um eine Glatte Oberfläche zu bekommen habe ich den gesamten Boden mit 15mm OSB Verlegeplatten und Trittschall (Trittschall zwischen Dielen und OSB Platten) ausgelegt. Die Platten sind mit einem Versatz von ca. 80 cm Verlegt worden. Um zusätzliche Stabilität zu bekommen habe ich die Platten verschraubt und verleimt. Der Raum hat ca. 16m² und ich habe für die Verschraubungen (Diele auf Balken & OSB mit Dielen und Balken) insgesamt ca. 600 - 650 Schrauben verarbeitet.

Nun überlegen wir, was wir als Bodenfläche fürs Esszimmer nehmen sollen und sind als eine Möglichkeit auf die Idee Fliesen gekommen. Bei Fliesen sind wir auf einen Typ gestoßen im Format 60x30cm in Holzobtik. Nun ergibt sich die Frage, ist die Unterkonstruktion an sich zum Fliesen geeignet, nach entsprechender behandlung mit Haftgrund oder ähnlichem. Oder sollte man ggf. eher über eine andere Art oder Formatgröße an Bodenbelag nachdenken? Bzw. gibt es gewisse zwischenschritte die ich ggf. bedenken sollte? Bzw. machen müsste, wie zusätzliche Materialien und co?

Eigentlich war wie im Wohnzimmer ein Clickparkett geplant nur, sieht man dort schon die ersten Kratzer und der gleichen drin (Nicht super schlimm aber wenn wie man es weiß und Licht ungünstig drauf fällt, sieht wie man es). Daher dachten wir über Fliesen nach, da die recht robust sind und zugleich pflegeleicht.


Michael
 
Treppauf

Treppauf

Einige Dinge fallen mir auf,

1.) 650 (wirklich?) Schrauben verarbeitet, nun ja viel hilft nicht immer viel. Von Trittschall kann da wohl nicht mehr die Rede sein.

2.) Das Fliesenformat von 60x30 cm auf OSB verklebt bedarf eines sehr mutigen Fliesenlegers der dafür eine Gewährleistung übernimmt.

3.) Fliesen in Holzoptik ist eine Geschmacksfrage, ich finde die einfach grässlich.

4.) So "robust" sind Fliesen in Holzoptik auch nicht, das diese weniger kratzempfindlich sein sollen ist eine irrige Annahme bzw. ein Gerücht.

Kleine Kratzer auf dem Bodenbelag gehören einfach dazu und sind Ausdruck der natürlichen Unbeständigkeit des Lebens oder der Natur. Das Absolute gibt es nicht...
 
KlaRa

KlaRa

Moderator
Hallo "Raspido".
Das von Dir gewünschte Fliesenformat wird Probleme aufwerfen.
Die Fachregeln sagen, dass ein Format von 30cm x 30cm auf Holzspanplattenuntergründen problemlos verlegt werden kann, doch bei größeren Formaten gibt es keine Gewährleistung für eine spätere Rissfreiheit.
Eine Einschränkung dieses Risikos wird auch durch sogenannte Entkopplungsmatten keinesfalls neutralisiert! Die Gefahr geht vielmehr von Biegemomenten des Untergrundes aus, und da sind Entkopplungsmatten die Grenzen gesetzt.
Es gibt die Möglichkeit der Wahl eines kleineren Fliesenformates oder man wählt einen sogenannten Dekorbelag mit Steinmuster. Falls Du keine Fugen (auch in optischer Hinsicht) magst, da würde sich ein Synthesekautschukbelag in einer der vielen Steinoptiken anbieten.
Es gibt viele (Ausweich)Möglichkeiten. Lasse Dich einfach einmal in einem Fachgeschäft beraten.
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Gruß: KlaRa
 
R

raspido

Ja okay dann weiß ich Bescheid. Also Format auf 30*30 maximal reduzieren. Aber wir müssen uns das eh nochmal genau durch den Kopf gehen lassen. Ob es wirklich Fliesen werden oder irgendwas anderes. Bei Fliesen (Feinsteinzeug) war eigentlich eine Überlegung gewesen, weil die relativ robust sind und dazu Pflegeleicht bei Feuchtigkeit und der gleichen.



Michael
 
KlaRa

KlaRa

Moderator
Hallo Michael. Robust und Feuchteunempfindlichkeit sind zwei unterschiedliche Betrachtungsrichtungen!
Die mechanische Belastbarkeit ist bei Fliesen sicherlich hoch.
Aber noch einmal: schaue Dir doch bitte einmal Synthesekautschuk-Bodenbeläge (von FORBO) an. Zu keramischen Fliesen, von den optischen Eigenschaften her und auch von der Seite der mechanischen Belastbarkeit sehe ich den Belagstyp immer als eine sehr gute Alternative an!
Und Feuchtigkeit? Die hat auf Holzwerkstoffuntergründen ohne eine Alternative Abdichtung ohnehin in überhöhter Dosis bei Fliesen dort nichts zu suchen.
Ein Synthesekautschukbelag würde beide Aspekte erfüllen:
a) hohe mechanische Belastbarkeit und zudem
b) Flüssigkeitsdichtigkeit in der Fläche, wenn die Bahnenkanten thermisch abgedichtet werden (das müssen sie nach DIN 18365 nicht, das ist aber zu empfehlen)
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Gruß und gutes Gelingen: KlaRa
 
Zuletzt aktualisiert 18.04.2024
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