Extrem hoher Pelletsverbauch (200kg in 3 Tagen) bei Kfw70 Mehrfamilienhaus!

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AOLNCM

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@Saruss
Er hat ein Mehrfamilienhaus, damit ist der Verbrauchervolumenstrom um vielfaches größer als Wärmeerzeugervolumenstrom.
Die Wärmenergie aus dem Erzeuger wird wahrscheinlich durch eine hydraulische Weiche an die Fußbodenheizung übertragen.
Auch wenn die Heizkurve bei Minustemperaturen theoretisch auf hohe Vorlauftemperaturen regeln sollte, praktisch wird die max. Vorlauftemperatur in Fachman ebene wahrscheinlich bei 45-55°C begrenzt sein.
 
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@rudiherbert
Das ist halt Theorie und Praxis.
Theoretisch müsste bei dir das rauskommen:

55kWh/m² x 550m² = 30250 kWh/a
1kWh= 0,2kg Pellets
30250 kWh/a x 0,2kg Pellets = 6050kg Pellets
Entspricht:
Januar 23% -> 1,4 to
Februar 11% -> 0,67 to
März 8% -> 0,5 to
April 1% -> 0,06 to
Mai 0% -> 0 to
Juni 0% -> 0 to
Juli 0% -> 0 to
August 0% -> 0 to
September 0% -> 0 to
Oktober 4% -> 0,25 to
November 11% -> 0,67 to
Dezember 19% -> 1,15 to

Ob sich das ab dem zweiten Jahr einpendelt? k.A.
 
L

Legurit

55 kWh Primärenergie herangezogen zur Bestimmung der Energieeinsparverordnung-Schwelle bei Pelletheizung bedeutet doch nicht 55 kWh Energiebedarf, oder steh ich auf dem Schlauch?
 
A

Alex85

t. Energieausweis soll der Bau 55kw Primärenergie benötigen. Das wäre ca. 6 To. Pellets im Jahr. Und nicht fast das dreifache.
Eben nicht. Steht auch schon auf Seite 1.
Was du suchst, ist der Endenergiebedarf. Mit diesem kannst du umrechnen, wieviel Brennstoff zu brauchen wirst, um die Hütte zu wärmen und Warmwasser bereit zu stellen.
Der Primärenergiebedarf erweitert die Formel zur Berechnung des Endenergiebedarfs um den Primärenergiefaktor des Brennstoffes. Dieser Faktor drückt aus, wieviel zusätzliche Energie in der gesamten Prozesskette aufgewendet wird, um den Energieträger zu gewinnen. Er wird durch Normen festgelegt und ist veränderbar. So ist Kohle schürfen aufwändiger als ein Pellet herzustellen. Zudem ist es politisch gewollt, lieber heimisches Holz zu verheizen (da klimafreundlicher), anstatt chinesische Braunkohle. Kohle hat daher den Faktor 1.1, Holz 0.2. Strom lag bis Ende 2015 übrigens noch bei 2.4 - also eher ungünstig - und seit Anfang 2016 bei 1.8. Das führt dazu, dass mit Wärmepumpen niedrigere Primärenergiebedarf attestiert werden können, somit das Erreichen von z.B. KFW Standards einfacher wird. Politischer Wille. Andersrum führt es dazu, dass man KFW 55 mit Gasheizung (haarscharf) nicht mehr erreicht, ohne eine zusätzliche regenerative Energiequelle einzumixen (-> Solarthermie).
Wenn du den Endenergiebedarf her nimmst und diesen mit dem Primärenergiefaktor multiplizierst, kommst du auf den Primärenergiebedarf. Dh. konkret, dass das, was du bisher anhand des Primärenergiebedarf an Verbrauch in Form von Pellets in Tonnen ausgerechnet hast, durch 0.2 zu dividieren ist bzw. mit Faktor 5 zu multiplizieren ist, um eine Verbrauchsprognose auf Basis des Energieausweises vorzunehmen.

Endenergie Qe = Nutzenergie Qn + Anlagenverluste
Primärenergie Qp = Endenergie Qe × fp

Aber fernab der Rechnerei, wundert mich trotzdem die "Überraschung", die du zu erleben scheinst.
Wenn du im Sommer, mit Unterstützung von Solarthermie, 0.5to pro Monat verheizt hast, ist ein Anstieg auf 2to pro Monat in der kalten Jahreszeit doch weit davon entfernt, Überraschungen hervor zu rufen. Schließlich muss die Heizung nun zum einen das Haus wärmen (was erheblich mehr Energie benötigt, als die Warmwasser-Bereitung), zum anderen die Warmwasserbereitung übernehmen, was zuvor (fast) komplett die Solarthermie erledigte.
Hier im Forum waren Heizlastberechnungen zu lesen, in denen 6kW Heizlast attestiert wurden, davon etwa 1.5kw für Warmwasser (sofern mich mein Gedächtnis nicht täuscht). Nur mal um ein Gefühl zu haben, wieviel aufwändiger das Heizen des Hauses ist in Relation zur Warmwasser-Bereitung.
Warte mal ab, bis es wirklich kalt wird. Es wird nicht bei 2to pro Monat bleiben.
 
A

Alex85

55kWh/m² x 550m² = 30250 kWh/a
Die Gleichung kann nicht aufgehen, weil zum einen der Primärenergiebedarf als Verbrauchswert genutzt wurde, zum anderen die Wohnfläche angesetzt wird, was nicht korrekt ist. Die Flächenangaben im Energieausweis beziehen sich auf die gesamte Fläche innerhalb der beheizten Hülle (errechnet über das Volumen multipliziert mit einem fixen Faktor). Ergo Nutzfläche. Natürlich ist auch das wieder wunderbar ungenau, weil der fixe Umrechungsfaktor ungewöhnliche/verschiedene Deckenhöhen nicht berücksichtigt.
 
Zuletzt aktualisiert 23.04.2024
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