Grundstück am Hang; wer trägt die Abfangung-Kosten?

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Stefan G.

Stefan G.

Wir haben ca. 25 - 28 cm "aufgeschüttet". Besser gesagt sind jetzt so hoch wie unser einer Nachbar. Zum anderen Nachbar war uns das auch zu unsicher. Wir haben dann die ganze Grenze mit L-Steinen bestücken lassen. Jetzt ist es schön eingefasst und es kann nicht mehr viel passieren.
 
D

DG

Das eine ist die technische Lösung, das andere die rechtliche Zulässigkeit. Nicht alles, was technisch funktioniert, ist rechtlich zulässig, das muss man definitiv unterscheiden.

Im Bebauungsplan sollte es eine Angabe zur Veränderung der Geländeoberfläche geben, idR sind das +/-50cm oder auch +/-1m.
Alles was über diese spezifische Vorgabe hinaus geht und/oder partiell begrenzt ist, muss man sich im Detail ansehen und ggflls. speziell beantragen, vor allem in Grenznähe.

Das sind auch keine Bagatellen. Wir haben letztes Jahr ein BV (ganz normales Einfamilienhaus) betreut, wo die ursprüngliche Anfüllung zu hoch und in dieser Form auch nicht im Bauantrag dargestellt war. Also erst mal Baustopp, dann wurde neu aufgemessen, die Anfüllung partiell zurückgebaut, Lage vom Haus geändert, Bauantrag geändert und neu gestellt, Vermessungsleistungen hatten sich bis dahin verdreifacht - da sind 8 Wochen weg, ohne dass man am Bau weiterkommt. Von den Mehrkosten kann man in der Hauptsaison mit 4 Personen bequem in den Urlaub fliegen - solche Kosten haben die allermeisten Bauherren nicht eingeplant und zu dem Zeitpunkt hat man idR noch nicht mal mit dem Bau angefangen, sondern allenfalls den Mutterboden abgeschoben.

MfG
Dirk Grafe
 
P

Payday

@grafe: naja kommt halt darauf an, wer diese anfüllung vergurkt hat und wer was gebucht hat. ein Bauherr, der durch ein Bauunternehmen die komplette rohbaupase inkl. Erdarbeiten eingekauft hat, wird sicherlich keine Mehrkosten durch mess-, und abtragarbeiten bezahlen. wahrscheinlich waren Erdarbeiten Eigenleistung und die Bauherren haben sich knallhart verkalkuliert.
in deinen fall war wohl keine praktische Lösung gewünscht. wenn man zu hoch kam beim messen, hätte man ja fix mal "paar schaufeln" abtragen können, bis das Bauamt zufrieden ist. das dauert keine 8wochen sondern nen halben Tag. wahrscheinlich fehlen ein paar Details

Wir haben ca. 25 - 28 cm "aufgeschüttet". Wir haben dann die ganze Grenze mit L-Steinen bestücken lassen.
unser Garten-Landschaftsbauer meinte, das man ab grob 30cm Höhenunterschied irgendwann L Steine braucht. die sind deutlich teurer als normale Randsteine (bei Höhe 50cm ist meistens ende) und auch teurer beim einlegen. wenn die Höhe am ende eh angeglichen wird, sind L Steine too much. uns hat 30meter grenze setzen mit tiefbord (100x40x8 glaube von Rinn) gekostet. Ist Rinn teuer?

Arbeitslohn: 360€ + Material 230€ + MwSt = 700€ / 30m = 23,5€/Meter

die L-Steine kosten ja schon im Material mehr. am ende wird der andere Nachbar eh auffüllen und werden wohl auf gleiche Höhe kommen. (jeder füllt hier etwa 10-15cm gegenüber natürlicher Höhe auf, damit man nicht tiefer kommt wie fertigstraße)
 
D

DG

Es ging um Auffüllungen auf einem plötzlich stark abfallenden Grundstück, die mehr als 1m über der alten Geländeoberfläche waren. Das ist Bauen ohne Baugenehmigung, Rückbau ist durch Baustopp nicht möglich, weil erst mal die ursprüngliche Geländeoberfläche technisch/rechnerisch rekonstruiert werden sollte. Messen konnte man das ja nicht mehr, sondern nur durch andere Quellen und Annahmen rekonstruieren. Im Bauantrag waren zu wenige Höhen angegeben und auch nur geplante Höhen.

Erst dann konnte man festlegen, wie viel er wieder zurückbauen musste. Dazu wie gesagt komplette Änderung des Bauantrages incl. Höhe und Lage des Gebäudes - wie Du das in einem halben Nachmittag hinbekommen willst, bleibt Dein Geheimnis.

Das hat allein bei uns Mehrkosten im vierstelligen Bereich ausgelöst. Rückbau, neuer Bauantrag, zus. Architektenleistungen kommt dann noch obendrauf.
 
P

Payday

dieser Baustopp wurde aber doch nur ausgelöst, weil irgendwer das Amt eingeschaltet hat. hätte man den Fehler selber gemerkt und wieder etwas abgetragen, hätte doch nie jemand danach gekräht. wenn man das so nicht einmal mehr messen kann, ist das doch nur korrinthenkackerei. ein plötzlich stark fallendes Gelände war sicherlich vor der Bauantragserstellung schon vorhanden und hätte doch gleich mit berücksichtigt werden müssen. (ansonsten hätte es einen großen Erdrutsche geben müssen, dann wäre das Haus aber auch nicht gerade sicher).
ich weiss natürlich, das jemand vom Fach (mess ING) da natürlich super mega penibel darauf achtet. immerhin verdient er sein Geld damit. und wenn natürlich noch mehr Geld verdient werden kann, klar wird das Fass dann aufgemacht. die ganze Sache bei euch ist eskaliert, weil irgendwer es so richtig vergeigt hat. wenn Erdarbeiten beim Bauunternehmen inkl. waren (und keine Eigenleistung), müssen alle kosten ja beim Bauunternehmen aufgelaufen sein.
 
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Stefan G.

Stefan G.

unser Garten-Landschaftsbauer meinte, das man ab grob 30cm Höhenunterschied irgendwann L Steine braucht. die sind deutlich teurer als normale Randsteine (bei Höhe 50cm ist meistens ende) und auch teurer beim einlegen. wenn die Höhe am ende eh angeglichen wird, sind L Steine too much. uns hat 30meter grenze setzen mit tiefbord (100x40x8 glaube von Rinn) gekostet

Arbeitslohn: 360€ + Material 230€ + MwSt = 700€ / 30m = 23,5€/Meter
Richtig, Wir haben ca. 35 Meter setzen lassen. Hat uns knapp 5.000€ gekostet. Erst wurde ein Graben entlang der Grenze erstellt, danach ein bisschen verdichtet, Beton eingefüllt und die L-Steine gesetzt.
Unser Garten-Landschaftsbauer meinte, dass ist für Ihn die einzige Lösung die über Jahre hält und er sicher sein kann dass nichts verrutscht. Naja wir haben auch geschluckt sieht jetzt aber wirklich sauber aus. Startet bei ca. 28 cm Plus und fällt bis zur Straße praktisch ohne Übergang langsam auf 0. Ca. 1 cm von der Grenze weggeblieben damit es keiner Ärger gibt.
 
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Zuletzt aktualisiert 25.04.2024
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