"Euphorie" finde ich übrigens in den meistens Fällen als eher weniger guten Ratgeber.
Nicht nur das hast Du gut gesagt!
Ich bin auch immer wieder euphorisch, wenn ich hier Häuser anderer Leute entwerfe bzw Grundrisse plane. Ich mache es für andere, aber selbst sehe ich natürlich auch den ein oder anderen Mehrwert, den ich bei einem Neubau hätte.
Ich habe aber nicht vor, nochmal zu bauen - eher ziehe ich citynäher in eine große Wohnung, ob zur Miete oder Kauf.
Das oben hatte ich vorhin geschrieben, bevor ich #20 gelesen habe.
Wir hatten erst ein Reihenhaus, dann die Doppelhaushälfte und dann das jetzige Haus. In der Doppelhaushälfte haben wir 6 Jahre gewohnt.
Da ist eine auf kurzer Zeit recht unsteter Gebrauch von Häusern. Immer eine Verbesserung durch eine unabhängigere Wohnform, aber „unnatürlich auffällig“ über eine kurze Dauer. Ich will das nur mal definieren - ohne Vorwürfe oder ähnliches. Während viele noch an das “man baut nur einmal im Leben“ glauben.
Nach dem Hausbau habe ich mein Gehalt fast verdoppeln können, aber das muss ich doch niemandeerklären.
Nein, das musst Du nicht. Das ist glückliche Fügung, Können, zur richtigen Zeit am perfekten Ort, gute Berufswahl..
es ist eher das Umfeld hier.
Doch nicht die Komfortzone
Es gibt keinen Grund was unser Haus betrifft, wohl eher das Wohnumfeld. Wir werden mittlerweile (vielleicht auch nur gefühlt) regelrecht beobachtet. Sobald hier etwas neues angeschafft wird, wissen es bereits die Nachbarn und andere bevor wir uns umgucken können und fragen dann auch „habt ihr im Lotto gewonnen oder was, ohh schon wieder ein neues xxxxx, das beste war „also jetzt seit ihr aber Größenwahnsinnig“, als ich mein Auto letztes Jahr gekauft habe..
Ich lass das mal kurz stehen.
deutlich Einkommensstärkere Gegend.
Jetzt wohnen wir in einem eher einkommensschwachen / normalem Stadtteil
Ich muss ehrlich sagen: ich habe noch nie darüber nachgedacht, in was für einem Dorf/Stadtteil wir leben. Ob einkommensstark oder -schwach.
Mich entsetzt das etwas.
Aber ja, ein 12 Jahre altes Neubaugebiet bei uns. Sozialhilfeempfänger gibt es wohl nicht. Viele Gutverdiener, aber auch schon viele Frührentner, Senioren mit gutem Budget, einige gut verdienende Familien. Unterm Strich wohl einkommensstark. Mein Mann und ich gehören nicht dazu. Wir sind aber auch keine Neider.
in einem Umfeld zu leben, wo einem der Dreck unter den Fingernägeln nicht gegönnt wird.
Oha!
Wenn man als "Bonze" im Eck gilt
Dabei reden wir nicht mal darüber, wir haben niemandem erzählt, dass wir ein neues Auto kaufen oder überhaupt irgendwas anschaffen.
Wenn man als Bonze im Eck gilt, dann liegt es meist daran, dass man das schlecht kommuniziert. ja, man braucht sich des Geldes nicht erklären, aber sich normal darüber zu öffnen, dass man sich endlich das gewünschte Cabrio gönnen kann, was man jetzt gleich abholen wird, dass man jetzt viel besser verdient und man sich nochmal dies und das leisten möchte, ggf mal eine Nachbarschaftsparty gibt, das gibt anderen dann das Gefühl, dass man nicht auf sie hinab blickt, dass man doch noch die alte ist usw.
Wenn man schweigt, dann sondert man sich auch bewusst ab. Das schaukelt sich dann auf die Dauer hoch, sodass man sich beobachtet fühlt, da um einen herum nur Neider wohnen, keine Gesprächsbasis mehr hat und die soziale Schere quasi gelebt wird.
Das mit dem Umfeld kann dir im neuen Umfeld auch passieren.
So ist es. Nicht jeder, der Geld hat, sich dort im Mühlendingsda einzukaufen, ist elitär oder lebt Wohlstand aus. Zum guten Zusammenleben gehören andere Dinge wie zb Respekt. Neid kann auch von denen kommen, die Kohle haben, aber nicht wissen, wie sie stilvoll damit umgehen können.
In jeder Straße wird es jemanden geben, en es schlechter oder besser getroffen hat.