Finanzrahmen abstecken, Empfehlungen zu Hausverkauf / Grundstücksauswahl / Neubau

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Yaso2.0

Yaso2.0

Beneiden Sie euch insgeheim?
vielleicht eher das Gefühl, als würden wir vom Glück verfolgt, wären bei anderen noch Pech hinzu kommt. Ich weiß es nicht.

Ist das noch Bremen oder eher Umland?
Die Bremer Grenze liegt 1km entfernt.

Ihr sagt, euch sind Freundschaften verloren gegangen. Ging das wirklich von denen aus oder habt ihr irgendwann nur keine Lust mehr auf das Gefühl euch erklären zu müssen?
Es ging nicht von uns aus. Wir haben sogar zu oft und zu viel erklärt, denke ich rückblickend. Ein neues Auto bei mir heißt ja nicht, ein neues Auto vom Band. Wir haben gebaut - ja, wir fahren schöne Autos- ja, aber ich lebe nicht protzig. Das kann ich auch gar nicht, dafür müsste ich mich total verändern oder verstellen.


Ich will nicht schon wieder Spielverderber sein, aber ich hab auch mal in einem großen Konzern gearbeitet.
Du bist nicht der Spielverderber. Mein Mann ist ein workaholic, er will nicht unbedingt mit 55 raus, aber sein Vater ist mit 52 verstorben, da möchte er sich die Option zumindest offen lassen.

Vielen Dank euch allen für eure Antworten, auch von meinem Mann, er hat sie alle mit mir zusammen gelesen.

Wir werden die Antworten jetzt mal jeder für sich ein paar Tage sacken lassen.
 
wiltshire

wiltshire

Die Gründe von deinem Mann kann ich schon nachvollziehen, wenn man mit 55 angemessen in Rente gehen kann... was gibt's besseres?
Och, Zum Beispiel Start-Up Unternehmer werden, sich in den Gemeinderat wählen lassen, Verantwortung für ein gesellschaftliches Projekt übernehmen - da gibt es viel, was als Alternative zum Rentnerdasein taugt, wenn die Kinder schon raus sind - kann ich berichten, bin aber auch „schon“ 56.
 
Y

ypg

"Euphorie" finde ich übrigens in den meistens Fällen als eher weniger guten Ratgeber.
Nicht nur das hast Du gut gesagt!
Ich bin auch immer wieder euphorisch, wenn ich hier Häuser anderer Leute entwerfe bzw Grundrisse plane. Ich mache es für andere, aber selbst sehe ich natürlich auch den ein oder anderen Mehrwert, den ich bei einem Neubau hätte.
Ich habe aber nicht vor, nochmal zu bauen - eher ziehe ich citynäher in eine große Wohnung, ob zur Miete oder Kauf.

Das oben hatte ich vorhin geschrieben, bevor ich #20 gelesen habe.

Wir hatten erst ein Reihenhaus, dann die Doppelhaushälfte und dann das jetzige Haus. In der Doppelhaushälfte haben wir 6 Jahre gewohnt.
Da ist eine auf kurzer Zeit recht unsteter Gebrauch von Häusern. Immer eine Verbesserung durch eine unabhängigere Wohnform, aber „unnatürlich auffällig“ über eine kurze Dauer. Ich will das nur mal definieren - ohne Vorwürfe oder ähnliches. Während viele noch an das “man baut nur einmal im Leben“ glauben.
Nach dem Hausbau habe ich mein Gehalt fast verdoppeln können, aber das muss ich doch niemandeerklären.
Nein, das musst Du nicht. Das ist glückliche Fügung, Können, zur richtigen Zeit am perfekten Ort, gute Berufswahl..

es ist eher das Umfeld hier.
Doch nicht die Komfortzone ;)
Es gibt keinen Grund was unser Haus betrifft, wohl eher das Wohnumfeld. Wir werden mittlerweile (vielleicht auch nur gefühlt) regelrecht beobachtet. Sobald hier etwas neues angeschafft wird, wissen es bereits die Nachbarn und andere bevor wir uns umgucken können und fragen dann auch „habt ihr im Lotto gewonnen oder was, ohh schon wieder ein neues xxxxx, das beste war „also jetzt seit ihr aber Größenwahnsinnig“, als ich mein Auto letztes Jahr gekauft habe..
Ich lass das mal kurz stehen.

deutlich Einkommensstärkere Gegend.

Jetzt wohnen wir in einem eher einkommensschwachen / normalem Stadtteil
Ich muss ehrlich sagen: ich habe noch nie darüber nachgedacht, in was für einem Dorf/Stadtteil wir leben. Ob einkommensstark oder -schwach.
Mich entsetzt das etwas.
Aber ja, ein 12 Jahre altes Neubaugebiet bei uns. Sozialhilfeempfänger gibt es wohl nicht. Viele Gutverdiener, aber auch schon viele Frührentner, Senioren mit gutem Budget, einige gut verdienende Familien. Unterm Strich wohl einkommensstark. Mein Mann und ich gehören nicht dazu. Wir sind aber auch keine Neider.

in einem Umfeld zu leben, wo einem der Dreck unter den Fingernägeln nicht gegönnt wird.
Oha!

Wenn man als "Bonze" im Eck gilt
Dabei reden wir nicht mal darüber, wir haben niemandem erzählt, dass wir ein neues Auto kaufen oder überhaupt irgendwas anschaffen.
Wenn man als Bonze im Eck gilt, dann liegt es meist daran, dass man das schlecht kommuniziert. ja, man braucht sich des Geldes nicht erklären, aber sich normal darüber zu öffnen, dass man sich endlich das gewünschte Cabrio gönnen kann, was man jetzt gleich abholen wird, dass man jetzt viel besser verdient und man sich nochmal dies und das leisten möchte, ggf mal eine Nachbarschaftsparty gibt, das gibt anderen dann das Gefühl, dass man nicht auf sie hinab blickt, dass man doch noch die alte ist usw.
Wenn man schweigt, dann sondert man sich auch bewusst ab. Das schaukelt sich dann auf die Dauer hoch, sodass man sich beobachtet fühlt, da um einen herum nur Neider wohnen, keine Gesprächsbasis mehr hat und die soziale Schere quasi gelebt wird.
Das mit dem Umfeld kann dir im neuen Umfeld auch passieren.
So ist es. Nicht jeder, der Geld hat, sich dort im Mühlendingsda einzukaufen, ist elitär oder lebt Wohlstand aus. Zum guten Zusammenleben gehören andere Dinge wie zb Respekt. Neid kann auch von denen kommen, die Kohle haben, aber nicht wissen, wie sie stilvoll damit umgehen können.
In jeder Straße wird es jemanden geben, en es schlechter oder besser getroffen hat.
 
T

Teimo1988

Och, Zum Beispiel Start-Up Unternehmer werden, sich in den Gemeinderat wählen lassen, Verantwortung für ein gesellschaftliches Projekt übernehmen - da gibt es viel, was als Alternative zum Rentnerdasein taugt, wenn die Kinder schon raus sind - kann ich berichten, bin aber auch „schon“ 56.
Gut das ist jetzt die Definition von Rente. Ich meinte damit nicht mehr arbeiten zu müssen, da man finanziell durch ist. Das man dann noch was anderes macht und nicht nur im Liegestuhl liegt war jetzt für mich schon auch klar.
 
A

Arauki11

@Yaso2.0 Vielen Dank für diesen interessanten Thread und insbes. auch für Deine eigene Offenheit sowie das Zulassen und auch Interesse an den teils konträren Gedanken.

Ich denke, dass Viele unter uns ähnliche Gedanken haben/(schonmal) hatten oder noch haben werden.
Nach versch. Wirrungen haben wir uns hier in einer Siedlung in einem sächs. Kuhdorf 2020/21ein modernes Haus gebaut und insofern sind mit Deine Gedanken/Erfahrungen nicht fremd. Wir unterscheiden uns zumindest durch unser höheres Alter in der Siedlung, dann noch ein "anderes" Haus, E-Autos, erkennbar freieres Gedankengut und schon fällt man wohl auf, obwohl man eigentlich nur seine Ruhe möchte (denken wir zumidest). Dazu bin ich noch "Wessi", was hier leider immer nich wirkt, dass meine Frau "Ossi" ist und für uns das überhaupt keine Rolle spielt hilft da wohl wenig; vermutlich denkt man, wir sind einfach reich typisch) Wessi eben. So einige solcher Gedanken kenne ich sogar, da wir sie im Original gehört haben aber inzwischen leben wir ganz gut damit.
Mit der Antwort "Umfeld" hast Du im Grunde meine vielen Fragen beantwortet und das kann ich auch verstehen.

Ich glaube (ich weiß es aber nicht sicher), dass man irgendwann die Antennen weiter ausfährt und vlt. auch mehr Missgunst vermutet, als si da ist. Ich wollte irgendwann fast nicht mehr einkaufen gehen um mir dort nicht wieder irgendeinen blöden Kommentar anhören zu müssen, nur weil ich im Süden Deutschlands geboren bin. Irgendwann habe ich dann gemerkt, dass ich in Gedanken auch unfair werde und Leuten Gedanken unterstelle und das wollte ich ja auch nicht.

Ob das nun dieses Thema ist oder reich/arm, schwarz/weiß oder sonstwas ist es eben so, dass Du überall auf Kleingeistigkeit treffen kannst, im Villenbezirk ebenso wie im Plattenbaubezirk; insofern empfinde ich die Frage nach Bauform Bungalow oder Baumhaus als eher nachrangig bei Dir.
Wahrscheinlich ist es eine sinnvolle Übung, zumindest einen ernsthaften Versuch wert, seine eigene Haltung oder Umgang mit dem Umfeld selbstkritisch zu überprüfen und Wege zu finden und zu üben, wie man damit "schadlos" umgehen kann bzw. diesem weit weniger Raum zugesteht. Vielleicht gibt man sich auch eine bestimmte, ernsthafte Zeit dafür, denn kein Neubauprojekt kann Dich vor komischen Umständen schützen.
Wenn es irgendwann wirklich nicht mehr passt, dann ist die Tochter ja zumindest schon kurz vorm Abflug und ihr könntet Euch sogar etwas Schickes mieten, um flexibel zu bleiben und/oder auszuprobieren bzgl. passendem Umfeld.
Wie es sich bei Deinem Mann entwickeln wird weiß Niemand, nicht mal er selbst. Fast Alle stellen sich die Umstände des Ruhestandes meist anders vor als er dann tatsächlich sein wird.
Obwohl wir hier recht schick und höchst komfortabel wohnen reden wir immer wieder über mögliche oder evtl. nötige Veränderungen und suchen ebenso nach der eierlegenden Wollmilchsau für unser künftiges Wohnen.

Das gedankliche in Bewegungbleiben empfinde ich als wichtig, damit man dann nicht erstarrt, wenn sich irgendwann eine wirklich tolle Chance bietet.
 
M

MachsSelbst

(...)
Du bist nicht der Spielverderber. Mein Mann ist ein workaholic, er will nicht unbedingt mit 55 raus, aber sein Vater ist mit 52 verstorben, da möchte er sich die Option zumindest offen lassen.
(...)
Man kann auch mit Mitte/Ende 50 ruhiger machen, es muss nicht gleich die Rente sein. Mein Plan ist, dass ich mit Anfang 50 in den öffentlichen Dienst oder zu einem ruhigen Stadtwerk (TvÖd also quasi auch öffentlicher Dienst) wechsele... 60, 70 Stundenwochen auf Anlage, das werd ich nicht bis zur Rente machen können...
Gerade Workaholics fallen dann in ein sehr, sehr tiefes Loch.
So viel kann man in seiner neu gewonnenen Freizeit gar nicht anstellen, dass einen das komplett ausfüllt.
 
Zuletzt aktualisiert 30.09.2025
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