Keine Baugenehmigung - Splittersiedlung, Naturschutz, Außenbereich

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H

Hausbauer3000

Hallo Hausbauforum-Gemeinde,
ich fasse mich mal kurz, damit niemand ellenlange Texte lesen muss:

Mein Bauantrag für ein Einfamilienhaus wurde abgelehnt weil:
- Außenbereich ( obwohl links daneben ein Einfamilienhaus steht und 2 Grundstücke weiter eine Siedlung ist wo andere Einfamilienhaus´s stehen
- Ein Hausbau würde dem Naturschutz entgegenstehen
- Es wäre die Verfestigung einer Splittersiedlung
- Eine Zusage würde andere Baubegehren wecken.

Abgesehen das alle Anschlüsse bereits am Grundstück anliegen und dort bis 2000 ein Einfamilienhaus stand, fässt sich jeder Mensch, der die Lage kennt, an den Kopf und fragt sich was das Bauamt sich dabei gedacht hat.

Was würdet ihr nun tun? bzw. habt ihr Erfahrungen mit ähnlichen Fällen und wie sind diese ausgegangen?

Merci
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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
P

Proeter

Hallo Hausbauer3000,

was für eine blöde Situation! Nun, Außenbereich ist immer sehr problematisch und genau die 4 Gründe mit denen zu dein Bauamt zitierst sind auch die, die nahezu immer vorgebracht werden.
Es gibt es ja die bekannten Ausnahmen (Landwirtschaft, jahrelang selbstbewohnter Bestand etc.), die aber bei dir nicht zutreffen.
Es gibt hier im Forum tatsächlich ein Mitglied @Ilef123, das es geschafft hat - allerdings war da zum Zeitpunkt des Bauantrags noch ein Bestandsgebäude. Das war zwar eine Ruine, aber das Grundstück war eben nicht leer.

Ich weiß, du wolltest dich kurz fassen, aber ohne Kontext kommen wir hier nicht weiter. Folgende Informationen könnten erfahrenen Mitgliedern helfen, deine Situation einzuschätzen:
- In welchem Bundesland ist das Grundstück?
- Wie bist du an das Grundstück gekommen?
- Hast du bereits vor dem Erwerb (oder vor dem Bauantrag) mit dem Bauamt gesprochen?
- Wann wurden die letzten Häuser in der Umgebung gebaut?
- Wie weit ist es von der Außenbereichslage in allen Richtungen bis zum nächsten Innenbereich?

Insb. die letzte Frage (verbunden mit deiner Aussage "fässt sich jeder Mensch, der die Lage kennt, an den Kopf") könnte ggf. ein Ansatz sein. Ich hatte auch mal überlegt ein Haus zu kaufen, dass in einer Siedlung aus ca. 20 Häusern, stand. Diese Siedlung war aber Außenbereich, obwohl an einer Seite direkt eine Innenbereichssiedlung angrenzte und an der anderen Seite ebenfalls (nur durch eine Bahnstrecke getrennt). Da war vom Außenbereich nichts zu spüren. Allerdings hat das Bauamt kein Entgegenkommen erkennen lassen, weshalb ich es dann gelassen habe.
 
Tassimat

Tassimat

fässt sich jeder Mensch, der die Lage kennt, an den Kopf und fragt sich was das Bauamt sich dabei gedacht hat.

Was würdet ihr nun tun? bzw. habt ihr Erfahrungen mit ähnlichen Fällen und wie sind diese ausgegangen?
Und jeder der das Wort Außenbereich kennt fasst sich an den Kopf und fragt sich, warum du da versuchst ein Einfamilienhaus zu bauen.

Tjoa, ich würde da persönlich vorsprechen und bei allen vier Punkten ganz genau zuhören, ob und wie man dagegen was tun kann, was die wirklichen Bedenken sind.
Vermutlich ist die Situation aber durch den Außenbereich schon soweit zementiert, dass das Amt keine Möglichkeit der Genehmigung hat, selbst wenn die Mitarbeiter es wollten.

Einen Anwalt für Baurecht könnte man per Erstberatung (226€) auch mal konsultieren.
 
H

hanse987

Bin auch Besitzer eines Grundstücks was knapp im Außenbereich liegt. Die Leitungen liegen auch bis knapp vor dem Grundstück.

War im Dez 2020 mit dem Grundstücksbesitzer von nebenan für 1,5 h bei der Gemeinde um unsere Bauvoranfrage zu besprechen. Ergebnis war: Bauvoranfrage zurückgezogen und wir sollen uns das Bauen dort aus dem Kopf schlagen. Im Dez 2021 kam überraschend der Anruf vom Bürgermeister selbst, wir können mit dem Planen beginnen. Ein anderes Baugebiet am Ort wurde vom Bezirk abgelehnt und man hat zum Trotz hat unseren Bauwunschs am anderen Ortsende vorgelegt. Dieser fand zur Überraschung sofort Anklang mit einer mündlichen Zusage. Trotz allem wird es noch länger dauern bis die ganze Umwidmung man offiziell durch ist.

Ich kann nur raten so viele positive Kontakte den offiziellen lokalen Stellen zu knüpfen wie nur Möglich. Die sind zwar in der Regel von Entscheidungen an höherer Stelle abhängig, aber wenn die positiv hinter dem Projekt stehen, dann versuchen sie schon die Weichen in die richtige Richtung zu stellen. Vor allem braucht man einen langen Atem, den dies kann auch mal Jahre dauern.

Weil ich Bauantrag lese, habt ihr keine Bauvoranfrage am Beginn des ganzen gestellt?
 
Tolentino

Tolentino

Man braucht bei sowas verbündete in der Administration. Rechtlich ist da nichts zu machen, da ist die Lage eindeutig.
Es sei denn man wird Landwirt oder sowas.
 
Zuletzt aktualisiert 28.03.2024
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