Wunsch nach gemeinsamer Immobilie - akutell getrennt

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pagoni2020

Ich sage immer bei diesen Gedanken an den Worstcase (bei denen ich mich übrigens auch nicht wohl fühle): "Ich kenne weder mein noch dein zukünftiges Ich. Wir müssen uns gegenseitig vor diesen Personen schützen."
Dass sich bei sowas oft die Tiefen der Persönlichkeit der heutigen Ichs offenbaren, ist dabei ein unangenehmer aber wünschenswerter Nebeneffekt.
Aus meiner Sicht eine eventuell schmerzhafte aber notwendige Übung bevor man "sich auf ewig bindet". Und ja alle Konzepte, die daraus entstehen, sei es ausgeklügelter Ehevertrag mit Ausschlüssen hier und da sowie alles zusammenschmeißen und wir vertrauen auch unseren zukünftigen Ichs, haben dabei ihre Legitimität, solange beide Partner sich nicht genötigt und fair behandelt fühlen (Oder eben beide gleichermaßen unfair).
Yeppp, dem ist Nichts hinzuzufügen !
 
Tolentino

Tolentino

Bei der Gelegenheit fällt mir noch ein vielleicht passendes Zitat ein, ich wusste erst nicht mehr von wem, aber schnelles googeln hilft:
Aristide Briand (1862 - 1932) schrieb:
Ein Kompromiß ist dann vollkommen, wenn alle unzufrieden sind.
Oder auch:
Henry Kissinger schrieb:
Ein Kompromiss ist nur dann gerecht, brauchbar und dauerhaft, wenn beide Parteien damit gleich unzufrieden sind.
Wobei ich persönlich daran glaube, dass der Anspruch bei einer solchen Partnerschaft sein sollte, einen Konsens zu finden. Dann wären nämlich auch alle gleichermaßen zufrieden.

In diesem Sinne: Ein friedvolles Wochenende!
 
Zuletzt bearbeitet:
kati1337

kati1337

Ich sage immer bei diesen Gedanken an den Worstcase (bei denen ich mich übrigens auch nicht wohl fühle): "Ich kenne weder mein noch dein zukünftiges Ich. Wir müssen uns gegenseitig vor diesen Personen schützen."
Dass sich bei sowas oft die Tiefen der Persönlichkeit der heutigen Ichs offenbaren, ist dabei ein unangenehmer aber wünschenswerter Nebeneffekt.
Aus meiner Sicht eine eventuell schmerzhafte aber notwendige Übung bevor man "sich auf ewig bindet". Und ja alle Konzepte, die daraus entstehen, sei es ausgeklügelter Ehevertrag mit Ausschlüssen hier und da sowie alles zusammenschmeißen wir vertrauen auch unseren zukünftigen Ichs, haben dabei ihre Legitimität, solange beide Partner sich nicht genötigt und fair behandelt fühlen (Oder eben beide gleichermaßen unfair).
Das ist gut. Wir bauen in unserer Partnerschaft auch darauf, dass wir uns nahe genug sind, so dass sich unsere "zukünftigen Ichs" nicht unabhängig vom Partner entwickeln. In einer authentischen Partnerschaft in der Offenheit und Nähe gelebt wird entwickeln sich Persönlichkeiten normalerweise nicht unbeinflussbar und wahllos in irgendeine (negative) Richtung. Wenn dem letztendlich so sein sollte, dann hat man die Persönlichkeit des Partners entweder von vornherein fehleingeschätzt, oder die Nähe war doch nicht so ausgeprägt wie gedacht, oder nur einseitig. Diese Szenarien kommen in der Praxis natürlich relativ häufig vor, das sieht man auch an Scheidungszahlen. Es macht aber das komplexe Problem "Zukunft und Beziehung" etwas greifbarer.
Ich glaube ehrlichgesagt fest daran, dass 90% der Ehen nicht an mangelnder Kompatibilität scheitern, sondern an einem Defizit an Kommunikationsfähigkeit. Wenn ich dann hier solche Überlegungen lese, wer wie lange auf wessen Kosten mietfrei gelebt hat, und sonstiges "gegeneinander aufrechnen" geht bei mir immer schon eine rote Warnleuchte an.
 
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Altai

Gerade im Fall der Trennung, der oft auch mit Verletzung mindestens eines Partners, oft natürlich auch gegenseitig, einhergeht, wird man ganz andere Seiten an dem (ehemals) geliebten Menschen entdecken.
Über diese, mögliche, Situation vorher nachzudenken und eine Regelung auszuarbeiten, wenn sich die Beziehung in ruhigem Fahrwasser befindet, ist so verantwortungsvoll wie es nur sein kann.
 
P

pagoni2020

Es war sein, von der Mutter geerbtes Haus, das er schon mit in die Beziehung brachte (allerdings wohnte da noch seine Ex-Frau und die gemeinsame Tochter im Haus, dewegen wir zur Miete). Tatsächlich kam es für ihn nie in Frage, mich ins Grundbuch zu nehmen, das ist korrekt.
Verstehe, dennoch wäre es möglich/nötig gewesen, das "alte Leben" (Ex-Frau) klar abzuschließen und natürlich mit Dir etwas ganz Neues anzugehen, wie z.B. in einem neuen/anderen Haus und ohne diese alte Geschichte.
Wie schon geschildert mag ich selbst solche halbe Sachen nicht, denn an Deiner Stelle hätte ich mich nicht als gleichwertig im Haus fühlen können und verstehe daher Deinen Partner nicht. Da hat es wohl nicht an finanziellen Dingen gelegen, sondern eher an der fehlenden Bereitchaft des Partners, der diese Gemeinsamkeit strikt abgelehnt hatte.
Diese Konstellation, dass er bestimmt, wo gewohnt wird und auch das Wie (alleine im Grundbuch) bereitet mit Magenschmerzen; ich denke, da hätte man auch vorausschauend andere Möglichkeiten finden können aber gegen Starrsinn lässt sich eben schlecht angehen.
 
P

pagoni2020

Wenn ich dann hier solche Überlegungen lese, wer wie lange auf wessen Kosten mietfrei gelebt hat, und sonstiges "gegeneinander aufrechnen" geht bei mir immer schon eine rote Warnleuchte an.
....das verstehe ich absolut, wobei mir dieses ständig abwertende "Aufrechnen" nicht gefällt, mit der man einen SAnderen in eine schmutziuge Ecke stellt, während man selbst in der weißen, strahlenden Fläche steht. Das ist mir einfach zu platt.
Genauso sollten doch aber die Warnleuchten auch angehen, wenn Paare gar nicht oder nicht gerne darüber reden wollen, weil es ihre romantischen Vorstellungen verletzt. Ich würde meinen Kindern uind Schwiegerkindern absolut empfehlen, darüber zu reden, eben um nicht irgendwann festzustellen, dass man von etwas Anderem ausgegengen ist. Was ist daran verwerflich, darüber zu reden und warum bezeichnet man das so hässlich mit "aufrechnen", "geschäftstüchtig"? Man nimmt ja auch die bessere Dteuerklasse als Verheirateter. Ist das auch geschäftstüchtig, wenn man aus der Liebe Kapitalschlägt?
Gerade im Fall der Trennung, der oft auch mit Verletzung mindestens eines Partners, oft natürlich auch gegenseitig, einhergeht, wird man ganz andere Seiten an dem (ehemals) geliebten Menschen entdecken.
...und mit Abstand leider oft auch andere Seiten an uns selbst....
Über diese, mögliche, Situation vorher nachzudenken und eine Regelung auszuarbeiten, wenn sich die Beziehung in ruhigem Fahrwasser befindet, ist so verantwortungsvoll wie es nur sein kann.
Exakt - und zwar vorausschauend so, dass sich anschließend Niemand so schlecht behandelt fühlen muss und Keiner auch nur die Chance hat, den Anderen in so eine Lage bringen zu können, falls Menschen, Sichtweisen, Leben sich ändern. Das sollte m.E. da Ziel sein und ich mag den passenden Spruch dazu: "Die "schlimmen"Dinge immer gleich am Anfang ansprechen".
 
Zuletzt aktualisiert 20.04.2024
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