Weitebildung Architekt, Volljurist,...

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Zuletzt aktualisiert 26.04.2024
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G

guckuck2

Falls ihr quer meiner Ideen andere Vorschläge und Impulse habt...gerne.
Ja. Erstmal (fachkundig) analysieren, was wirklich bei dir klemmt.
Du wirst 10 Jahre oder mehr brauchen, wenn du dich komplett neu orientieren willst, um dein jetztiges Gehaltsgefüge wieder zu erlangen. Bis dahin ist Ebbe in der Kasse, Kreditwürdig biste dann auch nicht.
Das will gut überlegt sein.

Ansonsten, selbst in der IT, kann ich nur dringend raten die Konzernwelt zu verlassen (aber auch hier: erstmal forschen, was dich wirklich stört). Ab in den Mittelstand.
Vielleicht sogar ÖD, da ists mit dem Geld zwar nochmals schlechter, aber dafür 40h Woche, geregelten Urlaub, keine Anrufe um 22 Uhr.
Neulich ein Inserat gesehen, ich glaube Caritas oder so, suchen IT Leitung. Bezahlen nicht toll (stand sogar im Inserat), wirbt aber mit "Sinn".
Tatsächlich ist es wirklich befriedigender, wenn man weiß, wozu man arbeitet und das man auch eine Auswirkung sieht, anstatt Kennzahl X von 0,4 auf 0,3 zu verbessern.

Für mich kann ich nur sagen, einmal Konzern und nie wieder.
 
Zuletzt bearbeitet:
H

hampshire

Eindruck:
Du bist derzeit sehr unzufrieden und möchtest möglichst weit weg aus dem Umfeld. Das machst Du auch am Thema "IT" fest. Gleichzeitig hast Du keinen wirklichen Herzenswunsch, denn sonst würdest Du nicht bit diesen unterschiedlichen Alternativen kommen.

Erfahrung (mehrere krasse Wechsel im Berufsleben):
Das Lebensgefühl steigt nicht dauerhaft auf der Flucht aus einer unzufriedenstellenden Arbeitssituation. Man nimmt sich selbst ja immer mit und damit auch einen Teil des Problems. Die Rahmenbedingungen allein zu ändern reicht nicht. Die Auseinandersetzung mit den eigenen Lebenszielen, Stärken, Schwächen, Talenten und Interessen vor einem krassen Wechsel ob Aufgabenfeld oder Branche oder beides ist erfolgskritisch. Das Lebensgefühl steigt erst nachhaltig mit der Bewegung in Richtung der eigenen Lebensziele. Die erst einmal zu kennen ist sinnvoll - und ändern können die sich je nach Lebensabschnitt auch. Jeder Wechsel birgt Finanzrisiken, was für Menschen sehr unterschiedlich belastend sein kann und ein aufgebautes Polster hilft Ruhe zu bewahren.
Ich habe vor 2,5 Jahren den letzten krassen Wechsel gemacht, Alleinverdiener und mitten im Anfang des Hausbaus. Brauchte einen körperlichen Warnschuss. Habe dann einvernehmlich mit meinem Arbeitgeber in den Sack gehauen und mich priorisiert um Hausbau und das Erarbeiten meiner eigenen Ziele gekümmert - etwas gesellschaftlich sinnvolles wollte ich machen. Was ich heute als Selbständiger in einem halben Jahr erwirtschafte, hatte ich zu besten Zeiten in einem Monat. So what ist ja kein Wettrennen - wenn es reicht, reicht es eben.

Vorsichtiger Rat:
Finde heraus was Dich positiv bewegt - nicht was genau Du machen willst, sondern was Du damit verbindest und welchen Sinn das für Dich hat. Ein Zeichen dafür, dass Du reif für den Wechsel bist, wenn Dich die Zielgedanken mehr beschäftigen als die Fluchtursachen.

Chancen auf dem Arbeitsmarkt:
Wer macht was er will, das mit einer persönlichen Reife ausstrahlt und dadurch sehr klar und erkennbar auftreten kann findet seinen Platz auch mit 50 oder 60. So jemand ist nicht statistischer Durchschnitt und muss sich auch nicht an der statistischen Durchschnittschance messen lassen.
 
11ant

11ant

Zum Thema Architektur könnte ich mir vorstellen in Richtung Sachverständiger bzw. Bauleiter zu gehen. [...] Als Architekt an sich würde mir sicher die Baugenehmigungsplanung spaß machen, aber ob ich die Feinplanung gut machen würde.... ich weiss noch nicht ;-)
Das liest sich für mich aber klar wie ein Widerspruch: ein Bauleiter operiert in der Praxis der Feinplanung, wieso willst Du in der Theorie dann gerade die Feinplanung nicht ?
Genehmigungsplanung ist im Prinzip Entwurfsplanung plus Entwässerungsplanung, auf IT übersetzt also "Drucker einschalten", da rutschst Du gleich in den nächsten Bore-out ;-)
 
Y

ypg

Für mich kann ich nur sagen, einmal Konzern und nie wieder.
Mein Mann ist auch bei sowas. Vieles ist aber auch in der Behörde (ich) ähnlich. Letzteres hat den Vorteil, dass Du nicht unter dem Druck stehst, welcher Dir im Konzern gemacht wird. Man hat anderen Druck.
Aber viele Vergleiche sind ähnlich, Mitarbeiter, Teamleiter, Hierarchie... es gibt immer Fälle, da verstirbt ein Kollege auf der Toilette, Herzinfarkt oder eine ähnliche Berufskrankheit. Konzernbedingt?!

Manchmal denke ich, eine Arbeit mit weniger Verantwortung plus eine Nebenbeschäftigung auf 450€ beim Bäcker oder im Supermarkt umme Ecke ist ausgleichender und angenehmer als so ein Mist Teamleiter-Posten, wo Du noch gelobt wirst.

@saralina87
Auch Verwaltungsangestellte finden sich bei der Polizei, Auch in den interessanten Jobs.

Wer macht was er will, das mit einer persönlichen Reife ausstrahlt und dadurch sehr klar und erkennbar auftreten kann findet seinen Platz auch mit 50 oder 60.
Das sagt sich leicht. Ich glaube nicht daran. Als kaufm. Angestellter mit Qualifikationen und Berufserfahrung (auch innerhalb eines Konzerns) findest Du sehr schlecht eine Aufgabe mit 50+. Das ist die Erfahrung von Ex-Kollegen meines Mannes, die sich abfinden lassen haben. Die Rechnung geht da zur Zeit nicht auf.

Meine Meinung: Verwaltung, Kaufm. Angestellte, Medien, Marketing, IT, Arzthelfer, usw.: alles Berufe, wo die Betriebe auszuwechseln sind und sehr viel für die innere Befriedigung beitragen können.
 
Yaso2.0

Yaso2.0

Gäbe es denn evtl. etwas im aktuellen Konzern, worauf die hinarbeiten könntest? Mit 36 noch einmal 5-8 Jahre für Weiterbildungen zu investieren, um dann Gehalts- und Kompetenztechnisch ganz von vorne anzufangen, wird das ganze sicher auch nicht einfacher machen.

Ich habe 2017 eine Abfindungszahlung angenommen und den Arbeitgeber gewechselt.

Vor ca. 1 Jahr ging bei mir auch die Unzufriedenheit los. Dieses Mal wollte ich den AG aber nicht wechseln und habe mich mal umgehört, wer denn evtl in den nächsten 1-2 Jahren in Rente geht und ob da etwas dabei ist, was mich interessieren könnte.

Ich erfuhr, dass ein Kollege im Februar 22 in Rente geht. Sein Job interessiert mich sehr, ist in meinem Interessengebiet.

Ich habe mich dann für eine Weiterbildung angemeldet, um bestimmte Grundkompetenzen zu erlernen und habe diese im Dez. 20 abgeschlossen.

Vor 2 Monaten war ich in der Personalabteilung und erzählte, dass ich mich beruflich gerne verändern möchte, aber dass ich bei meinem AG bleiben möchte, ich erwähnte, dass ich eine Weiterbildung gemacht habe und legte mein Abschlusszertifikat vor.

Die Personalleiterin sagte, sie würde sich Gedanken machen und sich melden.

Letzte Woche traf ich Sie im Büro (haben momentan viel HO) und sie fragte mich, ob ich mir die Stelle des Kollegen vorstellen könnte, der bald in Rente geht ;)

Aktuell liegt der Wechselwunsch bei unserem Geschäftsführer zur Entscheidung..
 
H

hampshire

Das sagt sich leicht. Ich glaube nicht daran.
Das sagt sich genau so leicht wie "nicht daran zu glauben".
Die Frage ist doch was man riskiert. Ich glaubte nicht daran meine Gesundheit erhalten zu können, wenn ich geblieben wäre. Die Finanzielle Frage rückte da sehr weit in den Hintergrund.

Manche Menschen bevorzugen die stabile Sicherheit einer schlechten Situation und fühlen sich durch Änderung bedroht.
Manche Menschen bevorzugen das Risiko einer Änderung und fühlen sich durch die Stabilität der schlechten Situation bedroht.

So oder so - keine Situation für Feiglinge. Ich wünsche dem TE alles Gute. Mit Mitte 30 ist noch alles drin. Daran glaube ich.
 
Zuletzt aktualisiert 26.04.2024
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