Problematische Preise im Süden Münchens

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Zuletzt aktualisiert 26.04.2024
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M

Maschi33

Nun bin ich sicher kein Finanzexperte wie so einige hier zu sein scheinen.
Dennoch erinnere ich gerne daran, dass bei unserem Hausbau seinerzeit eine 1%-Tilgung als Standard galt, weil die Zinsen schon bei knapp 10% lagen. Der ausgeschriebene Verkaufswert unseres Hauses lag seinerzeit plötzlich 40% UNTER dem Herstellungspreis und für diesen Preis interessierte sich Niemand für das Haus, es war quasi unverkäuflich.
Zum Glück, denn in den Folgejahren änderte sich dies ja deutlich und ich konnte mir 10 Jahre später den Käufer zum Wunschpreis raussuchen.
Natürlich ist es wohl höchstwahrscheinlich, dass es immer weiter und höher geht........und dennoch kommt es oft auch anders; es bleibt eine Glaskugel auch wenn man es noch so blumig und wohlklingend beschreibt oder mit Berechnungen hinterlegt.
Die jüngere Generation hier hat es offenbar überwiegend nur steigen sehen.......insofern würde ich immer auch einmal das worstcase-Szenario betrachten und danach kann man es ja immer noch realisieren.
Und so ein Szenario ist natürlich auch im Bereich des Möglichen, auch wenn die überwiegende Mehrheit hier nicht daran glaubt. Nicht morgen, übermorgen oder in 2 Jahren, aber die meisten Finanzierungen laufen ja auch mindestens noch 10 Jahre.

Wenn zu diesem ungünstigen Zeitpunkt auch noch eine Trennung/Scheidung ansteht und man gezwungen ist zu verkaufen, na dann gute Nacht. Dann gehen beide Parteien in Privatinsolvenz oder sie arrangieren sich irgendwie und leben weiterhin gemeinsam unter einem Dach. Und wer jetzt meint, das passiert einem selbst ja nicht, der sollte sich einfach mal die Scheidungsrate in Deutschland anschauen. Die 38,5% vom letzten Jahr hätten am Tag der Eheschließung wahrscheinlich auch nicht gedacht, dass es genau sie "trifft".
 
S

Scout

Die Immobilienpreise sind tatsächlich problematisch, selbst für Leute mit einem guten Einkommen. Das Ergebnis bundesdeutsche Politik seit 20 Jahren.
Nein- das ist das Ergebnis der Europapolitik aus Brüssel und der der EZB. Ok, die EZB residiert in Frankfurt und somit in der BRD: allerdings hat die Bundesbank dort dasselbe Stimmgewicht wie die Republik Malta (mit weniger Einwohnern als Frankfurt BTW)
 
V

VerenaV

Zum einen finde ich die Rechnung sehr mutig. Wir haben gemeinsames Netto 10k€ - und zwar jetzt und nicht irgendwann in Zukunft- und uns in den letzten Jahren 400k€ Eigenkapital zusammen gespart.
Wir haben uns selbst ein grobes Budget von 1,5 Mio. gesetzt, dann landen wir bei einer Rate von ca. 3500€/monatlich und durch Bonus etc. bleibt Raum für Sondertilgungen. Ich finde uns selbst damit schon mutig weil da nicht wirklich etwas schief gehen darf. Verliert einer von uns den Job, wird ernsthaft längerfristig krank etc dann müssten wir wohl verkaufen. Genauso im Fall einer Trennung.
Zweitens frage ich mich ob ihr mit dem Budget überhaupt Chancen habt etwas zu finden. Wir sind im Norden von München, alles was einigermaßen gut angebunden ist und unter 1 Mio ist so schnell weg, da muss man sofort zusagen und die Finanzierung schon geklärt haben. In dem Preissegment finden sich viele Erbpachtobjekte da zahlt man dann nur für das alte Haus 800k€ und mehr.
Weiter draußen gibt es schon auch Doppelhaushälfte oder Reihenhäuser für 700-800k€ aber die sind wirklich weit draußen und ich bin mir sicher, dass auf die genannten Preise nochmal einiges drauf kommt („Ausbauhaus“ oder eben auch nur „normale“ Baunebenkosten).
Ich weiß nicht wie weit ihr außerhalb seit aber damit ihr Chancen habt was zu finden müsstet ihr glaube ich raus aus dem Süden.
 
H

hampshire

Neben einer überproportionalen Preisentwicklung von Immobilien in den letzten Jahren ist die andere Seite des Problems, dass wir dazu tendieren etwas mehr wollen als wir gerade haben können und uns damit in ein Hamsterad von Arbeit und latenter Unzufriedenheit begeben. Würden wir da aussteigen, würden auch die Preise wieder sinken. Nicht falsch verstehen, ich finde es wunderbar, wenn Menschen ambitionierte Ziele zu haben und auch danach zu streben - solange sie von innen kommen statt einer vermeintlichen "Normalität" oder gar einem Vergleich mit Anderen entspringen. Ansprüche kann man nicht nur hoch- und runterschrauben - worin bereits eine Wertung liegt, sondern für sich selbst managen.
Wirkliche Probleme entstehen nur für diejenigen, denen von der Teilnahme am Wohnungsmarkt (ob Miete oder Kauf) ausgeschlossen werden.
@letten123 : Ich wünsche Euch eine Portion Fortune und die passende Haltung etwas zu finden, in dem ihr Euch superwohl fühlt. Noch passen die Wünsche nicht ideal zu Eurer Finanzlage - mit etwas Risikofreude lässt sich allerdings auch im Süden von München etwas für Euch erreichen.
 
O

Oetzberger

Hast du verstanden was ein ETF ist?
ETFs sind, solange sie keine kritische Masse am Markt überschreiten und keine echte Finanzkrise kommt, das quasi perfekte Anlagevehikel. Soweit, so klar. Nachteile gegenüber einer ausreichend über Länder, Branchen und Risikoprofilen gestreuten, größeren Anzahl von direkt gehaltenen Aktien von Einzelunternehmen:
- Bei manchen Indizes wie SP 500 und MSCI World ist ein großer zu Anteil des Indizes durch ETFs gehalten. Diese werden bei Marktverwerfungen wie Short Squeeze etc unter Umständen automatisiert handeln, was Verluste bedeuten kann. Außerdem gibt es quasi vorprogrammierten Nachteil bei Änderung der Index Zusammensetzung.
- synthetische ETFs haben ein Risiko wenn eine Gegenpartei ausfällt
- die allermeisten ETFs, also auch physikalisch investierte, dürfen einen gewissen Anteil der Aktien verleihen, beispielsweise an Leerverkäufer und andere Spekulanten. Fallen die aus, könnte ein Teil des ETFs ausfallen.

All diese Nachteile hast du bei direkten Investments in Einzelaktien nicht, dafür gibt es Doppelbesteuerungsthemen bei bestimmten Ländern und die Gefahr der unzureichenden Streuung

Aber wenn du so ein Vollprofi bist wie es scheint, kannst du all diese Punkte sicherlich komplett entkräften und mir erklären warum ETFs gegenüber breit gestreuten direkten Aktien absolut und vollständig in jeder Hinsicht überlegen sind.

Ich schrieb ja nicht, "bloß keine ETFs". Ich schrieb, dass ein gewisser Teil in direkten Aktien an Unternehmen durchaus Sinn machen kann aus Risikosicht.
 
O

Oetzberger

Und ich rede hier nicht von Hans Hinterhuber, der mal eben für 5k€ an der Börse investieren will. Für den sind ETFs womöglich wirklich den Einzelwerten überlegen. Aber bei >50 bis mehrere 100k€, wie es der TE vorzuhaben scheint, kann man schön in beispielsweise 2-3k€ Paketen über den Markt streuen. In ein paar ETFs, verschiedenen Einzeltiteln und je nach Risikobereitschaft auch anderen Investmentformen. Alles auf ETF wäre bei so einem Volumen etwas zu riskant für meinen Geschmack. Es gab mal eine Studie dass bei mindestens 8 bis 10 verschiedenen Einzeltiteln das Investment in einen vergleichbaren ETF keine wesentlichen Streuungs und Risiko Vorteile mehr bringt. Darüber kann man aber gerne ausführlich diskutieren wo diese Zahl wirklich liegt und ob Einzeltitel wirklich in allen Märkten Sinn machen.
 
Zuletzt aktualisiert 26.04.2024
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