Ich finde es schade, wie sexistisch und festgefahren in den Rollenbildern dieses Forum und speziell diese Diskussion sind (längst nicht nur du
@HilfeHilfe, ich hätte nicht dich herausgegriffen, wenn ich deinen Post nicht sowieso wegen des Taschengeldes hätte zitieren wollen, auf das ich gleich noch zurückkomme). Es ist NICHT immer die Ehefrau schlecht beraten. Erstens benachteiligen Eheverträge längst nicht immer den schlechter verdienenden/weniger vermögenden Part (man kann auch das Gegenteil vereinbaren oder Vereinbarungen treffen, die gar niemanden benachteiligen sondern nur sonstwie von der gesetzlichen Regelung abweichen. Letztlich unterschreibt jedes Paar bei der Hochzeit einen Vertrag - standardmäßig nach den gesetzlichen Standardbedingungen, die einem nicht ausgehändigt oder vorgelesen werden, aber trotzdem gelten. Alles was man anders haben will als in den Gesetzen geregelt, kann/darf/muss man beim Notar regeln). Zweitens ist längst nicht immer die Frau dieser schlechter verdienende und weniger vermögende Part, auch wenn sie es leider immer noch in der Mehrheit der Fälle ist. Auch bleiben Frauen nicht automatisch dauerhaft mit den Kindern zu Hause oder in Teilzeit. Für die ersten drei Jahre bekommt man inzwischen übrigens sehr wohl Rentenansprüche und zwar für ein fiktives Einkommen in Höhe des Durchschnittsverdienstes aller Rentenversicherten (? Vielleicht auch Arbeitnehmer?) - was für einige zwar eine Einbuße ist, für die meisten Frauen wohl aber sogar eine Steigerung gegenüber sonst.
Zum Taschengeld: es mag befremdlich wirken, aber der rechtliche Anspruch besteht trotzdem. Vor dem Hintergrund, dass einer das Geld der Familie verwaltet (wie es bei Entstehung dieser Gesetze üblich war) ist es aber sinnvoll. Heute schadet dieses Gesetz niemandem, deshalb wird es wohl nicht abgeschafft werden - im Gegenteil: sollte jemand versuchen, diese Regelung zu streichen, wäre hoffentlich die Hölle los. Es gibt Menschen hier im Land, die nicht in gleichberechtigten Partnerschaften leben (insbesondere religiöse Fundamentalisten, die aber längst nicht immer muslimischen Glaubens sein müssen. Einige krasse Kaliber fahren auch mit Fischen auf dem Auto rum). Zu oft hat der untergeordnete Partner eben KEIN eigenes Geld, woran das Gesetz faktisch nichts ändert, aber die Praxis ist illegal.Und selbst in absolut gleichberechtigten Partnerschaften können Taschengelder vorkommen: wir betreiben strenge Budgetplanung. Alles Geld in einen Topf, von wo es dann den verschiedenen Ausgabenkategorien zugeteilt wird. Und zwei dieser Kategorien heißen halt "Frau Kekse" bzw. "Herr Kekse". Ob man dieses Geld nun "Gehtdichnixan", "Machichmitwasichwill", "Privatvergnügen", "Spielgeld" oder "Taschengeld" nennt ist völlig egal. Wir brauchen natürlich kein Gesetz, was uns sagt, dass wir das Recht dazu haben, aber Taschengeld haben wir eben trotzdem.