Haus mieten oder kaufen/bauen? Wie habt ihr euch entschieden?

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Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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Climbee

Climbee

Ich bin ein Fan von Betongold: habe 1995 eine ETW für 245.000DM (!) gekauft, kürzlich für 295.000€ verkauft, Rendite also über 100%. Für mich ok.

Bauen wollen wir, weil wir dann nach unseren Vorstellungen leben können und nicht, wie jetzt, ständig dem Vermieter hinterher laufen müssen, weil Instandhaltung eben nicht gemacht wird (der Balkon der Whg über uns droht irgendwann auf unsere Terrasse zu stürzen, wir mäkeln da schon über 2 Jahre rum), die Heizung mal wieder spinnt (und dann haben wir es kalt, nicht der Vermieter), den Garten hab ich auch in Eigenleistung angelegt, weil ich nett wohnen will (und wenn wir ausziehen, ist das ein Gewinn für den Vermieter, ich schaue in die Röhre). Wenn ich bei meinem Eigentum etwas mache, mache ich es für mich.

Noch ein Argument für das mietfreie Wohnen im Alter: Geld, was ich nicht zahle, erhöht mein zur Verfügung stehendes Kapital. Also wenn ich z.B. in Miete wohne und als Kapitalanlage eine ETW habe und die vermiete, dann muß ich die eingenommene Miete wiederum versteuern. Die nicht gezahlte Miete meines Eigentums ist ein "Einkommen" was eben nicht noch versteuert werden muß. Im Anbetracht der Rentenproblematik, befürchte ich persönlich, daß wir noch mit sehr viel mehr Abstrichen rechnen werden müssen und dann ist der fein raus, der einfach dafür gesorgt hat, daß er weniger Ausgaben hat; der, der mehr Einnahmen hat, wird nur mehr geschröpft.

Instandhaltung: ich bin jetzt 51, werde 52 sein wenn unser Haus (hoffentlich!!!) fertig ist und rechne in meinem Leben nicht mehr mit größeren Instandhaltungen. Aber trotzdem werden wir dafür natürlich noch ein paar Notgroschen auf der Seite haben. Aber auch hier gilt: ich mache das für mich und genau so, wie ich es will. Allein das ist für mich ein unschätzbarer Wert.

Ich gebe denen recht, die sagen, ein bisserl handwerkliches Geschick ist gut, wenn man Häuslebauer oder dann eben -Besitzer werden will. Unterschreibe ich sofort. Mit zwei linken Händen und keinerlei Verständnis für die Materie ist man als Mieter besser bedient, weil man dann nur nach dem Vermieter schreien muß, wenn was nicht paßt (in meinem Fall: leider nicht unbedingt immer mit Erfolg). Oder man hat das nötige Kleingeld einfach um sich immer einen Handwerker zu holen. Geht auch.

Und dann Lage: wir sind im Speckgürtel Münchens, da findet man schon mal einfach nichts oder nichts passendes und wenn, dann zu horrenden Mieten und ohne das Wissen, wie sich die so entwickeln werden.
Bauen können wir nur, weil wir das Grundstück schon haben, ansonsten gibt es hier kaum Bauland.
Wir sind ein Paar ohne Kinder und wollen gerne mit ausreichend Platz und etwas Luxus leben. Das Einfamilienhaus zur Miete ist i.d.R. für Familien mit Kindern ausgelegt. Was sollen wir mit 2 Kinderzimmern? Da ist uns ein großes Bad mit Sauna wichtiger. Wir würden also lange suchen um ein Haus zur Miete zu finden, das zu uns paßt. Und die Miete dürfte deutlich unsere monatl. Rate übersteigen.

Vermögen??? Wie gesagt: wir haben keine Kinder und das letzte Hemd hat keine Taschen. Wenn ich in die Kiste falle, darf mein Konto gerne leer sein. Und meine Erben können sich dann überlegen, was sie mit der Hütte anstellen wollen. IST MIR WURSCHT Mir muß meine Rente reichen und wenn ich da nicht gut 1.200 Euro oder mehr monatlich für eine Miete abdrücke, dann werde ich locker über die Runden kommen. Und in 25 Jahren bin ich über 75, da mach ich Instandhaltung nur, wenn die Heizung nicht mehr warm macht und es durch's Dach regnet (und wenn ich das mit einer Billiglösung beheben kann, dann langt mir das). Ich muß das Haus nicht im Bestzustand mit den Füßen voraus verlassen.
 
C

chand1986

ch bin ein Fan von Betongold: habe 1995 eine ETW für 245.000DM (!) gekauft, kürzlich für 295.000€ verkauft, Rendite also über 100%. Für mich ok.
Nein, das ist eine Rendite von ca. 3,75% p.a. ( Zinseszinseffekt zurück gerechnet über 22 Jahre ). OHNE(!) Inflation während der Zeit, die geht noch ab. Also deine Rendite ist die 3,75% minus die Geldentwertung je Jahr zwischen 1995 und 2017. Landest du unter 2% p.a.

Und jetzt kommt noch mehr: Das wäre nur so, wenn die Wohnung von Anfang an zu 100% von Eigenkapital bezahlt gewesen wäre. Die Zinsen deines Kredits gehen von den unter 2% noch mal ab. Und evtl. Reparaturen in den 22 Jahren auch...

Damit will ich nur dafür sensibilisieren, wie schnell man zu Milchmädchenrechnungen neigt ( 100% Rendite. In Wahrheit kann man eh nicht von Preis Kauf zu Preis Verkauf mal eben so rechnen, wenn zwischendurch noch ein Kredit abgezahlt wurde ).

Natürlich müsstest du kalkulieren, wie dein Eigenkapital, das du zum Kauf 1995 eingesetzt hast, sich verzinst hätte bis 2017 bei alternativer Anlage - und das ist bei jährlich steigendem Eigenkapital durch Tilgung in einer Umgebung mit jährlich wechselnden Inflationsraten eine Aufgabe für die nicht einfachste aller Excel-Tabellen. Gerade weil man mit einer fiktiven Miete vergleichen muss, sonst ist es sinnlos. Natürlich wird auch die Rendite deiner Wohnung durch einen solchen Vergleich auch wieder besser werden können, keine Frage.

Nur: Ohne eine solche Berechnung ist eine Aussage vom "Betongold" nichts wert, sorry.

Außerdem hast du extremes Glück, in einer Blase verkaufen zu können(?), während andere zum Zeitpunkt X verkaufen müssen. Und ist da grad der Preis nicht so pralle, hat man mit Eigentum Geld verbrannt. Du hast im Boom schon keine so dolle Rendite wie von dir gedacht, in einer schlechten wird die locker negativ und die Leute ärmer. Ja, ärmer durch Eigentum. Glaubt keiner, weil können ja nicht so viele ausrechnen...

Deshalb halte ich das Gerede von der Altersvorsorge Haus für gefährlich für viele Leute, noch mal sorry.

Noch ein Argument für das mietfreie Wohnen im Alter: Geld, was ich nicht zahle, erhöht mein zur Verfügung stehendes Kapital.
Mit dem Argument müsstest du Vermieter werden, da tilgt jemand anderes deinen Kredit und hinterher gehört alles dir. Das macht Kapital. Ansonsten zur Aussage: s.o.!

Instandhaltung: ich bin jetzt 51, werde 52 sein wenn unser Haus (hoffentlich!!!) fertig ist und rechne in meinem Leben nicht mehr mit größeren Instandhaltungen.
Definiere "größer". Ich wünsche euch gute Gesundheit, das beißt sich leider mit deinem Wunsch...

Bauen wollen wir, weil wir dann nach unseren Vorstellungen leben können

Vermögen??? Wie gesagt: wir haben keine Kinder und das letzte Hemd hat keine Taschen. Wenn ich in die Kiste falle, darf mein Konto gerne leer sein.
Das ist mir dann wieder hochsympathisch und ein gutes Argument für's Haus. Nur bitte kein Gold sehen, wo keines ist.
 
Climbee

Climbee

Mit dem Argument müsstest du Vermieter werden, da tilgt jemand anderes deinen Kredit und hinterher gehört alles dir. Das macht Kapital. Ansonsten zur Aussage: s.o.!
Nie wieder Vermieter; hab ich jetzt fast 20 Jahre gemacht. Den Ärger brauch ich nicht mehr. Und als Vermieter hat man ja kaum noch Rechte.
 
C

chand1986

Ich geh dann mal von so 50k ganz grob aus, weil ich eigentlich bei Wohnung noch einen Invest sehe, der bei 22 Jahren vom Endpreis abgehen muss. Dann wäre man bei einer guten Vervielfachung des anfänglichen Eigenkapital.

Minus Zinskosten, minus Inflation, mal ausrechnen als Zinseszins über 22 Jahre.

Aber für euch hat es doch gepasst und euch zufrieden gemacht, das sei gegönnt . Sagt doch die taufrische Jugend heute: "Gönn dir!"
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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