Grundstück kaufen? - Bodenrichtwert in dieser Gegend liegt bei 270 Eur

[Papierturm]

Der Bodenrichtwert in dieser Gegend liegt bei ca. 270 Eur. Das ergibt einen Wert von über 200k. Plus Abriss nochmal ca. 25k.
So viel Geld haben wir nicht für ein Grundstück, wo noch ein Haus drauf soll.
Er hat nun vorgeschlagen, es "iwie" zu vererben. Ich sehe hier aber große Probleme ala Erbschaftssteuer. Neffe zu Onkel sind ja nur 20.000 Eur.

Ich habe, als ich das gelesen habe, nur ein Wort gedacht: "Hilfe!"

Zum Glück scheint die Idee ja schon so halbwegs vom Tisch zu sein.

Falls nicht male ich mal kurz zusammen, was passieren würde, wenn man diese Wahnsinnsidee vom Onkel zu Ende gehen würde:

Ohne klare rechtliche Planken drumherum (wo man immer Juristen mit ins Boot holen muss) würde die Idee des Onkels das Grundstück zweimal aufwerten:
1. Abriss-Haus wäre weg (aktuell wertmindernd).
2. Neues Haus stünde drauf (massiv wertsteigernd).

Das Haus gehört dem Grundstückseigentümer. Nicht demjenigen, der das Haus baut. (Ja, dies lässt sich mit bestimmten Konstrukten umgehen, Erbpacht und solche Sachen, hier braucht es aber dann echt dringend Juristen im Boot.)

Bedeutet: Hier dürften nicht nur Erbschaftssteuern fürs Grundstück bezahlt werden, sondern auch für das Haus.

Lasse ich jetzt einfach mal so stehen.

Er will den Grund unbedingt halten, weil er niemand fremden neben sich wohnen haben will.

Meine Großmutter und Mutter drängen ebenfalls das Grundstück zu nehmen, da es doch so günstig und toll ist
Habt ihr Erfahrungen bei "familieninternen" Verkäufen/Überschreibungen von Immobilien?

Man übertrage das Grundstück an eine "Georg und Onkel Grundstücksverwaltung GbR", schenke Georg einen sehr hohen Großteil der Anteile (Schenkungssteuer fällt an).
Onkel kann bei Nutzung oder etwaigen Verkauf weiterhin mitbestimmen. Erbschaftssteuer kann so größtenteils umgangen werden (die geschenkten Anteile an der GbR müssen nur hoch genug sein).

Gefahr: Georg und Frau werden am Ort unglücklich. Onkel ist vom neuen Haus vor der Tür auch nicht begeistert.

Kann nur leider nicht verstehen, warum man sich so wenig mit seinen Finanzen und Steuern auseinandersetzen will.

Weil man es nicht muss.

Lustigerweise habe ich in meiner angeheirateten Familie eine total verworrene Erbsituation entwirren dürfen, weil sich da auch nie jemand vorher wirklich mit beschäftigt hat. Geschätzt wurden da wegen Versäumnissen vorm Erbfall nur so etwas über 50000€ verbrannt. Aber hey, Papierkram ist ja nervig?

 

[schubert79]

Das Stichwort „Nießbrauch“ ist schon gefallen. Bitte damit beschäftigen, falls Ihr den Gedanken weiter verfolgen solltet.

 

[MachsSelbst]

Emotionale Gründe sind immer die mit Abstand schlechtesten etwas zu tun, wovon man nicht überzeugt ist.
Das Stichwort ist ja eigentlich schon gefallen, deine Frau möchte dort nicht wohnen, unter Umständen auch, weil es zu wenig Abstand zu deiner Familie ist? Wenn sie das jetzt schon so deutlich äußert, wird das über Jahre zum Trennungsgrund werden...

Ich würde nie im Leben auf die Idee kommen meiner Verwandtschaft zuliebe irgendwo ein Haus zu bauen, wo ich nicht leben möchte, nur damit das Grundstück kein anderer bekommt.

Lasst es.

 

[Grundaus]

wer ist eigentlich der Erbe vom Onkel.? Ohne Testament und gegebenenfalls Pflichtteilansprüche ist das nicht der Neffe.
Neben Erbpacht (geht bis 99 Jahre) kann der Onkel euch auch einen Kredit geben.

 

[Georg86]

wer ist eigentlich der Erbe vom Onkel.? Ohne Testament und gegebenenfalls Pflichtteilansprüche ist das nicht der Neffe.
Neben Erbpacht (geht bis 99 Jahre) kann der Onkel euch auch einen Kredit geben.

Tja, einen bestimmten Erben gibt es (noch) nicht.
Da meine Mutter und mein 2.Onkel auch noch da sind, sind die beiden wohl die nächsten Erben.
Ich habe auch schon versucht zu erklären, dass es die beiden als erstes mit der Erbschaftssteuer treffen wird. Die beiden sind finanziell leider nicht zu gut aufgestellt, sodass sicher ein erster Verkauf getätigt werden müsste. Aber auch das will niemand hören.
Den Kredit habe ich auch schon angesprochen:
Wie ist das, wenn man ein zinsgünstiges Darlehen macht? Zählt das Delta zum aktuellen Leitzins als Schenkung?

 

[Grundaus]

Wie ist das, wenn man ein zinsgünstiges Darlehen macht? Zählt das Delta zum aktuellen Leitzins als Schenkung?

ja zählt als Schenkung und muss der Beschenke bei seiner Steuererklärung angeben und der Kreditgeber die erhaltenen Zinsen versteuern. Gibt aber ein paar Schlupflöcher