Fenster-Angebot Bewertung - Ist das so okay?

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Zuletzt aktualisiert 26.04.2024
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Dr Hix

Dr Hix

Die Gemeinsamkeit aller Wahrheiten ist nur, daß keine von ihnen die einzige ist ;-)
Versteh' mich bitte nicht falsch, ich wollte nicht andeuten, dass deine Sichtweise "nicht richtig" ist. Ich hatte deinen Beitrag lediglich so verstanden, dass K-Fenster (technisch) weniger lange haltbar seien und deshalb langfristig der Investment - trotz anfänglicher Ersparnis - höher ausfällt. Dem habe ich meine "Risiko-Analyse" gegenübergestellt.

Was die Frage nach der Optik bzw. deren Verschleiß angeht, hat Aluminium sicherlich die Nase vorn. Ob einem das den Aufpreis wert ist, muss man natürlich individuell entscheiden.
 
11ant

11ant

Dem habe ich meine "Risiko-Analyse" gegenübergestellt.
Die ja nach meiner Ansicht auch "zutrifft" (da ein Auseinanderbrechen ja nicht droht), und insofern nachvollziehbar ist. Mein anderes Ergebnis kommt von einer anderen "Rechnung": mit Aluminium erwarte ich den hauptsächlich optisch motivierten Austauschzeitpunkt nach vierzig Jahren, bei Kunststoff nach fünfzehn. Und von diesem Standpunkt halte ich es für eine maßlose Dreistigkeit, bei einem fast dreimal so kurzen Austauschzyklus nur zwanzig Prozent weniger Preis zu nehmen.

Ein zweiter großer Unterschied zwischen der meinigen und der Mehrheitseinstellung ist, daß ich nicht von der Wunschvorstellung ausgehe, ein Haus ewig halten und gar noch vererben zu können. Man kann vor der Alternative stehen, Umzug oder Karrierestillstand; oder eine Scheidung sortiert die Finanzen neu oder dergleichen. Daher betrachte ich den Wert eines Hauses immer unter dem Gesichtspunkt, es zu jedem Zeitpunkt auf den Markt werfen zu können. Und da sind "billig" anmutende Fenster ein ebenso wirksames Anti-Homestaging wie Fliesen, die zwar hochwertig sind, aber leider 80erJahre Style.

Aluminium- und Kunststofffenster adressieren unterschiedliche Käufertypen mit unterschiedlicher Definition von "Preisbewußtsein". Da wird kaum ein Hersteller eine "Premium" Gleitmechanik in einem "Economy" Produkt verbauen - bei unsichtbaren Teilen spart es sich am schönsten. Daher empfehle ich bei den großen und schweren Elementen (beim Gästeklofenster kann man nichts falsch machen) auch denjenigen Bauherren Aluminium, die sonst die Preisbewußtseins-Definition der Kunststoff-Fraktion bevorzugen.

Der optische Wertigkeitseindruck hat schließlich ein sehr unterschiedliches Gewicht, je nach dem, ob man von einem Architekten"bau"haus oder von einem Anderthalbgeschösser "Flair" spricht. Bei einem Dacia denke auch ich nicht über Ledersitze nach :-)
 
J

jan76

mit Aluminium erwarte ich den hauptsächlich optisch motivierten Austauschzeitpunkt nach vierzig Jahren, bei Kunststoff nach fünfzehn
Hmm, meine Kunststoff-Fenster sehen nach fast 30 Jahren eigentlich ziemlich gut aus. Das deckt sich auch mit Internet-Schätzwerten. 40 Jahre für Aluminium gebe ich Dir recht, aber nur 15 Jahre Kunststoff? Das glaube ich dann doch nicht....
 
D

dertill

Wer sagt eigentlich, dass in Aluminium-Hebeschiebetüren nur „Premium“ beschläge und andere Kleinteile verbaut werden? Nur weil das Rahmenmaterial anders ist, hat dort kein Hersteller mehr technisch ahnungslose oder zumindest Gewissenlose Betriebswirte in der Chefetage? Meiner Erfahrung nach (und ich sehe berufsbedingt viele Fenster) gibt es bei allen Materialien solche und solche Modelle. Vor kurzem hätte ich ohne Feuerzeug am Glas dem Datumsstempel von 92 nicht geglaubt, so neuwertig war die hebeschiebetür aus Kunststoff. Aber 15 Jahre alte Kunststoff Fenster die ich ausgetauscht hätte sind mir kaum untergekommen. Und dann eher wegen Beschädigungen durch fremdeinwirkung.
 
Dr Hix

Dr Hix

Aluminium- und Kunststofffenster adressieren unterschiedliche Käufertypen mit unterschiedlicher Definition von "Preisbewußtsein"
Da ist sicherlich etwas dran. Das trifft ebenso auf Paarungen wie "Möbelhaus und Tischler", Kaufhausmode und Schneider", "Discounter und Biohof" oder auch "Laminat und Eichenparkett" zu.
Ich kann den zugrundeliegenden Gedankengang nachvollziehen, halte ihn aber auch für rein akademisch. Was ist denn die Essenz dieser (grundsätzlich richtigen) Überlegung? Lieber nix kaufen, bevor man sich nicht das Premiumprodukt leisten kann? Was, wenn man sich dieses niemals wird leisten können?

Gerade beim Hausbau steht man doch ständig vor derlei Entscheidungen. WDVS oder lieber eine hinterlüftete VHF? Eindeckung mit Betondachsteinen oder lieber mit Schiefer? Wangen- oder Kragarmtreppe? Luft- oder Sole-Wärmepumpe? Stütze im Raum oder freitragende Konstruktion? Raufaser oder Stuck an der Decke? etc.pp.

Wäre da die Überlegung wo man ein gemeinhin limitiertes Budget am spektakulärsten einsetzen könnte, nicht sehr viel zielführender, als sich wegen ~4% Ansichtsfläche der Fassade einnehmender Fensterprofile finanziell zu verausgaben?
Gerade vor dem Hintergrund einer besseren Verwertbarkeit, erscheint mir die Fokussierung auf Fensterprofile doch als zu kurz gesprungen, solange man nicht das nötige Kleingeld hat, um diesen Anspruch stringent fortzuführen...und wer hat das schon?

Man könnte auch sagen "Der mit Aluminium-Fenstern adressierte Käufer gibt seine Ansprüche nicht an der Haustür ab". Wer also finanziell nicht in der Lage ist dessen Präferenzen auch im restlichen Haus zu bedienen, braucht es mit den Fenstern gar nicht erst versuchen, oder?
 
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11ant

11ant

Wer sagt eigentlich, dass in Aluminium-Hebeschiebetüren nur „Premium“ Beschläge und andere Kleinteile verbaut werden?
Im Hochpreissegment wird auch über teurere Anwälte reklamiert ;-)
Und vor allem sagte ich es umgekehrt: wer Sparkäufer adressiert, will niedrige Preise machen können und verbaut bei unsichtbaren Teilen bestimmt nicht erste Sahne, denn wer würde es ihm danken ?

Wer also finanziell nicht in der Lage ist dessen Präferenzen auch im restlichen Haus zu bedienen, braucht es mit den Fenstern gar nicht erst versuchen, oder?
Und umgekehrt. Also Jette nicht mit Kunststoff und Flair nicht mit Aluminium ;-)

Und nicht vergessen: man kann die Materialien auch mischen, also z.B. nur Haustür und Terrassentür aus Aluminium. Aluminium ist auch billiger als nur zum Schutz der Folierung sauteure Raffstores dazuzubestellen.

solange man nicht das nötige Kleingeld hat, um diesen Anspruch stringent fortzuführen...
Stringenz ist in deutschen Neubaugebieten leider ein Fremdwort. Nicht nur daß die King Size Sektionaltore, hochgescheppert von einem schnaufenden Billigmotor, dem spöttischen Beobachter einen runtergerockten Mondeo Turnier freilegen. Sondern leider noch viel häufiger: Bauhaus Toskana mit tannengrünen Sprossenfenstern und Terrakotta-Imitat Helloween Deko.
 
Zuletzt aktualisiert 26.04.2024
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