Es wird zu viel gebaut, und zu wenig gebaut.

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Zuletzt aktualisiert 29.03.2024
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andimann

andimann

Moin,

Die bauwilligen Leute sind aber leider nicht bereit, Bestandshäuser zu kaufen und zu erhalten.
Nicht ganz, das liegt auch sehr stark daran, dass für alte Häuser Mondpreise aufgerufen werden. Warum sollte man für ein altes Haus plus Renovierung mehr bezahlen als für ein Neues?
Aber Opa hat sich ja in den Kopf gesetzt, dass das Haus das Luxusaltenheim finanzieren muss und wundert sich, dass er die Hütte nicht losbekommt.
Die gleichen Mondpreise sind auch dafür verantwortlich, dass die Innenstädte veröden. Kaum ein Besitzer eines Ladenlokals ist bereit die Wahrheit zu akzeptieren, dass ein Laden im Jahre 2017 einfach nicht mehr die Umsätze und Gewinne wie in der Vor-Internet-Zeit generieren kann. Und damit auch nicht mehr die gleichen Pachten zahlen kann. Da lässt man es lieber leerstehen, rein aus Prinzip...

Und auch altes Haus kaufen und abreißen und neubauen ist meist keine Option.
Hier werden selbst Abbruchhäuser noch für 40 k€ plus 700 qm Grundstück (160K) plus Abbruchkosten, alles zusammen also für gute 220-240 k angeboten. Das sind über 300 €/qm plus 'ne Menge Ärger! Und dann bekommst du vom Bauamt Auflagen, dass man doch nur wieder ein Haus wie die umgebenen bauen darf, also so eine 100 qm Minihütte. Warum sollte man das machen?

Das wird erst besser werden, diese gesamten alten Bebauungspläne mal gekippt werden und man auch im Bestand gescheit umbauen /neubauen darf.

Viele Grüße,

Andreas
 
Nordlys

Nordlys

Wespennest? Land ist ungleich Land. Wer OVP am Auto hat, hat als einziges echtes Zentrum mit Boomcharakter Stettin nahebei, und das liegt hinter einer echten Sprach und Mentalitätsgrenze. Wer da baut, darf nicht mit viel Wertzuwachs rechnen. Jeden Tag von Eggesin nach Berlin pendeln ist nicht der Hit. Wolfserwartungsland. Anders schon Landkreis Rostock. Viel modern Tech durch die Uni, boomender Tourismus dank der wildgewordenen Achmeds und Erdogans. Noch besser sowas wie MTK, oder OD. Nähe zu Hamburg oder Frankfurt, sogar S Bahn Anschluss...zwar auch ländlich, aber ganz anders als Ostvorpommern. Da ist Bedarf, der Preis spiegelt es wieder.
Auch wenn das ein Eigenheimbauerforum ist, die Eigentumswohnung innenstadtnah ist wohl in Zukunft das gefragteste Objekt. Die Menschen verzichten lieber auf Garten und Rosenbogen, wenn sie dafür mit dem Rad statt über eine verstopfte Vorortautobahn zur Arbeit kommen. Sie geniessen das Urbane, wer gut verdient,gönnt sich evtl. ein WE Haus am See oder an der See.
Stadtluft hat auch immer schon frei gemacht. Es gibt soviele modern performer oder urban professionals, die haben keinen Bock drauf, sich über die Höhe von Gartenzäunen oder den Standort einer Eibe mit Nachbarn und B Planern auseinander zu setzen. Die gehen in alte Gewerbegebiete, machen sich die alte Metalldreherei chic, pflanzen sich ne Palme vors Haus, wohnen auf Sichtestrich und bauen sich nen Zaun aus alten Bahnschienen...die erreicht Wüstenrot eh nicht.

Gut, dass wir Eigenheimbauer so nicht sind. Es geriete ja alles aus den Fugen....übrigens, in KW 27 hat Penny wieder Gartenzwerge. [emoji3]Karsten
 
A

Alex85

Das ist doch Käse. Wieso sollte ein Bürgermeister keine neuen Baugebiete mehr ausschreiben, wenn die Nachfrage dafür da ist? Bei uns gibts für eine Pazelle teils bis zu 10 Bewerber.
Es sollten sich vielleicht mal die Gemeinden mit großem Leerstand fragen, wieso das gerade bei ihnen so ist.

Insgesamt führt das doch nur zu einer größeren Verödung auf dem Land, wenn bauwillige Leute keine Flächen zur Verfügung gestellt bekommen.
Weil es für die Existenz der Kommune sehr kurzsichtig ist, immer nur nach außen größer zu werden. Wenn die Prognose dann auch noch lautet, dass mehr Menschen die Region verlassen als hinzukommen, stirbt der Ort. Die Geschäfte im Zentrum sterben zuerst und mit ihnen Arbeitsplätze, alte Häuser stehen leer und so setzt sich der Abwärtstrend fort
 
K

Knallkörper

Mensch Karsten, dass du meine zweite Heimat erwähnst! Aber der Landkreis LRO ist fast genauso tot wie jeder andere Kreis in MV, abgesehen von HRO. Vom Tourismus profitieren in Wirklichkeit nur ganz wenige und wenn einer Maschinenbau studiert hat, kann er für kleine Kasse bei Liebherr anfangen oder zu Hause bleiben.

In den vielen Kleinstädten und großen Dörfern, die ich in Südniedersachsen so kenne, würde nur eines gegen die Zersiedelung helfen. Abkauf der leerstehenden, kleinteiligen geschlossenen Bebauung in der Ortszentren durch die Gemeinde. Notfalls Enteignung zum Marktwert. Ein konsequenter Abriss und Zusammenlegung der Grundstücke, damit zeitgemäße Hausgrößen Platz finden.
 
Zuletzt aktualisiert 29.03.2024
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